John Corey 04 - Operation Wildfire
ELF-Wellen zünden kann.«
»Außerdem habe ich per Internet festgestellt, dass nukleare Minibomben regelmäßig gewartet werden müssen, folglich war Putyow auch dafür zuständig.«
»Der verblichene Dr. Putyow.«
Kate nickte.
»Woher, zum Teufel, hat Madox die Bomben?«, fragte ich pro forma und beantwortete die Frage gleich selber. »Ich nehme an, die gab's bei unseren neuen Freunden in Russland im Sonderangebot - deswegen hat Madox einen Russen angeheuert. Scheiße, ich konnte nicht mal einen schwedischen Autoschlosser auf- treiben, der meinen alten Volvo repariert, und dieser verfluchte Madox hat einen russischen Kernphysiker, der seine Atombomben wartet.« Und ich fügte hinzu: »Es geht nur ums Geld.«
»Geld und Wahnsinn ergeben eine ungute Gemengelage.«
»Guter Einwand. Okay ... folglich nehme ich an, dass irgendwo auf der Welt vier Städte in ein paar Tagen schwer in der Bredouille sind ... oder schon in ein paar Stunden - islamische Städte. Richtig?«
»Richtig. Was denn sonst?«
Ich dachte darüber nach, wen Madox ins Visier genommen haben könnte. Aber es gab zu viele mögliche Ziele, als dass man sie hätte zählen können. Und außerdem hing das in gewissem Maße davon ab, ob die Atombomben per Schiff oder Flugzeug oder teils per Schiff, teils per Luftfracht und teils über Land transportiert wurden. Diesem Typen würde ich sogar zutrauen, dass er Mekka oder Medina vernichtete, aber vielleicht ging es nur um etwas Geschäftliches und er hatte sich die großen Ölhäfen in den Ländern ausgesucht, auf die er sauer war. Aber was spielte das schon für eine Rolle?
»Tja«, sagte Kate, »ich glaube, ich habe alles getan, was ich konnte, und Doug wird seinerseits alles unternehmen, was er kann.«
»Yeah ...« Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Da haben die Jungs von der Außenstelle LA einiges zu tun, bevor sie zu ihrem abendlichen Aerobic-Kurs gehen können.«
»John -«
»Aber zu der Frage, wer was wusste und seit wann - Washington weiß etwas von der Sache. Man hat bloß vergessen, uns was davon zu sagen.«
Kein Kommentar von Special Agent Mayfield vom FBI.
»Nur so lässt sich Harrys Auftrag erklären.« Und ich fügte hinzu: »Beim Justizministerium und daher auch beim FBI in Washington weiß man, was Madox vorhat. Richtig?«
»Ich weiß es nicht. Aber wie schon gesagt, diese Sache war ein paar Nummern größer, als dir zu dem Zeitpunkt bewusst
war als du deine Nase in eine Ermittlung des Justizministeriums gesteckt hast.«
»Ich glaube, darüber sind wir uns beide im Klaren«, sagte ich zu Kate. »Hier sind zwei Verschwörungstheorien für dich: Erstens, die Regierung weiß, was am Custer Hill vor sich geht, und Harry war das Bauernopfer, das man vorgeschickt hat, damit das FBI einen Vorwand hat, Madox die Tür einzutreten und ihn festzunehmen. Aber hier ist noch eine bessere - die Regierung weiß, was am Custer Hill vor sich geht, und Harry war das Bauernopfer, das man vorgeschickt hat, damit Madox und seine Freunde den Arsch hochkriegen und die Bomben endlich auslösen.«
Kate schüttelte den Kopf. »Das ist Irrsinn.«
»Yeah? Siehst du ein Sondereinsatzkommando des FBI über den Custer Hill Club herfallen?«
»Nein ... aber ... vielleicht warten sie auf den richtigen Zeitpunkt -«
»Wenn das stimmt, haben sie womöglich zu lange gewartet. Harry war am Samstagmorgen am Custer Hill«, erinnerte ich sie. »Madox' Treffen mit seinen Freunden fand am Samstag und Sonntag statt. Putyow ist am Sonntagmorgen aufgekreuzt, um die Bomben einzustellen. Madox' Maschinen sind am Sonntagabend an der Westküste gelandet. Am Montag wurden die Atombomben vermutlich in die Sandlande verfrachtet. Heute ist Dienstag, und Potsdam Diesel ist mit dem Überholen der Generatoren fertig. Irgendwann heute Abend oder morgen«, schloss ich, »detonieren die Dinger.«
Kate erwiderte nichts.
»Und Madox ist auch nicht allein. Es war kein Zufall, dass unter seinen Wochenendgästen zwei, möglicherweise drei oder vielleicht noch mehr Männer waren, die einen hohen Rang in der Regierung einnehmen. Verdammt, nach allem, was wir wissen, könnten sogar die Direktoren von FBI und CIA mit drinstecken.« Und ich fügte hinzu: »Vielleicht sogar noch höhere Stellen.«
Sie dachte ein paar Sekunden nach, dann sagte sie: »Okay ... aber spielt es denn jetzt noch eine Rolle, wer mit Madox unter einer Decke steckt oder etwas davon weiß? Ausschlaggebend ist doch, ob unsere Vermutung stimmt, denn dann habe ich mich
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