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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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trug seine Last.
    »Ich glaube, wir haben gewonnen, Mr. Workmann.«
    Mit leichtem Sprung ließ er das Seil los und stand wieder auf dem felsigen Boden.
    »Es ist nur schlimm, Mr. Workmann, daß wir mit den Maultieren nicht näher an das Ziel heran können. Jetzt müssen wir selber schleppen, was wir brauchen.«
    Bei diesen Worten machte er sich bereits bei den Tieren zu schaffen. Er pflockte sie an, warf ihnen Heu vor und nahm auch dem zweiten die Last ab. Schließlich bereitete er zwei kleinere Pakete, das eine mit Werkzeug, das andere mit Proviant. Und dann trat er wieder an das Seil an der Felswand heran.
    »Also, Mr. Workmann, als erster gehe ich hinauf. Dann binden Sie die Pakete an das Seil und ich ziehe sie hinauf. Dann kommen Sie mir nach. Glück auf, Mr. Workmann.«
    Zwei Minuten später stand Webster auf der Krone des Hindernisses.
    »Halt! Warten!« schrie er zurück, und John Workmann bemerkte, daß er bleich geworden war. Webster verschwand für Minuten und an den Bewegungen des Seiles merkte John Workmann, daß er an diesem arbeitete. Jetzt erschien er wieder.
    »Hallo, Mr. Workmann, jetzt das Gepäck.« Nacheinander zog er jetzt die beiden Packen mit dem Seil empor. »Hallo, Mr. Workmann, jetzt Sie!«
    Schnell und geschickt klomm John Workmann an dem Seil in die Höhe. Jetzt stand er neben Webster auf der Felsmasse. »Was ist Ihnen, Mr. Webster? Warum wurden Sie so blaß?«
    »Weil ich mir um ein Haar das Genick gebrochen hätte, Mr. Workmann. Man soll die Götter nicht versuchen. Das Seil hatte sich gelöst und war im Begriff, nachzugeben, als ich gerade noch den oberen Felsrand packen konnte. Na! Jetzt ist es richtig festgemacht… und es scheint, als ob wir bei alledem noch gut davonkommen. Das Erdbeben konnte noch mehr Unheil anrichten. Der Kamin, der zu unserem Schatz führt, ist unverändert geblieben.«
    John Workmann warf einen Blick um sich. Das Hindernis, das sie soeben erklommen hatten, war bedeutender, als es von unten her erschien. Nicht nur ein einzelner Block war hier in die Tiefe gestürzt. Offenbar hatte unter der Einwirkung des Erdbebens ein großer Bergrutsch stattgefunden und den ganzen weiteren bergauf gelegenen Teil dieser engen Schlucht zugeschüttet.
    Aber Webster warf nur einen gleichgültigen Blick auf dies wilde Trümmerfeld.
    »Unser Kamin ist noch da. Das Seil müssen wir mitnehmen.«
    Er zog das Seil ganz herauf, löste das Ende, das er fest um eine Felszacke geschlungen hatte, entfernte die Knoten und Knüppel daraus, rollte es zusammen und warf es über die Schulter.
    »Kommen Sie, Mr. Workmann. Aber seien Sie vorsichtig. Ein Knöchel ist in diesem Wirrwarr von Felsbrocken leicht gebrochen.«
    Der Weg ging noch etwa hundert Meter talaufwärts über die Massen des Bergrutsches hinweg. Dann öffnete sich zur Seite wiederum eine Schlucht. Eigentlich nur eine Ritze in diesem Urgestein. Kaum einen halben bis höchstens einen Meter breit mit fast senkrechten Wänden.
    »Hier heißt es klettern, Mr. Workmann. Bleiben Sie mit dem Gepäck wieder unten. Dann ziehe ich das Gepäck am Seile nach und zuletzt kommen Sie.«
    John Workmann stand zwischen diesen engen, steilen Wänden und zerbrach sich den Kopf, wie auch nur eine Katze, geschweige denn ein Mensch hier hinaufkommen sollte. Aber James Webster zeigte ihm sehr bald, wie das zu machen sei. Der klemmte sich wie ein Pfropfen zwischen die beiden steilen Wände, arbeitete abwechselnd mit Knien und Ellbogen, stemmte sich bald mit dem Rücken und bald mit den Füßen gegen kleine Vorsprünge und kam Meter um Meter in die Höhe.
    Jetzt zeigte sich erst die ganze Gewandtheit dieses Prospektors und Waldläufers, der den größten Teil seines Lebens in den Bergen der ganzen Welt nach Metallen umhergeklettert war. Jetzt war sein Körper verschwunden, schien plötzlich von einer der beiden Felswände aufgeschluckt zu sein. Und dann kam sein Ruf von oben. »Das Gepäck an das Seil!«
    Langsam schwebten die Ballen in die Höhe. Dann ein neuer Ruf:
    »Hallo, Mr. Workmann, binden Sie sich das Seil fest um die Brust unter beiden Armen hindurch!«
    »Warum, Mr. Webster, Sie sind ja auch in die Höhe gekommen, ohne angebunden zu sein.«
    John Workmann empfand es als eine Zurücksetzung, daß der andere, der soviel Ältere, alle Gefahren dieser Expedition auf sich nahm und ihm alle Schwierigkeiten aus dem Wege räumte. Aber schon kam Websters Antwort durch den engen Felsschacht dröhnend zurück:
    »Nein, Mr. Workmann! Unter keinen Umständen,

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