John Corey 04 - Operation Wildfire
Gegend aussteigen, in der es Bären gab?
Er gab dem Mann an der Pförtnerhütte ein Zeichen, worauf das Stahltor auf glitt.
Ich fuhr auf das Gelände und stieß auf einen Kiesweg.
Als das Tor langsam hinter uns zu glitt, wandte ich mich an Kate: »Willkommen im Custer Hill Club. Du schuldest mir zehn Piepen«, sagte ich.
»Zwanzig, dass wir nicht lebend wieder rauskommen«, sagte sie scherzeshalber.
Ein schwarzer Jeep mit getönten Fenstern näherte sich. Er hielt an, und zwei Typen, die Tarnanzüge und Holster trugen, stiegen aus und kamen auf uns zu.
»Das ist eine Wette, keine Lotterie«, sagte ich.
Einer der Typen kam an mein Fenster und sagte: »Steigen Sie bitte aus und folgen Sie mir.«
Das hier schien mir genau der richtige Ort zu sein, an dem einem jemand einen Peilsender oder eine Wanze ins Auto einbaute, daher hatte ich nicht vor, den Wagen stehen zu lassen. »Ich habe eine bessere Idee«, sagte ich. »Sie fahren voraus, ich folge Ihnen.« Er zögerte kurz, dann erwiderte er: »Folgen Sie mir dichtauf und bleiben Sie auf dem Fahrweg.«
»Wenn Sie auf dem Fahrweg bleiben, bleibe ich auch drauf.«
Er ging zum Jeep zurück und wendete, dann fuhr ich hinter ihm einen Hügel hinauf und durch ein offenes Feld, aus dem große Felsen aufragten.
»Ich nehme an, du wolltest nicht, dass sie unerwünschte Geräte in den Wagen einbauen«, sagte Kate.
»Wenn man die Sicherheitsvorkehrungen sieht, muss man genauso paranoid werden wie die.«
»Du weißt doch immer mit einer üblen Lage umzugehen, in die du uns gebracht hast.«
»Besten Dank ... glaube ich.«
Die Straße war von Laternenpfählen gesäumt, außerdem fiel mir eine Reihe von Strommasten auf, die sich vom Waldrand übers offene Feld zum gegenüberliegenden Waldrand zogen. Fünf Drähte spannten sich von einem Mast zum andern, und als wir darunter durchfuhren, sah ich, dass drei so dick waren, dass es sich um Starkstromleitungen handeln musste.
Auf halber Höhe des Hügels sah ich ein stattliches Gebäude, etwa so groß wie ein kleines Hotel. Davor stand ein hoher Mast, an dem die amerikanische Flagge wehte und darunter irgendein gelber Wimpel.
Auf der Hügelkuppe hinter dem Haus sah ich einen hohen Turm, der aussah wie ein Handy-Mast, was wiederum erklärte, weshalb wir hier Empfang hatten - und weshalb auch Harry Empfang hatte, wenn er lebte und unbeschadet war. Ich fragte mich, ob der Mast der Telefongesellschaft gehörte oder Bain Madox.
Wir kamen zu dem Haus, vor dem ein mit Kies bestreuter Parkplatz angelegt war, auf dem ein weiterer schwarzer Jeep sowie ein blauer Ford Taurus standen, genau wie der, den ich fuhr. Aber an der hinteren Stoßstange von diesem Taurus war ein Aufkleber mit einem »e«, was meines Wissens bedeutete, dass es ein Mietwagen von Enterprise war. Möglicherweise waren also
noch ein paar Wochenendgäste hier. Außerdem stand da noch ein dunkelblauer Kleinbus - vermutlich derjenige, den Betty erwähnt hatte.
Wir hielten unter dem großen, von Säulen flankierten Portal, worauf beide Typen ausstiegen und unsere Türen öffneten. Kate und ich stiegen aus, sie mit ihrem Aktenkoffer, in dem die Passagierlisten und die Automietverträge steckten. Ich merkte mir die Nummer des Enterprise-Wagens, schloss dann unsere Türen ab und schaute mich um.
Das Gelände rund um die Hütte war gerodet - ein rund achthundert Meter breiter Streifen, der freie Sicht und das entsprechende Schussfeld bot. Harry dürfte sich ganz schön hart getan haben, wenn er nah genug an den Parkplatz rankommen wollte, um die Nummernschilder und die Insassen der Autos zu fotografieren, selbst wenn er die Felsen als Deckung benutzen konnte.
Außerdem hatte ich bislang vier weitere Wachmänner gezählt, und ich hatte das Gefühl, dass noch mehr zugange waren. Hier herrschten scharfe Sicherheitsvorkehrungen, und mittlerweile war ich mir ziemlich sicher, dass Harry in eine üble Lage geraten war.
»Bitte folgen Sie mir«, sagte der Fahrer des Jeeps zu uns.
Ich warnte ihn. »Keiner rührt diesen Wagen an. Wenn ich feststelle, dass jemand irgendein unerwünschtes Zubehör in dieses Auto eingebaut hat, wandert er in den Knast. Verstanden?«
Er antwortete nicht, aber er hatte kapiert.
Wir stiegen ein paar Stufen zu der überdachten Veranda hinauf, wo eine Reihe rustikaler Sessel und Schaukelstühle stand. Von hier aus hatte man einen weiten Blick vom Hügel auf die umliegende Landschaft. Wenn man von den Wachschutzgorillas mal absah, war das ein sehr
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