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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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ihm.«
    »Seit gestern abend.«
    »Also ein ganz neuer.«
    »Funkelnagelneu.«
    »Und du bist der Präsident?«
    John Workmann nickte.
    »Habt ihr denn auch ein Klublokal?«
    »Ein ganzes Haus.«
    »Wie?« – Der Redakteur glaubte nicht recht gehört zu haben.
    »Ein ganzes Haus«, wiederholte John Workmann mit ernster Miene.
    »Ja – aber – wer gab euch das Geld?«
    »Zum Teil ich – zum Teil die Jungen.«
    Mister Berns nahm ein Blatt Papier und begann das Gespräch, welches sich ganz von selbst zu einem Interview gestaltete, zu stenografieren. – »Darf ich fragen, zu welchem Zweck?«
    »Well – wir brauchen doch endlich ein Dach über dem Kopf. Auf den Parkbänken schläft es sich nicht besonders gut. Man kann sich da leicht eine Krankheit holen, und man muß gesund sein, um Geld zu verdienen.«
    »Das muß man allerdings. Aber habt ihr auch Betten?«
    »Erstklassig, wie die Millionäre – und eine Küche haben wir auch.«
    »Wer kocht denn von euch?«
    »Niemand. – Das besorgt meine Mutter.«
    »Und was habt ihr zu zahlen?«
    »Das will ich Ihnen vorrechnen. – Jeder Junge zahlt pro Tag 5 Cent, und wer schlafen will, zahlt 5 Cent extra. – Dadurch erhalten wir im Monat so viel Dollars, daß wir die nötigsten Ausgaben vorläufig bezahlen können. – Aber uns fehlt noch viel und deshalb komme ich mit dem Artikel über unseren Klub zu Ihnen, um das Honorar in die Klubkasse zu geben.«
    »Du bist ein Pfundskerl – Alle Wetter! Während unsere Millionäre nicht wissen, was sie alles für unsinnige Wohltätigkeitssachen gründen sollen, machst du ihnen mit geringen Geldmitteln die schärfste Konkurrenz und beschämst sie. – John, meine größte Hochachtung.«
    »Es freut mich, daß Ihnen mein Plan gefällt. Jetzt haben die armen Jungen doch ein Heim und liegen nicht in Wind und Wetter auf der Straße. – Sie müßten mal sehen, wie elend die meisten leben, weil sie nicht die teuren Preise für ein anständiges Nachtlager ausgeben können.«
    »Ich weiß es, John. – Vielleicht weißt du aber gar nicht, welche segensvolle Tat du ausgeführt hast. Junge, ich laß dich oben im Atelier sofort fotografieren. – Die Menschen müssen dich kennenlernen. – Und einen Artikel will ich dir schreiben, daß die Leute staunen sollen.«
    »Ja – aber – ich möchte doch gerne das Geld für den Klub haben. Wenn Sie nun schreiben, dann –«
    » Beruhige dich, John«, unterbrach ihn Mister Berns, »ich erhebe keinen Anspruch auf das Honorar und will meinen Anteil gern an dich für den Klub abtreten. – Und jetzt gehe zu unserem Fotografen, er soll sich fertigmachen, um mit mir zu deinem Klub zu gehen und dort Bilder aufzunehmen.« – Nach knappen zehn Minuten jagten sie in einem Auto zum Klubhaus. – Mister Berns wollte den Artikel noch in die Mittagsausgabe bringen.
    Es traf sich gut, daß eine Anzahl Jungen im Klub anwesend waren.
    Mister Berns staunte, als er die sauberen, freundlichen, hübsch eingerichteten Zimmer sah. Das übertraf bei weitem alle seine Erwartungen. Er ließ die anwesenden Jungen in den verschiedenen Räumen fotografieren, schrieb die Hausregeln ab, prüfte das hergestellte Mittagsmahl. – Als letztes betrachtete er den bunten Farbendruck des toten Eisenbahnkönigs Harriman über dem Kamin und las die Unterschrift:
    »Zur Erinnerung an unseren Charly Beckers!«
    Und Mister Berns verstand, was weder John Workmann noch die anderen Jungen wegen ihrer Jugend verstehen konnten. Das Bild des Toten auf dem Ehrenplatz über dem Kamin war dort zu Recht angebracht. Der kleine Charly Beckers hatte sterben müssen, um durch seinen Tod ein Segen für viele seiner Kameraden zu werden. Er war der stille Urheber und ihm gebührte der Ehrenplatz.
    »Ich werde euch für das Bild einen schönen Rahmen schenken«, sagte Mister Berns, als er das Klubhaus verlassen wollte, und legte fünf Dollar auf den Klubtisch. –
    Dann eilte er zur Redaktion zurück und begann fieberhaft zu arbeiten.
    Als die große Mittagsausgabe erschien, war die volle erste Seite mit einem Artikel und Bildern über den Klub der Zeitungsjungen gefüllt, und freudestrahlend riefen die Jungen die Zeitungen mit der Überschrift des Artikels aus:
    »John Workmann, der Präsident des Klubs der Zeitungsjungen!« –
    John Workmann aber war mit dem ersten Blatt nach Hause geeilt. Mit Glückstränen betrachtete die Mutter bald das Blatt, bald ihren Jungen.
    Aber er hatte nicht viel Zeit. – Er rief ein fröhliches »auf Wiedersehen!« und

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