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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Mr. Workmann. Wir können hier keinen Knöchelbruch brauchen… und einen Genickbruch noch viel weniger.«
    Da fügte sich John Workmann der Einsicht des älteren Partners. Er seilte sich an und begann sich ebenso in dem Kamin emporzuarbeiten, wie er es bei Webster gesehen hatte. Dabei holte dieser das Seil Schritt um Schritt ein, so daß es stets leicht gestrafft blieb. Und dann stand John Workmann neben James Webster auf einem winzigen Felsvorsprung, von dem ein enger, nicht ganz mannshoher Gang geradezu in den Berg hineinführte.
    Webster zog eine Karbidlampe aus dem Gürtel und zündete sie an. Grell fiel ihr weißes Licht auf die Wände des Ganges, den sie jetzt gebückt entlangschritten, jeder von ihnen einen ziemlich schweren Ballen mit Gepäck und Werkzeug auf dem Rücken. John Workmann betrachtete staunend die Struktur der Wände, während sie weitergingen. Es waren tiefschwarze, glänzende Säulen von fünfeckigem Querschnitt, die hier dichtgedrängt nebeneinander standen und die beiden Seitenmauern des Ganges bildeten. Schließlich konnte er sich nicht länger halten. Durch einen Zuruf brachte er auch Webster zum Stehen und fuhr mit der Hand über die spiegelnden Säulen.
    »Was ist das, Mr. Webster? Was ist das für ein wunderbares Gestein? Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen.«
    »Es ist Basalt, Mr. Workmann. Wir befinden uns in einem Basaltgebirge, das aber nur einen winzigen Strich in dem großen es umgebenden Quarzgebirge ausmacht. Wir befinden uns in einem eruptiven Basalterguß, der nach meiner Meinung viel später als der umgebende Quarz aus dem feuerflüssigen Erdinnern nach oben gequollen ist. Der flüssige Basalt hatte übrigens nicht mehr die Kraft, die Quarzdecke vollkommen zu durchbrechen. Ich habe vor fünf Jahren auch die Gipfel über uns besucht und genau untersucht. Nirgends tritt dort Basalt zutage. Die ganze feurige Masse des Basalts ist auf halbem Wege steckengeblieben. Während sie allmählich kristallisierte und diese rhombischen Säulen bildete, muß dann der Druck von unten sogar abgenommen haben. Anders wären ja diese Höhlungen hier nicht zu erklären. Doch lassen Sie uns weitergehen. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns.«
    Sie gingen noch fünf Minuten in diesem Gange vorwärts, der dabei immer niedriger und enger wurde, so daß es schließlich mehr ein Kriechen als ein Gehen für beide wurde. Und dann hatte der Gang plötzlich ein Ende. Von beiden Seiten her wuchsen die senkrechten Basaltsäulen zusammen und sperrten die Straße.
    »Was nun, Mr. Webster?« fragte John Workmann ebenso, wie er es vor dem Hindernis in der Schlucht getan hatte.
    »Nun, Mr. Workmann, kann ich Ihnen sagen, daß wir nicht mehr allzuweit vom Ziele entfernt sind.«
    Bei diesen Worten warf Webster sein Bündel zur Erde, holte Brecheisen und Hammer hervor und machte sich an der Wand zu schaffen. Mit kräftigen Hammerschlägen trieb er das Eisen zwischen zwei Basaltsäulen in das Gestein. Dann wuchtete er am anderen Ende der Brechstange und mit einem Ruck flog die Säule heraus. Schnell arbeitete er in der gleichen Weise an den Nachbarsäulen weiter, und jetzt merkte auch John Workmann, daß das Gestein hier nicht mehr mit seiner ursprünglichen Festigkeit zusammenhing.
    Es war offenkundig, daß hier der Durchgang erst nachträglich mit sehr genau passenden Basaltstücken verkeilt und verschlossen worden war. So unauffällig und so gut passend jedenfalls, daß ein Fremder, der etwa bis hierher gelangt wäre, niemals auf die Idee gekommen wäre, daß der Weg noch eine Fortsetzung haben könne. Zum erstenmal, seitdem sie zusammen waren… ja zum erstenmal, seitdem John Workmann Webster überhaupt kannte, hörte er ein volles und glückliches Lachen von dessen Lippen.
    »Ein Stein ist von meinem Herzen, Mr. Workmann. Der Zugang ist noch genau so, wie ich ihn vor fünf Jahren verschlossen und verlassen habe. Jetzt hoffe ich mit Bestimmtheit, daß wir unseren Schatz unversehrt finden.«
    Mit diesen Worten barg er das Werkzeug wieder in seinem Packen, warf mit den Händen noch ein paar Basaltstücke beiseite und schlüpfte durch die Öffnung. Unmittelbar dahinter erweiterte sich der bisher so enge Gang und wurde zu einer mächtigen domartigen Höhle. Dabei aber war das Vorwärtskommen jetzt schwieriger als vorher, denn der Boden dieser Grotte wurde von einem unregelmäßigen Gewirr einzelner Basaltkristalle gebildet. James Webster schraubte die Lampe höher und leuchtete sorgsam die Wände ab. Jetzt

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