Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
Vom Netzwerk:
hob sie die Handtasche und drückte den Abzug der 45er. Die Pistole schoss durch die Tasche hindurch, wobei ihr Knall durch den Schalldämpfer und das Leder gedämpft wurde. Die Kugel traf den Mann in die Hüfte und stieß ihn gegen die Tür.
    Während der Mann versuchte, die Tür zu schließen, hob Exley die Pistole in der Tasche und drückte nochmals ab. Diesmal traf ihn der Schuss in die Brust und ließ ihn rückwärts taumeln. Noch im Fallen bildete sein bärtiger Mund ein stummes, haariges O. Hastig riss Exley die 45er aus der Handtasche, um einen sauberen Schuss auf den zweiten Mann mit der Zigarette im Mund abfeuern zu können. Dieser griff jedoch bereits nach seiner Waffe im Hosenbund.
    Während sie schoss, hörte sie einen weiteren Schuss in der Wohnung. Da ihr die Pistole diesmal die Hände hochgerissen hatte, traf der Schuss den Mann in den Hals, gerade als er die Waffe aus dem Bund zog. Während er zu Boden stürzte, fiel ihm die Zigarette aus dem Mund.
    Im selben Moment hörte Exley seinen Schuss und spürte einen Schmerz in ihrem linken Bein. Die Kugel schien sie unmittelbar über dem Knie getroffen zu haben. Sie konnte sich nicht mehr aufrechthalten und stürzte schreiend vornüber in das Apartment. Es gelang ihr, sich mit der linken Hand an der Tür festzuhalten, während der Mann zusammenbrach. Blut spritzte aus seinem Hals.
    Ein dritter Mann kam auf sie zu, ein fetter Mann mit nackten Füßen, um die Pistole vom Boden aufzuheben. Augenblicklich vergaß Exley den Schmerz in ihrem Bein und konzentrierte sich auf den fetten Mann. Während er sich vornüberbeugte, um nach der Waffe zu tasten, drückte sie den Abzug der 45er. Aber die schwere graue Pistole riss hoch, so dass die Kugel über seinen Kopf flog.

    Der Rückstoß schleuderte sie nach hinten, und sie verlor endgültig das Gleichgewicht. Im Sturz entfiel ihr die 45er, sprang von ihr weg und schlitterte den Gang hinunter. Sie versuchte, zu ihr hinzukriechen, aber ihr Bein brannte wie Feuer, und sie schrie vor Schmerzen auf. Der fette Mann hatte inzwischen die Pistole aufgehoben und drehte sich nun mit erhobener Waffe zu ihr um. Ein kleines Lächeln trat auf sein Gesicht. Noch während sich Exley zu ihm umwandte und die Hände hob, hasste sie sich für diese nutzlose, sinnlose Geste der Kapitulation.
    In diesem Augenblick explodierte der Kopf des fetten Mannes, und er stürzte auf die ersten beiden Männer, die sie getötet hatte.
    Dann hörte sie Wells’ Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien.
    »Exley! Bleib draußen!« Als hätte sie eine andere Wahl. Der Korridor drehte sich schneller und schneller um sie, bis ihr schwarz vor Augen wurde und sie das Bewusstsein verlor.
     
    Als Ghazi schreiend zu Boden stürzte, tauchte Wells nach der Makarow, die Ghazi neben dem Sofa fallen gelassen hatte. Während er die Pistole ergriff, drehte er sich gerade noch rechtzeitig um, um die beiden Männer zu sehen, die sich auf ihn stürzten. Mit der rechten Hand drückte er ab. Der Schuss traf einen in die Brust und durchschlug sein Herz, so dass das Blut in kräftigen Stößen durch sein Hemd quoll. Der Mann stöhnte, rollte zur Seite und starb mit zuckenden Beinen.
    Der zweite Mann, ein hagerer Pakistani, der die ganze Nacht über kein Wort gesprochen hatte, erreichte Wells und sprang auf ihn. Er war ihm so nahe, dass Wells die feinen
Adern in seinen Augen sehen und seinen heißen, verzweifelten Atem fühlen konnte. Mit beiden Händen griff der Pakistani nach der Makarow. Aber da versetzte ihm Wells bereits mit der Linken einen Unterarmschlag, der ihm den Kopf in den Nacken schleuderte. Als Wells seinen dürren Hals umklammerte, ließ der Pakistani die Waffe los. Nach Atem ringend, zog er an Wells’ Handgelenk und flehte mit offenem Mund um Luft. Jetzt war Wells’ rechte Hand frei, in der er Ghazis Pistole hielt. Während er dem Pakistani die Pistole in den Mund schob, sah er, wie sich dessen Augen weiteten. Im nächsten Moment explodierte sein Gehirn.
    Ein Blick zur Tür zeigte Wells, dass dort bereits zwei Männer übereinanderlagen und ein dritter eben nach Abu Rashids Pistole griff. Ihm blieb nur Zeit für einen Schuss. Während sich der fette Mann aufrichtete, zielte Wells über seinen Körper und drückte den Abzug.
    Der Mann stürzte zu Boden. Ein Schuss, ein Treffer.
    »Exley!«, brüllte er. »Bleib draußen!«
     
    So schnell war es vorüber. Im Raum war es wieder still, nur der grobe Holzboden war rutschig vom Blut und der verteilten

Weitere Kostenlose Bücher