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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seiner Entdeckung und mit seiner Annahme nicht geirrt hatte.
    Johnny blieb hinter Bills Rücken stehen, während sich Sheila rechts von ihm vorbeugte und auf den Monitor starrte, ohne daß sich etwas in ihrem Gesicht bewegte.
    So verstrich Zeit. Sechs Augen schauten dabei zu, wie sich die Schöne aus dem Totenreich bewegte, sich aber mehr oder weniger im Hintergrund hielt und es wohl nicht richtig schaffte, an ihr Ziel zu gelangen. Sogar das Schwert mit der goldenen Klinge hatte sie mitgenommen. Sie hielt es mit beiden Händen fest.
    Sheila hob ihre Hand und legte sie auf Bills Schulter. Er spürte den Druck, als sich ihre Finger krümmten, als wollte sie dort einen Halt finden, weil sie das Unbegreifliche einfach nicht akzeptieren konnte.
    »Sie ist es«, hauchte Sheila.
    Bill nickte nur.
    »Und wie kommt sie auf den Monitor?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann war sie im Programm!« flüsterte Sheila.
    »Nein, Mum, nein, das stimmt nicht.« Johnny widersprach energisch. »Sie war nicht in diesem Programm. Oder hast du sie vorhin gesehen?«
    »Das allerdings nicht.«
    »Eben, ich auch nicht. Sie – sie ist später hineingelangt. Als hätte sie jemand auf die CD-ROM gescannt.«
    »Das ist verrückt!«
    »Ich weiß es.«
    Die Conollys waren keine Computer-Freaks. Zwar kamen Vater und Sohn mit dem Ding relativ gut zurecht, aber zu einem echten Fan und Könner fehlte ihnen noch viel. Auch wenn sie es gewesen wären, hier hätten sie wohl kaum eine Erklärung gefunden.
    »Man muß sich fragen«, murmelte Sheila, »was Kara dort zu suchen hat. Was will sie?«
    »Kontakt mit der Unbekannten.«
    »Meinst du?«
    Bill nickte. »Sie versucht es zumindest.« Er streckte den rechten Zeigefinger vor. »Du brauchst nur ihre Bewegungen zu verfolgen. Wie sie kreist, wie sie versucht, sich der anderen zu nähern, aber sie kommt niemals so dicht an sie heran, als daß sie diese Person hätte greifen können. Ich glaube auch nicht, daß die Sitzende aus Ägypten stammt. Welches Interesse sollte Kara haben, sie zu erwischen? Ich bin der Meinung, daß wir es bei der Frau mit einer Person aus Atlantis zu tun haben.«
    »Die blind ist.«
    »Stimmt, Johnny.«
    »Und was wollen wir jetzt tun?«
    Die Frage hatte Bill gegolten. Nur war er nicht in der Lage, eine vernünftige Antwort zu geben.
    Solange sich auf dem Monitor nichts tat, konnten sie nichts sagen.
    Ihre Ratlosigkeit nahm zu. Minuten vergingen. Noch immer suchte Kara den Kontakt.
    Bis plötzlich alles vorbei war.
    Es gab keine Chance mehr. Die beiden Frauen waren verschwunden. Von einer Sekunde zur anderen hatte man sie gelöscht, und die drei Augenpaare schauten auf den grauen und leeren Schirm.
    »Vorbei«, sagte Sheila.
    Bill wollte es nicht wahrhaben. »Wenn die CD-ROM abgestürzt ist, muß man sie doch zurückholen können.« Er sah Johnny an, und der nickte seinem Vater zu.
    »Okay, ich hole sie raus.«
    Die CD-ROM glitt aus dem Ladeschlitz. Bill wog sie in der Hand. Er lächelte dabei. Daß er auch den Kopf schüttelte, ließ erkennen, welche Gedanken ihn quälten. »Es ist unmöglich. Ich kann es nicht fassen. Das ist kein …« Er suchte nach Worten.
    »Kein Spiel, meinst du?« fragte Sheila.
    »Ja.«
    »Da stimme ich dir zu. Es ist wirklich kein Spiel. Es ist eine Botschaft, Bill. Eine Botschaft an uns.«
    »Schön. Und wie sollen wir die verstehen?«
    Sheila hob nur die Schultern …
     
    *
     
    Kara fühlte sich entfernt und war trotzdem vorhanden. Sie kannte dieses seltsame Schweben und spürte, wie ihr Körper leichter und leichter wurde, als würde er sich irgendwann auflösen, damit nur noch der Geist allein zurückblieb.
    Das war dann der Moment, in dem sie die unsichtbaren Grenzen überschritt und eindringen konnte in fremde Welten und Dimensionen. Da hatte die Zeit ihre Gültigkeit verloren. Da war alles anders geworden, aufgelöst, nicht mehr starr.
    Es gab keine begreifbare Physik mehr. Andere Kräfte und Mächte spielten hier die Hauptrolle. Es war das Hineingleiten in die Welten voller Wunder – und auch Gefahren.
    Daran dachte Kara nicht. Sie dachte überhaupt nicht bewußt, denn sie flog weg. Sie fühlte sich selbst zurückgeführt in eine Phase ihres Lebens, die über Tausende von Jahren angedauert hatte. Da war sie hineingeglitten in die Ursprünge von Zeit und Raum und so dem großen Chaos und dem Untergang entflohen.
    Auch damals hatte sie sich auf der Suche befunden. Nur war sie eine andere gewesen. Jetzt wollte sie etwas Bestimmtes herausfinden und

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