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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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das Papier in die Maschine ziehen und du wirst etwas klarer sehen.«
    »Einziehen!« erscholl jetzt ein scharfes Kommando, und John Workmann sah, wie zwei Männer von der riesenhaften Papiertrommel, die an einem Ende der Maschine auf einer Achse leicht drehbar gelagert war, das Papier abrollten und in die Maschine brachten.
    Erst wurde es zwischen zwei kleinen Walzen hindurchgeführt. Dann unter dem einen gewaltigen Zylinder mit den Stereotypplatten hindurch, wobei eine zweite große Walze es von unten her fest dagegendrückte. Dann wieder durch mehrere Walzenpaare hindurch und dann über den zweiten großen Stereotypzylinder hinweg, so daß jetzt die andere Seite des Papiers mit den Buchstaben in Berührung kam. Und dann wieder durch Walzen. Schließlich traten die Männer aus der Maschine.
    »Farbwalzen anlegen!« hieß ein neues Kommando.
    Hebel wurden umgelegt und an acht Stellen senkten sich gegen jeden der großen Druckzylinder die Farbwalzen, die während des Druckes fortwährend neue Farbe über die Buchstaben verteilen sollten.
    Einen Augenblick herrschte Stille an der Maschine. Der Oberfaktor warf einen Blick auf die Uhr. »4 Uhr 30«, murmelte er. »Die erste Mammutpresse des ›New York Herald‹ geht mit der Abendausgabe in Druck.«
    »Langsam anfahren!« kommandierte der Maschinenmeister von neuem. Ein Hebel an der elektrischen Schalttafel wurde eingelegt, der Griff eines elektrischen Anlaßwiderstandes fuhr schnarrend über blanke Knöpfe, und im selben Moment kam Leben in die Glieder der großen Rotationspresse. Tausend Gelenke bewegten sich. Langsam begannen die gewaltigen Druckzylinder, die vielen Farbwalzen und Führungsrollen zu rotieren. Langsam fuhr das Papier an einem Ende in die Maschine ein.
    Am anderen Ende aber ging es wunderlich zu. Große Messer schossen wie Henkersbeile auf das Papier los. Stäbe faßten es. Bald war ein Blatt über dem Tisch, bald unter ihm, und ganz zuletzt fielen komplette Zeitungen sauber gefalzt und auf beiden Seiten fix und fertig gedruckt heraus.
    Jede Sekunde kam eine Zeitung und schon hatten die Korrektoren sich Exemplare geholt und festgestellt, daß alles in Ordnung war, daß keine Seite auf dem Kopf stand und jede Stelle gut Farbe bekam.
    »All right«, nickte der erste Korrektor dem Maschinenmeister zu.
    »Go on!« gab der das Kommando an die Schalttafel weiter. Beinahe im gleichen Moment wurde das Schnurren und Sausen stärker. Das Spiel der Maschinenteile ging in ein einziges Schimmern und Blitzen über und aus der Maschine quollen die fertigen Zeitungen in zusammenhängendem Strome und häuften sich in Minuten zu regelrechten Stapeln. Atemlos stand John Workmann vor diesem sinnverwirrenden Schauspiel.
    »Hallo!« rief plötzlich der Maschinenmeister, »steht da nicht John Workmann vom Broadway? Willst du auch einmal sehen, wie deine Ware gebacken wird? Du hast das beste Ende erwischt. Mit der Mammut des ›New York Herald‹ kommt keine andere Presse der Welt mit.«
    »Es ist John Workmann«, sagte der Oberfaktor, »und das ist Mr. Gransea, der Maschinenmeister der Mammut. An den halte dich. Er kann dir mehr erzählen als ich. Er kennt jeden Winkel unseres Betriebes.«
    »Das will ich gern tun, Mister Napp, aber jetzt heißt es, das frische Brot unter die Leute bringen. Meine Abendausgabe ist fällig.«
    *
    Als John Workmann am nächsten Tage seine Mittagszeitungen verkauft hatte, ging er wieder zum Maschinenraum. Wo gestern abend Leben und Bewegung geherrscht hatte, da war es jetzt beinahe still. In der Mammutmaschine kletterten einige Schlosser herum und putzten und schmierten die eisernen Glieder des Ungeheuers. Daneben saß der Maschinist Mister Gransea und rauchte behaglich seine kurze Shagpfeife.
    »Hallo, Jonny«, rief er den Knaben an. »Komm hierher und laß uns ein wenig plaudern. Jetzt habe ich eine Stunde Zeit.«
    »All right, Mr. Gransea«, erwiderte John und setzte sich neben ihn. »Ich habe gehört, daß Sie in allen Betrieben Bescheid wissen.«
    »Das stimmt, mein Junge«, schmunzelte der Maschinenmeister. »Ich bin, was sie hier eine ›all-roundhand‹ nennen, ein Kerl, der überall herumgekommen ist und überall seine Hände drin gehabt hat.«
    »Das hörte ich, und ich wundere mich, daß Sie es dann nicht weitergebracht haben, daß Sie nicht etwas Ähnliches wie Mr. Bennett geworden sind.«
    Ein Schatten flog über Granseas Gesicht. »Mein Junge, du denkst dir das leichter als es ist. Ich kann dir Geschichten erzählen, aus denen du

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