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John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

Titel: John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt. Es hätte auch nichts gebracht, mit offenen Augen auf dem Grund zu liegen, denn das Uferwasser war so dunkel, daß dort nichts zu erkennen gewesen wäre.
    In meiner Lage war eine Stange in der Hand einer Feindin eine tödliche Waffe, und Morgana würde sich von mir befreien wollen, das stand fest, denn Freunde waren wir nicht gerade.
    Ich drehte mich im Wasser. Die Gedanken über meine Lage waren nicht mehr als Fragmente gewesen. Schnelligkeit konnte mich retten, nur sie allein.
    Ich drehte mich im seichten Uferwasser. Durch diese Bewegung wühlte ich mich tiefer in den Schlamm hinein. Sie war auch nicht so schnell, wie ich sie mir gewünscht hätte, denn das steife Rohr behinderte mich arg.
    Der Treffer erwischte meinen Rücken. Das niedrige Wasser hatte ihn kaum abbremsen können. So durchflutete mich der Schmerz wie ein blasser Stich. Ich ließ die Lippen trotzdem zusammengepreßt, wühlte mich weiter, und für eine kurze Zeitspanne hatte ich Ruhe. Zumindest so lange, bis Morgana die Stange wieder in die Höhe gehoben und erneut gezielt hatte.
    Ich kam raus. Schwungvoll wuchtete ich den Körper hoch. Es wurde auch Zeit, da ich unbedingt einatmen mußte. Noch klebte mir der Schlamm am Körper. Mit meiner Sicht war es auch nicht weit her, da das Wasser über das Gesicht und in die Augen rann.
    Morgana hatte schon wieder ausgeholt und sich dabei auch Zeit gelassen. So wie sie über mir stand, kam sie mir riesig vor. Ob sich ihr Gesicht verzerrte, als sie die Stange nach unten rammte, oder ob es mir nur so vorkam, das wußte ich nicht. Jedenfalls ließ sie mich nicht auf die Beine kommen. Der nächste Stoß bohrte sich in meine linke Schulter.
    Mein Gleichgewicht war sowieso instabil gewesen. Einen Moment später war ich wieder im Wasser verschwunden. Meine Schulter tat weh, doch die innere Spannung war einfach zu hoch für mich. So spürte ich die Schmerzen nicht.
    Über mir schlug das Wasser wieder zusammen. Das Spiel gefiel mir nicht. Okay, irgendwann würde Suko hier erscheinen. Bis dahin aber hätte man mir längst das Gesicht zertrümmern können.
    Ich zog die Beine an, stieß sie sofort nach vorn, in der Hoffnung, Morgana zu erwischen. Durch meine hektischen Bewegungen wollte ich sie ablenken. Ob es mir gelang, fand ich nicht heraus. Mit dem nächsten Stoß ließ sie sich meiner Ansicht nach Zeit.
    Mit der rechten Hand bekam ich ein Schilfrohr zu fassen. Ein guter Halt für den Moment. Er brachte mich auch aus dem flachen Wasser hervor. Ich sah wieder – und warf mich nach rechts.
    Der dritte Stoß traf mich nicht.
    Haarscharf an meiner rechten Brustseite sauste die Stange entlang. Sie bohrte sich in den Schlamm hinein.
    Wuchtig gestoßen und deshalb auch sehr tief.
    Für mich war es die Chance.
    Bevor Morgana die Stange wieder zurückziehen konnte, hatte ich sie schon umklammert. Mit beiden Händen hielt ich sie. Zerrte an ihr. Benutzte sie auch zugleich als Stütze, um mich daran in die Höhe zu hangeln. In diesem Augenblick wußte ich mich auf dem Weg zur Siegerstraße. So schlecht wie noch vorhin würde es mir nicht mehr ergehen.
    Ich kam auch hoch.
    Wasser spritzte auf. Ich hatte Mühe, etwas erkennen zu können. Morgana stand in meiner Nähe. Das sah ich schon. Und sie ließ ihre Waffe plötzlich los.
    Ich fiel nicht wieder nach hinten, denn die Stange steckte einfach zu tief im Schlamm. Mit ihrer Hilfe schwang ich mich auf die Füße, trat dabei nach Morgana, die nicht zurückgehen konnte, weil der Nachen plötzlich zu einem Bremser geworden war, denn sie stieß mit dem Rücken gegen ihn und kam nicht mehr weiter.
    Ich wühlte mich vor. Die Stange diente mir dabei als Stütze. Ich kam mit der linken Hand durch, und die Faust erwischte sie im Leib. Morgana brach in die Knie. Ich hörte sie vor Wut schreien. Ihr Mund stand weit offen. Sie war ebenso naß wie eine im Wasser liegende Ratte – wie ich.
    Aber ich hatte den Vorteil jetzt auf meiner Seite. Als sie sich gegen mich werfen wollte, da hielt ich die Ruderstange bereits quer und preßte das Holz gegen ihre Brust.
    Sie federte dagegen, auch wieder zurück, und ich verstärkte den Druck noch.
    Morgana Layton kippte nach hinten, und dabei fiel sie über den Bootsrand hinweg.
    Blitzartig faßte ich mit der linken Hand unter ihre Beine und hob sie noch höher. Sie verlor endgültig den Halt. Auf dem Weg nach hinten stoppte sie nichts. Mit ihrer vollen Länge landete sie in diesem alten Kahn, der in heftige Schaukelbewegungen geriet. Sekunden

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