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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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dann einen etwa fingerstarken Stecken ab, der sich in zwei gleichstarke, gerade Ruten gabelte. Mit wenigen Schnitten hatte er den Zweig von allem überflüssigen Blattwerk befreit und hielt nun eine Gabel mit zwei reichlich bleistiftstarken, je dreißig Zentimeter langen Zinken in der Hand.
    »So, Sir, das Werkzeug ist bereit. Wo soll ich suchen?«
    »Warten Sie noch ein Weilchen. Ich werde es Ihnen sagen, wenn es Zeit ist.«
    Der Weg verließ jetzt den Wald und zog sich über freie Felder und Wiesen nach dem See hin.
    »Von hier ab können Sie den Weg entlang suchen.«
    »All right, Sir.«
    Mr. Webster nahm die beiden Zinken der Gabel in die beiden Hände und hielt sie etwa in der Höhe der Magengrube vor sich her, so daß der Gabelstiel waagerecht gestreckt nach vorne zeigte. Die Ellenbogen lagen ihm dabei an den Hüften. In dieser Stellung schritt er ruhig den Weg weiter. John Workmann beobachtete ihn aufmerksam. Abgesehen von einer gewissen Spannung in den Gesichtszügen des Rutengängers fiel ihm dabei jedoch nichts auf. So schritten sie voran und hatten weitere 300 Schritte zurückgelegt, als plötzlich ein Zittern durch die Rute ging. Sie zuckte ein paarmal hin und her. Dann, während der nächsten zehn Schritte, stieg sie nach oben, als ob eine unsichtbare Macht sie emportriebe. Es schien, als ob der Rutengänger alle Kraft aufwenden müsse, um sie in der waagerechten Lage zu halten. Und dann nach weiteren drei Schritten schlug sie mit großer Kraft nach oben, schlug dem Rutengänger klatschend gegen die Brust und zerbrach in seinen Händen. Augenblicklich blieb dieser stehen und schien aus einem Traume zu erwachen. Er blickte auf die zerbrochenen Rutenstücke in seinen Händen und sagte: »Hier ist es.«
    »Was ist hier?«
    »Fließendes Wasser dicht unter dem Boden.«
    John Workmann zeichnete die Stelle, wo der Rutengänger stehengeblieben war, indem er mit seinem Stiefelabsatz ein Kreuz in den Boden ritzte. Dann ging er seitlich von dem Landweg hinunter, winkte dem Rutengänger, ihm zu folgen, und zeigte ihm, daß die Böschung hier weniger bewachsen war als an den übrigen Stellen des Weges. Bei sorgfältigem Nachsehen entdeckte man, daß hier vor nicht allzulanger Zeit gegraben worden sein mußte.
    »Sie haben recht, Mr. Webster. Gerade hier geht der große Abzugskanal von der Fabrik nach dem See unter dem Wege durch. Er wirft, wenn die Maschinen laufen, in jeder Minute zehn Kubikmeter Wasser in den See. Ich glaube an Ihre Rutenkunst, denn Sie konnten kaum wissen, daß dieser Kanal hier durchgeht.«
    »Ganz bestimmt nicht. Ich bin das erstemal in meinem Leben in Lake Road.«
    »Well, Sir. Kehren wir in meine Wohnung zurück. Die Vorschläge, die ich Ihnen zu machen habe, kann ich Ihnen auch unterwegs sagen! Ich glaube, ich besitze genügend Geld, um Sie von Ausbeutern freizuhalten. Wieviel wollten Sie jetzt bei Ihren Verwandten in Rochester leihen?«
    »Ich beabsichtige, nach meinem Goldlager zu reisen und so viele Maultierlasten wie möglich an gediegenem Golde zu holen. Ich überschlage, daß dazu für zwei Personen, zwölf Maultiere und einige Treiber die Summe von 25.000 Dollar gebraucht wird. Man könnte dann mehrere Monate in der Einöde bleiben, das Gold brechen und sicher zurückkehren.«
    »Wann können Sie diese Reise antreten?«
    »Jederzeit, Sir. Wenn es sein muß, morgen früh.«
    »Well, Sir, machen Sie es sich bei mir bequem. Ich gehe jetzt in das Werk, um dort meine Beziehungen zu lösen. Ich will in Ordnung weggehen, wie ich in Ordnung gekommen bin. Heute abend fahren wir zusammen nach New York und dort rüsten wir unsere Expedition aus. Wie wollen Sie mich dafür, daß ich das Betriebskapital gebe, am Gewinn beteiligen?«
    »Halbpart, Sir, sicherlich halbpart. Sie geben das Kapital, und den Erlös des Goldes teilen wir in New York. Eine kleine Bedingung nur. Sie werden nicht versuchen, der genauen Lage der Fundstelle nachzuschnüffeln, sondern sich meiner Führung überlassen.«
    »All right, Sir. Unter diesen Bedingungen wollen wir das Geschäft machen.«
    Eine Stunde später stand John Workmann vor Mr. Taylor und bat um seine sofortige Entlassung. Er habe dringend in New York zu tun und könne die Sache nicht um 24 Stunden verschieben.
    Mr. Taylor ließ den jungen, tüchtigen Menschen nur ungern gehen. Aber er begriff: Mr. Bennett war hier gewesen, Mr. Bennett war mit John Workmann im Flugzeuge nach New York zurückgekehrt und Mr. Bennett hatte sicherlich irgendwelche besonderen

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