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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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nicht sagen, aber er wusste, dass er nicht lügen konnte. »In Atlanta.«
    »Dann bist du nicht nur untätig auf deinem Hintern gesessen. «
    Er warf ihr einen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Sag deinem Freund Duto, dass ich West nicht erschossen habe. Ich habe versucht, ihn zu retten, aber ich habe es nicht geschafft. Khadri hat mir diese Falle gestellt, um meine Loyalität zu prüfen.«
    »Und du hast bestanden«, sagte sie. »Khadri vertraut dir. Deshalb hat er dich auch geschickt, um den Koffer zu holen. «
    »Er vertraut mir immer noch nicht. Irgendetwas stimmt nicht. Er spielt mit mir. Vielleicht bin ich nur ein Köder.« Wells hielt inne. »Passt das in irgendeiner Weise mit dem zusammen, was du hast?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben letzte Woche in Brooklyn einen Schläfer verhaftet. Und wir glauben, dass sie eine
schmutzige Bombe besitzen.« Dann erzählte sie ihm von Farouk Khan, der Explosion in Albany und Shafers Vermutungen, dass die Al-Quaida bald zuschlagen würde.
    »Wann werdet ihr Alarm geben?«, fragte Wells.
    »Das tun wir nicht mehr. Nicht ohne spezifische Informationen. Wir gewinnen diesen Krieg, erinnerst du dich nicht mehr? Es gibt daher keinen Grund, irgendjemanden zu beunruhigen. «
    »Eine schmutzige Bombe zählt nicht als spezifische Information? «
    »Nicht, solange wir nicht wissen, wo sie ist. Wir haben uns schon in Albany blamiert.«
    »Vielleicht steckt sie in dem Koffer in meinem Pick-up.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Kernstrahlungsdetektor an der Grenze hätte sie bemerkt. Und wenn der Koffer mit Blei ausgekleidet wäre, hättest du es gemerkt. Dann wäre er verteufelt schwer.«
    Wells schwieg. Nach einer Minute sah sie zu ihm hinüber. »Was denkst du, John?«
    »Ich glaube, es ist Zeit, mich auf den Weg zu machen.« Zurück nach New York. Der Tag war immer noch warm, aber die Bäume am gegenüberliegenden Ufer warfen schon lange Schatten.
    »Du meinst doch zur CIA?«
    »Um die Verbindung zu Khadri endgültig zu durchtrennen? «
    »Gib mir die Adresse. Wir schnappen ihn.«
    »Er wird nicht dort sein. Das weißt du. Mich wird wieder nur einer seiner Männer erwarten. Wenn ich nicht auftauche, wird auch er nicht auftauchen. Und wir sitzen dann alle in Langley und kratzen uns am Hintern, während die Bombe hochgeht. Das habe ich schon einmal gesehen. Und es gefällt
mir nicht.« Damit wandte er sich zu dem Weg um, der zum Parkplatz führte.
    »Du kannst es Vinny sagen, und wir setzen dich heute Nacht dort ein.«
     
    Aber Exley wusste, dass sie log. Duto würde Wells nie bei einer so sensiblen Operation einsetzen – aus denselben Gründen, aus denen die JTTF Alaa Assad sofort festgenommen hatte, anstatt noch zu warten. Niemand würde Duto Vorwürfe machen, wenn er Wells so lange in irgendein Loch steckte, bis die CIA sicher war, dass er auf ihrer Seite stand. Der Direktor der CIA wurde nicht dafür verantwortlich gemacht, dass er einen Terroranschlag nicht verhindert hatte; George Tenet, der zur Zeit der Anschläge vom 11. September die CIA leitete, hatte nach seiner Pensionierung sogar die Presidential Medal of Freedom erhalten, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Nein, der Direktor der CIA wurde nur zur Verantwortung gezogen, wenn er die Agency blamierte – oder das Weiße Haus. Und es konnte sehr peinlich werden, wenn man Wells nochmals frei ließ, nachdem er schon einmal verschwunden war. Dieses Risiko würde Duto nie auf sich nehmen. Wenn sie noch ein paar Wochen Zeit hätten, könnten sie seine Meinung vielleicht ändern. Aber sie hatten nicht ein paar Wochen Zeit.
    Duto war nicht schlecht, dachte Exley. Er war bloß ein Bürokrat, wie so viele in Langley, der sich vor allem um seine Karriere und seinen Ruf sorgte.
    Wells schien ihre Gedanken zu lesen.
    »Wenn du das wirklich glaubst, dann ruf ihn an«, sagte er, während er davonging.
    Plötzlich wusste Exley, was sie tun musste. Ein Teil von ihr hatte es schon in dem Augenblick gewusst, als Wells’ Pick-up
in den Parkplatz eingebogen war. »Dann komme ich mit dir.«
    Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. Offenbar wusste er nicht, ob sie es ernst meinte. Dann schüttelte er den Kopf. »Sei nicht albern.«
    Exley hatte es satt, dass Männer sie immer von oben herab behandelten. Das galt auch für diesen Mann. »Diese verdammte Arroganz«, sagte sie. »Ich werde bloß beobachten. Wenn es Schwierigkeiten gibt, rufe ich die Kavallerie. Wenn nicht, warte ich, während du Soldat spielst.«
    »Tu das nicht

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