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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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genügt, daß sie hergestellt werden und ihr sie verkaufen könnt.«
    John Workmann hörte dem Alten mit kalter Miene zu. Dann sagte er in bestimmtem Ton:
    »Soll ich Ihnen nochmal wiederholen, was ich wünsche?«
    Der energische Klang verfehlte seine Wirkung nicht. Mr. Napp sah auf seine Uhr. Bedeutend höflicher, als es sonst seine Art war, sagte er:
    »Jetzt wird das Abendblatt stereotypiert, komm mit und sieh es dir an.«
    »Was heißt denn das?«
    »Meine Zeit langt nicht, um dir den ganzen Betrieb zu erklären. Ich werde dich später an den Maschinenmeister Gransea empfehlen, der soll dir den Betrieb von vorn bis hinten erklären, denn ohne solche Erklärung stehst du auch bei dem besten Willen wie ein Blinder vor den Maschinen und Apparaten.
    Was stereotypieren ist, das will ich dir nun kurz erzählen: Die Zeitung steht jetzt im Satz fertig. Das heißt, ihre einzelnen Seiten sind jetzt tafelförmig in Bleibuchstaben zusammengestellt. Mit diesen Tafeln könnte man nur in Flachdruckpressen drucken. Für unsere Rotationspressen muß diese Bleibuchstabenseite auf runde Form gebracht werden. Man muß sie auf den Druckzylinder der Rotationsmaschine aufschrauben können. Außerdem müssen wir dieselbe Seite in mehreren Maschinen drucken. Wir müssen also von der flachen Bleiseite mehrere bleierne Druckplatten gewinnen, und zwar Druckplatten, die rund sind, so daß sie auf den Druckzylinder in der Presse passen. Nun komm und sieh.«
    Beide traten in den Stereotypiersaal und gingen an einen der Tische.
    Eben schob man auf diesen eine der großen Herald-Seiten, die in Bleibuchstaben gesetzt und durch einen Stahlrahmen in der richtigen Form zusammengehalten wurde. Ein Mann warf einen leichten, kleisterbefeuchteten Seidenpapierbogen über die Form. Ein zweiter tupfte das Papier mit einer weichen Bürste fest in alle Vertiefungen der Buchstaben hinein. Ein zweiter Bogen wurde darübergelegt. Wieder trat die Bürste in Tätigkeit und ein dritter Bogen folgte. So ging es wohl fünf Minuten hindurch, und schon bildeten eine große Schicht Seidenpapierbogen eine stattliche Pappe. Jetzt rollte ein Wagen an den Tisch heran. Die Form mitsamt dem aufgeklopften Seidenpapier wurde in eine Presse geschoben. Mit gewaltigem Druck preßten mächtige Schrauben den bleiernen Satz und das aufgelegte Papier zusammen und das ganze verschwand in einer Heißluftkammer.
    »Da bleibt es jetzt fünf Minuten bei einer Temperatur von 120 Grad, und da kommt gerade eine andere Form aus der Kammer«, sagte Mr. Napp. »Sehen wir, was damit geschieht.«
    John Workmann sah, wie eifrige Hände die Presse öffneten und von der bleiernen Seite eine trockene harte Platte abhoben, auf deren einer Seite jede Einzelheit des Bleisatzes mikroskopisch genau abgedrückt war.
    »Wie nun weiter?« fragte John.
    »Wir sehen es in der Gießerei.«
    In der Gießerei bogen geschickte Arbeiter jene Pappe vorsichtig auf einen Viertelkreisbogen, brachten sie in eine runde Form und spannten sie fest ein. Aus einem Schmelzofen floß flüssiges Hartblei in eine Gießpfanne. Ein Mann schüttete den Inhalt der Pfanne in eben jene Form. Nach kaum einer Minute löste man die Schrauben, und heraus fiel eine glänzende Metallplatte, auf die Form eines Viertelzylinders gebogen, und trug den Inhalt jener Zeitungsseite Buchstaben für Buchstaben auf ihrem glänzenden Leibe.
    Schon spannte man die Pappform wieder in die Gießform ein, während eine Bohrmaschine der gegossenen Bleiseite hier und dort Löcher beibrachte. Dann trug man sie zum Maschinensaal.
    »Wohin jetzt?« fragte John Workmann mit leuchtenden Augen.
    »Zur Rotationsmaschine.«
    Da standen sie nun vor einer Maschine, die John so hoch wie zwei Stockwerke und so lang wie ein Haus erschien. Der Maschinenmeister und seine Leute kletterten zwischen den blanken Gliedern des metallenen Riesen umher. John Workmann stand ratlos vor diesem Gewirr von Zylindern und Walzen.
    »Sieh erst das Bekannte«, sagte Mister Napp und zeigte auf einen Zylinder, der etwa zwei Meter im Durchmesser hielt. Und John Workmann sah, wie auf diesem Zylinder gerade die frisch gegossene Stereotypieplatte festgeschraubt wurde. Er fand einen zweiten solchen Zylinder und sah in der Nähe jener beiden großen Zylinder eine Fülle dünnerer und dickerer Walzen, die von schwarzer Farbe glänzten.
    »In der Ausführung ist die Sache verwirrend. In der Theorie ist sie einfach«, erklärte Mr. Napp. »Hier siehst du eine Rolle endlosen Papiers. Gleich werden wir

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