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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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Meter vom Haus entfernt parkte.
    Zwanzig Minuten später übergab er den Mercedes dem Parkdienst des Kempinski und zückte sein Satellitentelefon. Shafer nahm beim zweiten Klingeln ab.
    »Ellis, du hast doch gesagt, keine stationäre Überwachung.« Wells hatte darauf bestanden, völlig unabhängig von den BND-Agenten zu arbeiten, die Bernhards Bewegungen überwachten, aber Shafer hatte ihm versichert, die Deutschen würden vorsichtig sein. Statt feste Beobachtungsposten einzurichten, würden sie ein Dutzend Zivilfahrzeuge einsetzen, die abwechselnd alle fünfzehn Minuten am Haus vorbeifuhren.
    »Ja und?«
    »Wieso steht dann ein Servicewagen der Telekom einen Block von Bernhard Kygelis Haus entfernt? Sehr subtil.«
    »Vielleicht kriegt jemand DSL.«
    »Ellis …«
    »Ich kümmere mich darum.«
    »Muss ich sonst noch was wissen?« Der BND hatte Bernhards Telefonleitungen - zu Hause, mobil und im Büro - angezapft und einen Replikator über seine Glasfaserverbindung gelegt, mit dem seine gesamte Internetkommunikation zu Hause und im Büro überwacht wurde. Sein Müll wurde durchsucht, und seine Steuerunterlagen für die letzten zehn Jahre wurden geprüft.
    »Der Kerl mag ein Amateur sein, aber er ist vorsichtig«, erklärte Shafer. »Vor zwei Tagen hat er sich ein Kartenhandy gekauft, ein paar Anrufe getätigt und es in den
Fluss geworfen. Gestern war er für drei Minuten in einem Internetcafé in der Nähe der Reeperbahn, aber schon wieder draußen, bevor wir herausgefunden hatten, an welchem Terminal er saß. Die Nachrichten werden da sowieso nicht gespeichert. Ich glaube nicht, dass er der Boss ist. Er meldet sich nur bei der Person, die das Uran hat, um sie wissen zu lassen, dass er noch an der Sache mit dem Beryllium dran ist.«
    »Was ist mit dem Geld?«
    »Seine Firma scheint legal zu sein. Keine Überweisungen aus Dubai, Saudi-Arabien oder so. Aber es ist unklar, wie er an vier Millionen Euro kommen will. Scheint eher, als hätte er in den letzten ein bis zwei Jahren etwas nachgelassen. Warum, ist nicht klar. Aber seine Bankkonten schmelzen dahin. Auf jeden Fall hat er auf den für uns einsehbaren Konten anderthalb Millionen, das Haus ist noch einmal eine Million wert. Falls er das Geld hat, liegt es auf einem Konto in der Schweiz oder irgendwo in einem Safe. Vielleicht hat er auch gar nicht vor, dich zu bezahlen.«
    Wollte Bernhard Roland Albert wirklich töten, nachdem der ihm das Beryllium besorgt hatte? Das wäre Wahnsinn gewesen.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, meinte Wells. »Ein Kämpfer ist der nicht.«
    »Hochmut kommt vor dem Fall, John. Hast du ihm das Päckchen gebracht?«
    »Ja. Und mich dabei in seinem Haus umgesehen. Vielleicht kannst du herausfinden, ob es eine Verbindung zu einer New Yorker Kanzlei namens Snyder, Gonzalez & Lein gibt. Die sind letztes Jahr für ihn tätig geworden, wegen irgendeiner Versicherungssache.«

    »New York? Merkwürdig. Buchstabier den Namen.«
    Das tat Wells.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Shafer. »Pass auf dich auf.«
    »Tue ich das nicht immer?« Wells legte auf.
     
    Er ging zurück zum Kempinski, wo er fast zwei Stunden lang trainierte, Gewichte stemmte und zwölf Kilometer auf dem Laufband zurücklegte. Dann duschte er, zog sich an und griff zum Telefon, um Bernhard anzurufen, beschloss jedoch, ihn noch ein paar Stunden länger schmoren zu lassen. Er legte sich auf das Bett und döste ein …
    Ein energisches Klopfen an der Tür weckte ihn.
    »Ja?« Selbst im Halbschlaf wusste Wells, dass er in diesem Zimmer Roland Albert war.
    »Polizei!«
    »Um was geht’s?«
    Erneutes Klopfen, dann auf Englisch: »Öffnen Sie die Tür, Mr Albert!«
    Die Stimme klang wie die von Bernhard. Wells hätte gern durch den Spion gesehen, aber er wusste, dass man sich da leicht einen Schuss ins Auge einfing. Wer auch immer vor der Tür stand, musste jedoch weg, bevor die anderen Gäste aufmerksam wurden. Lautlos glitt Wells zur Tür, zog seine Glock und schloss auf. Mit einer fließenden Bewegung riss er mit der rechten Hand die Tür auf, während er mit der linken Hand die Pistole quer vor den Körper hielt.
    Im Gang stand Bernhard, der seine Pistole seitlich neben dem Körper hielt. Er versuchte, die Waffe zu heben, aber Wells hechtete durch die Türöffnung, schlug ihm
den Arm nach oben weg und drückte ihn, so leise er konnte, gegen die gegenüberliegende Wand des Korridors.
    Dann riss er seinen Arm nach unten, so dass die Pistole auf den Teppichboden

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