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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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dahin zurück, wo du mal hingehört hast«/»Get back to where you once belonged«, zu Yoko hinüberwanderte. Und nachdem Lennon Cynthia ohne viel Federlesens aus seinem Leben gestrichen hatte, legte McCartney Wert darauf, ihr öffentlich Trost zuzusprechen. Unterwegs auf einer Fahrt in einen Londoner Vorort, um Cynthia zu besuchen, schrieb er als Aufmunterung für Lennons Sohn Julian den Song »Hey Jules«. Später änderte er den Songtitel in »Hey Jude«. Das Stück wurde zur bestverkauften Beatles-Single aller Zeiten. 136
    Auch der innere Kreis ihres Mitarbeiterstabs teilte die ablehnende Haltung Yoko Ono gegenüber. Man behandelte sie, als sei sie gar nicht vorhanden. Außerhalb der Firmenräume und Aufnahmestudios bedachten Beatles-Fans sie mit Hohn und Spott. Die Medien, ängstlich darum bemüht, die Beatles weiterhin in jener liebenswerten »Fab Four«-Schublade zu behalten, in die sie die Band einsortiert hatten, machten Yoko ebenfalls zur Zielscheibe, indem sie mit kaum verhohlenem Rassismus auf ihre asiatischen Merkmale reagierten.
    Lennon konnte gar nicht entgehen, dass die Gruppe kurz davor stand auseinanderzubrechen. Doch so sehr wie er in Yoko verliebt war, wollte oder konnte er das nicht abwenden. Obendrein war er frustriert, dass die anderen Bandmitglieder, seine engsten Freunde, es nicht fertigbrachten, sich mit ihm und für ihn zu freuen. Schlimmer noch – ihm schien es, als wollten sie ihn dafür abstrafen, dass er nun endlich eine Frau gefunden hatte, die er wirklich liebte.
    Als die Gruppe sich dann tatsächlich auflöste, war jeder darauf aus, das zu tun, was am ehesten dem eigenen Interesse entsprach. 137 McCartney plädierte dafür, sich jetzt doch ein professionelles Management zu suchen, und schlug Lee Eastman vor, der in New York eine Anwaltskanzlei betrieb – und nebenbei ausgerechnet der Vater jener Frau war, die McCartney in Kürze heiraten wollte. Demgegenüber machte Lennon sich für Allen Klein stark, einen ganz profanen Managertypen aus dem Musikbusiness, der sich in der Branche bestens auskannte, wirklich mit allen Wassern gewaschen war und wie Lennon schon früh im Leben die Mutter verloren hatte. Während Lennon und McCartney noch über die Besetzung des Managements miteinander stritten und sich bemühten, Harrison und Starr – zwischendurch hatte faktisch jeder von beiden der Band ebenfalls schon den Laufpass gegeben – in ihrem Sinn zu beeinflussen, erfuhren sie, dass sie alle beide von jemand anderem hintergangen worden waren.
    Bei dem Betreffenden handelte es sich um Dick James. Ihm gehörte ein erheblicher Aktienanteil an Northern Songs – jenem Musikverlag, bei dem die Rechte für fast alle Lennon-McCartney-Kompositionen lagen. Jahrelang hatten sie ihn für einen vertrauenswürdigen Mann gehalten. Jetzt aber hatte er in einer lange geheim gehaltenen Transaktion den Verkauf seines Aktienpakets an den britischen Medienkonzern ATV abgewickelt. James, der mit angesehen hatte, wie innerhalb der Band immer größere Spannungen auftraten, und zunehmend den Eindruck gewann, die Trennung stehe kurz bevor, wollte einfach aussteigen, solange er für die Aktien noch einen richtig guten Preis erzielen konnte. 138
    Lennon traf seine endgültige Entscheidung, die Beatles zu verlassen, im September 1969. Auf dem Rückflug vom Toronto-Rock-and-Roll-Festival teilte er sie Allen Klein mit. Bei dem Festival in Toronto hatte er einen improvisierten Bühnenauftritt mit Eric Clapton und Klaus Voormann anstelle der anderen Beatles und dies als ausgesprochenen Akt der Befreiung empfunden. Da Allen Klein zum damaligen Zeitpunkt geschäftlich noch so manches zu erledigen hatte, die Verhandlungen über einen geplanten Rückkauf von Aktien des Musikverlags Northern Songs sich gerade in einer sensiblen Phase befanden und große Vorauszahlungen noch nicht getätigt worden waren, legte Klein ihm dringend nahe, seine Entscheidung erst einmal auf unbestimmte Zeit für sich zu behalten – nicht einmal Paul McCartney solle er in die Entscheidung einweihen. Widerstrebend kam Lennon dem Wunsch des Managers nach. Schon bald aber zeigte sich, dass er innerlich viel zu aufgewühlt war, um den Vorsatz durchzuhalten: Bei einem Treffen erklärte er dem verdutzten McCartney, er wünsche »eine Trennung«. 139 McCartney wollte wissen, wie er das meinte. Lennon: »Mit der Band ist es aus, ich gehe.« 140 Daraufhin begann McCartney während der nächsten sechs Monate insgeheim an jenem Album zu arbeiten, mit dem er

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