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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Vaselinöl. Beeilen Sie sich, schließen Sie die Kammer wieder hinter sich zu…« MacClure mußte schreien, denn John Workmann war bereits in der Tür des Maschinenraumes »… und bringen Sie den Schlüssel wieder mit.«
    Als John Workmann mit der schweren Kanne schleppend und keuchend zurückkehrte, hatte sich MacClure mit den ihm verbliebenen fünf Maschinisten bereits auf ein Aggregat gestürzt. An allen Teilen der Maschine, wo Schmiergefäße und kupferne Schmierleitungen waren, klebten die Maschinisten, schraubten Gefäße und Leitungen ab, pusteten durch die Rohre und gossen die für jede Maschine so tödliche Mischung von Öl und Schmirgel in einen großen Weißblechkasten. Kaum war John Workmann mit seiner Kanne angelangt, als ihn ein neuer Befehl MacClures traf.
    »Petroleum, boy, schnell, Petroleum! Die größte Kanne, die Sie finden können.«
    Als John Workmann mit dem Verlangten kam, wurde das Petroleum in einen reinen, eisernen Kasten gegossen. Und dann begann die große Wäsche. Jedes Gefäß wurde ausgespült, daß auch nicht ein Krümchen Schmirgel darin blieb. Jedes Rohr wurde mit Petroleum durchspritzt, bis es absolut sauber war. Dann begann die Montage der Gefäße und Rohre. In einer halben Stunde war sie vollendet, und John Workmann beteiligte sich flink und gewandt dabei. Aber schon jagte ihn ein neuer Befehl von MacClure, frisches Petroleum heranzuschaffen. Es wurde in die gläsernen Schmiergefäße gefüllt und nachgegossen, bis es unten aus den zu schmierenden Lagern und bewegten Teilen wieder hinausfloß. Dann wurde frisches Öl gegeben und mit einer Handpumpe durch die Rohrleitungen hindurch mit Gewalt in die Maschinenteile gegeben. Und dann, nach einer Pause von reichlich zwei Stunden, konnte MacClure den Befehl zum Wiedereinstellen dieser Maschine erteilen. Einen Augenblick verschwand er in seinem Büro.
    »Vier Grad über Null in den Kühlräumen!« schrie er, als er zurückkam.
    Seine Maschinisten hörten ihn kaum. Die klebten schon an der nächsten Maschine und brachten sie im Laufe von knapp zwei Stunden auch in Gang. MacClure war im Kesselhaus und feuerte die Heizer an.
    »Mehr Dampf, boys, drei Teile über den roten Strich dürft ihr geben. Wenn sich die Manometer verbiegen, nehme ich’s auf meine Kappe.«
    Zwei Maschinen liefen, liefen mit Überspannung und erhöhter Tourenzahl, als wollten sie das Versäumte nachholen.
    »Fünf Grad über Null!« schrie MacClure und war dem Weinen nahe. »Bei acht Grad fängt das Fleisch an zu verderben.« Und er spülte und reinigte und putzte mit, daß seine spiegelblanke Hemdenbrust von einem greulichen Gewirr von Petroleumschmirgelspritzern bedeckt wurde. Um sechs Uhr morgens lief nicht nur die dritte, sondern es liefen auch die vierte und fünfte Maschine, denn um vier Uhr waren die Maschinisten der nächsten Schicht gekommen und arbeiteten mit, während diejenigen der ersten Schicht nicht daran dachten, nach Hause zu gehen. Um acht Uhr morgens liefen von den 24 Maschinen der Anlage acht Stück. Sie liefen mit vier Atmosphären Überdruck und mit festgebundenen Regulatoren und machten nicht mehr 120, sondern 180 Umdrehungen in der Minute. Aber das Unheil war aufgehalten. Seit einer halben Stunde war das Thermometer in den Kühlräumen nicht mehr gestiegen. Seit halb acht Uhr hielt es sich beständig auf sieben Grad über Null. Von diesem Moment an gewann die Hoffnung wieder Raum. In jeder weiteren Stunde kamen zwei neue Maschinen in Betrieb, und von zwölf Uhr mittags ab begann das Thermometer langsam, aber unverkennbar zu fallen. Von dieser Zeit an verringerte MacClure die Geschwindigkeit der Arbeit.
    »Langsam, aber sorgfältig, Jungs. Ein einziges Schmirgelkorn, das zurückbleibt, kann uns ein heißgelaufenes Lager einbringen.«
    Und während die Maschinisten nach seinen Weisungen in der vierzehnten Stunde ebenso zäh und verbissen arbeiteten wie in der ersten, lief MacClure mit der Ölkanne in der Hand, in Hemdsärmeln, verschmiert und bespritzt zwischen den arbeitenden Maschinen hin und her, befühlte jedes Lager und überzeugte sich, ob es auch nicht eine verdächtige Erwärmung aufwiese. Dann wieder saß er am Telefon und telefonierte mit dem technischen Direktor wegen der Anwerbung neuer Maschinisten. Von zwei Uhr nachmittags an erschienen allerlei Leute, die vom Lohnbüro hergeschickt waren und behaupteten, Maschinisten zu sein. Viele davon waren nicht zu gebrauchen. Die wenigen, die brauchbar waren, nahm MacClure sogleich in

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