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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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und tranken Malzbier aus überdimensionalen Flaschen.
    Langsam bahnte er sich seinen Weg durch die Straßen, die durch die in zweiter Reihe geparkten Autos noch enger wurden. Überall sah man alte amerikanische Limousinen mit abgedunkelten Fenstern und Aufklebern mit der Aufschrift KEINE ANGST auf der Windschutzscheibe. Schließlich fand er die Adresse, die ihm Khadri gegeben hatte. Als er an den Bordstein fuhr, sah er im Rückspiegel, dass Exley einen Block hinter ihm angehalten hatte. Nicht gerade professionell. Sie hätte vorbeifahren und weiter unten in der Straße parken müssen. Dieser Fehler erinnerte ihn daran, dass sie schon lange nicht mehr im Außeneinsatz gewesen war. Sie sollte nicht in seiner Nähe sein.
    Aber er hatte ihr gestattet mitzukommen, und deshalb war er jetzt für sie verantwortlich, auch wenn er diese zusätzliche Komplikation im Augenblick nicht brauchte. Für einen
Moment schloss er die Augen und gestattete sich, an ihr Versprechen zu denken: »Wenn wir mit dieser Sache fertig sind.« Wenn sie diese Nacht überstanden, würden sie ein stilles Zimmer mit einem großen hölzernen Bett finden und einander so lange lieben, bis beide gesättigt wären. Das würde eine ganze Weile dauern.
    Er zitterte und hustete, wobei es tief in seinen Lungen gurgelte. Die Fahrt hatte ihn mitgenommen. Er fühlte sich, als hätte er drei Tage und Nächte nicht geschlafen. Außerdem hatte er seit New Jersey einen lästigen Kopfschmerz. Das Adrenalin würde ihn den Rest des Weges tragen müssen.
    Als er die Tür öffnete, hustete er wieder und spukte einen Speichelklumpen auf den Asphalt. Mittlerweile hatte er es aufgegeben, vorhersagen zu wollen, was Khadri plante. Heute Nacht würde Khadris Spiel ohnehin zu Ende sein. Mit einem Blick nach rechts und links überzeugte er sich, dass die Straße leer war. Dann stieg er aus dem Ranger und ging auf das Gebäude zu, immer einen Schritt nach dem anderen.
    Das Mietshaus war alt und grau und seine Ziegel beschmiert mit verschlungenen Graffiti, deren Bedeutung Wells nicht entziffern konnte. Die Eingangstür war ein wenig von der Straße zurückgesetzt und hatte ein rundes Fenster, das einem Bullauge glich und dessen Glas mit Maschendraht verstärkt war.
    Die Tür ließ sich leicht öffnen, wobei der Messingknopf so locker saß, als wäre das Schloss schon einmal aufgebrochen worden. Als Wells eintrat, gelangte er in einen engen Gang, der durch flackernde Neonröhren schwach erleuchtet war.
    »Jalal.«
    Am oberen Ende einer schmalen Treppe saß ein Mann mit einer Zigarette im Mund und einer Pistole im Schoß. Wells kannte ihn nicht. »Nam.«

    »Komm.«
    Ohne ein weiteres Wort stand der Mann auf und wandte sich um.
    Wells ließ die Eingangstür hinter sich ins Schloss fallen und ging die Treppe hinauf.
     
    Während Exley in ihrem Minivan saß, kämpfte sie gegen den Impuls an, in das Mietshaus zu stürmen und an jede Wohnungstür zu klopfen, bis sie Wells fand. Sie hatte sogar schon die Digitaluhr im Van abgedeckt, damit sie der langsame Wechsel von einer Ziffer nur nächsten nicht verrückt machte. Nie zuvor war sie gleichzeitig so gelangweilt und von Angst erfüllt gewesen. Wells hatte das Haus etwa um Mitternacht betreten. Seitdem waren vier Stunden vergangen, ohne das geringste Zeichen von ihm und ohne, dass sich irgendjemand gezeigt hätte. Seit seinem Weggehen war es still im Gebäude. Wo war er? Was tat er? Wie lange sollte sie noch warten? Eine Stunde? Bis Sonnenaufgang? Vielleicht sollte sie bereits jetzt hineingehen, aber sie wollte seine Tarnung nicht aufdecken, nicht nachdem er so viele Jahre darauf verwendet hatte, sie aufzubauen.
    Wenn ihn die CIA nicht wie einen Verräter behandelt hätte. Wenn er Duto hätte überzeugen können, wie wertvoll er für die Agency war. Wenn er nicht so lang untergetaucht wäre. Er sollte verkabelt sein. In diesen Häuserblöcken sollte es von FBI-Agenten und Polizisten wimmeln. Vermutlich würde auch das die Gefahr nicht mindern, in der er sich befand. Er war jetzt auf der anderen Seite, wo niemand schnell genug hinkam, um ihm zu helfen, wenn etwas schiefging. Khadri – oder wer auch immer dort drin war – konnte ihm innerhalb einer Sekunde eine Pistole an den Kopf setzen und abdrücken. Kein Cop auf dieser Welt konnte das verhindern.
Verständlich, dass Wells keine Verwendung hatte für Duto und die übrigen Papiertiger in Langley.
    Als ein schwarzer Lincoln an ihrem Van vorüberfuhr, sah Exley auf. Der Wagen stoppte mit

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