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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Nur wissenschaftshalber wurde der Versuch noch fortgesetzt. Immer höher türmten sich die Bleilasten auf den beiden Pfählen. Bis sie das fünffache der vorgesehenen Belastung erreicht hatten. Da setzte sich der Holzpfahl plötzlich in Bewegung und rutschte glatt in die Tiefe. Sein Kopf verschwand im Boden, und die auf ihm ruhende Platte mit der Bleilast drang auch noch einen halben Meter tief ein, bevor sie zur Ruhe kam. Zur gleichen Zeit hatte der Betonpfahl aber nur um drei weitere Zentimeter nachgegeben und trug noch einmal dreißig Tonnen, bevor der Beton unmittelbar unter der Eisenplatte dort, wo der Pfahl etwa einen halben Meter hoch frei aus dem Boden herausragte, knirschend und stäubend zu Bruch ging.
    Der Versuch war zu Ende. Er hatte so deutlich zugunsten des von John Workmann vorgeschlagenen Fundamentierungsverfahrens gesprochen, daß man es sofort für diesen Bau annahm. Seit diesem Vorkommnis nahm man die Vorschläge des jungen Menschen in den Sitzungen von Anfang an mit größter Achtung auf, und er hatte noch mancherlei vorzuschlagen.
    Jetzt kam die Zeit, wo John Workmann dem Betriebe, dem er diente, mit Zins und Zinseszins wieder zurückzahlen konnte, was er einst in ihm gelernt hatte. Seine Vorschläge und Ideen, obwohl sie aus einem so jungen Gehirn kamen, gelangten zur Ausführung. Was er heute auf dem Papier entwickelte, wurde morgen schon in Eisen und Stahl ausgeführt.
    Während die neuen Werke noch vor dem Beginn des Winters unter Dach kamen, arbeiteten die größten Werkzeugmaschinen der USA Tag und Nacht an der Fertigstellung der Werkzeugmaschinen, die diese Räume füllen sollten.
    Tausende von Händen waren tätig. Kaum hatten die Dachdecker an einer Stelle das Feld geräumt, so traten die Installateure auf den Plan und legten die Leitungen für Gas, Wasser und Elektrizität. Und eben waren diese fertig, so traten schon die Maschinenmonteure an und brachten die Maschinen auf ihre Fundamente.
    Als der Frühling wieder ins Land kam, als das Eis auf den Seen schmolz und die ersten großen Seedampfer, die den Ozeandampfern an Größe nicht nachstehen, ihre Fahrten wieder aufnahmen, da ließen sie die Anker an den funkelnagelneuen Landungsdämmen der neuen Flugzeugwerke fallen. Kräne, die erst vor vier Wochen fertig geworden waren, rauschten heran und hoben unendliche Mengen wertvoller Metalle aus den Laderäumen der großen Dampfer. Edelstahle und Duraluminium, schwarze Diamanten, die beste Steinkohle aus den pennsylvanischen Gruben und rotes Kupfer aus den Minen des Südens. Die Lager füllten sich und das psychotechnische Labor Mr. Taylors errichtete eine wichtige Filiale in Lake Road, um Menschen zu prüfen und auszusuchen, die nicht zu Hunderten, sondern zu Tausenden für die neuen Werke geworben werden mußten.
    Eine kritische Zeit war zu überwinden. Die Neugeworbenen mußten beschäftigt werden, aber die Beschäftigung mußte so geleitet werden, daß die Erzeugnisse dieser Beschäftigung zueinander paßten, daß es nicht Stauungen und Häufungen gab, bis das ganze Werk voll in Betrieb kam. Das waren vier kritische Wochen, die an das organisatorische Genie von Mr. Taylor die höchsten Anforderungen stellten. Es gab Tage, an denen er vierundzwanzig Stunden hindurch nicht aus den Kleidern und aus seinem Büro herauskam. Mr. Reppington war heiser bis zur Unverständlichkeit. Der Telefonapparat auf seinem Schreibtisch kam nur sekundenweise aus seiner Hand.
    Und dann war die Arbeit getan. Als der Mai kam, waren die Werke in vollem Gange.

27. Kapitel
    Der Tag, an dem das zehntausendste Flugzeug aus dem Werke hinausrollte, war ein besonderer Festtag. Der Gouverneur des Staates New York besuchte die neue Flugzeugfabrik, und die prominentesten Einwohner von New York befanden sich in seiner Gesellschaft.
    »Hallo, Präsident, sind Sie auch hier!« ertönte eine sonore Stimme, als die Gäste vor dem Fabrikportal die Kraftwagen verließen. Es war Mr. Bennett, der einer Einladung Fords Folge geleistet hatte und seinen alten Zeitungsjungen unmittelbar neben dem Besitzer des Riesenwerkes erblickte. »Sie haben sich selten gemacht in New York.«
    Henry Ford legte John Workmann die Hand auf die Schulter.
    »Ihr Zeitungsjunge ist mein bester Ingenieur geworden, Mr. Bennett. Gutwillig gebe ich ihn nicht wieder, heraus.«
    Mr. Bennett lächelte.
    »Solange wie er bei Ihnen bleiben will, Mr. Ford. Unser Präsident ist wählerisch geworden und sucht sich seine Leute aus. Er wollte nicht länger bei uns in

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