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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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allmählich, und das flüssige Gold läuft Ihnen in den glühenden Koks weg. Man braucht also zum Schmelzen außer einem ganz besonderen Ofen einen feuerfesten Tiegel aus Graphit. Man braucht Holzkohlenpulver, um das schmelzende Gold damit zu bedecken und Verluste durch Oxydation zu vermeiden. Man braucht schließlich eine Gußform, die auch aus Graphit bestehen muß. Das alles sind Dinge, Mr. Workmann, die viel Geld kosten, wenn man sie kaufen will. Mein Geld aber war zu jener Zeit wieder einmal zu Ende. So ging ich mit meinem Nugget kurz entschlossen zur Bank.«
    »Und was geschah da, Mr. Webster?«
    »Nun, sie ließen mich Platz nehmen, als sie meinen Wunsch vernahmen. In einem schönen großen und bequemen Klubsessel sollte ich warten, bis sie das Gold geprüft hätten. Na! Dafür war James Webster nicht zu haben. Wo der Nugget blieb, wollte auch ich bleiben. Ich kam also mit, und sie machten erst die übliche Probe mit der Nadel.«
    »Was ist das für eine Probe. Ich hörte schon davon.«
    »Sehr einfach, Mr. Workmann. Mit einem schwarzen, sehr harten Stein von besonderer Art, der so etwa wie ein Abziehstein für Sensen aussah, fuhren sie erst über eine Kante meines Nuggets. Das gab einen goldigen Strich auf dem Stein. Mit einer Probiernadel, die aus reinem Golde bestand, zogen sie daneben einen zweiten Strich, und dann träufelten sie starke Salpetersäure auf die Striche. Jedes andere Metall außer Gold löst sich in der Salpetersäure auf. Na, mein Nugget war reines Gold, und die Probiernadel der Bank auch. Beide Striche blieben unter der Säure in unverändertem Glänze stehen, und da wurden die Bankleute lebendig. Sie wogen den Nugget, sie beschnupperten und berochen den Klumpen von allen Seiten. Sie boten mir den genauen Tageskurs für das ganze Gewicht, ohne sich an den paar Stückchen Urgestein zu stoßen, die noch daran hingen. Und dann wurden sie immer neugieriger. Sie wollten wissen, wer ich sei, und woher ich den Nugget habe.«
    John Workmann lachte.
    »Das war beinahe zu erwarten, Mr. Webster. Die Leute werden sich ganz richtig gedacht haben, wo ein solcher Klumpen liegt, da könnten auch noch mehrere zu finden sein.«
    »Zweifellos dachten sie das, Mr. Workmann. Aber ich sagte ihnen, wer ich sei, das wäre wohl Nebensache, nahm mein Geld und ging aus der Bank heraus. Weiß der Teufel, wie sie es so schnell fertigbrachten, aber schon beim Verlassen des Bankgebäudes wurde ich beschattet. Sie hatten mir so einen Schnüffler, einen Detektiv, an die Hacken gehängt, der natürlich sehr schnell herausbekam, wer ich war und wo ich zuletzt prospektet hatte.
    Drei Tage später kam der Manager von der Kapitalistengruppe zu mir, für die ich Wolfram gesucht hatte. Sagte mir auf den Kopf zu, daß ich Gold gefunden hätte, und wollte mich überreden, das Geschäft mit seiner Gruppe zu machen.«
    »Und Sie, Mr. Webster, was taten Sie nun?«
    »Ich tat das einzige, was ich vernünftigerweise tun konnte. Die Leute hatten mich mit dem Wolframgeschäft eben erst so schwer hereingelegt, daß ich selbstverständlich gar nicht daran dachte, mich noch mal mit ihnen einzulassen. Den Besitz des Nuggets konnte ich nicht leugnen, denn es war ja ganz klar, daß die Wolframleute und jene Bank unter einer Decke steckten. So erzählte ich dem Manager eine lange rührselige Geschichte, daß dieser Nugget mein letztes Besitztum, ein wertvolles Andenken sei, das ich vor vielen Jahren beim Prospekten in China von einem sterbenden Goldgräber bekommen hätte. Bis jetzt hätte ich es halten können. Aber nun durch die schäbige Haltung der Wolframgesellschaft… und so weiter. Kurz und gut, ich redete mich in einen künstlichen Zorn, der bald sehr natürlich und echt wurde, und warf den Manager hinaus.«
    »Well. Und dann, Mr. Webster?«
    »Dann ging ich nach den Staaten an die Seen, suchte und fand allerhand und vermied es jahrelang, nach New York zu kommen. Was ich so nebenbei und hintenherum hörte, war genug, um mich diesen Entschluß durchführen zu lassen. Denn sie gaben nicht Ruhe. Namentlich die Wolframgruppe schickte eine Expedition nach der anderen nach Chile. Sie suchten dieselben Eingeborenen zu heuern, mit denen ich damals losgezogen war, und machten alle meine Touren noch einmal. Aber… und das ist die Hauptsache, Mr. Workmann… gefunden haben sie nichts. Der Schatz ist noch unentdeckt an seiner alten Stelle. Jetzt sind Jahre vergangen, und die Leute haben sich beruhigt. Jetzt könnte man es wagen, wieder nach Chile

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