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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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der Fabrik von Sharp Brothers versuchen.« Der Mann ließ den Worten die Tat folgen, und der schwarze Kaffee in Verbindung mit einer gehörigen Portion Sandwiches machte ihn in einer halben Stunde wieder vollständig nüchtern. Er verließ den »Saloon«, um sein Glück zu versuchen.
    Aber auch für John Workmann wurde es allmählich Zeit. Die Straße draußen lag jetzt in hellem Frühsonnenschein, und der erste Strom der zu den Fabriken und Büros Eilenden war bereits vorbei. Er erbat sich von dem Wirt die Erlaubnis, sein Köfferchen hier einstweilen stehenlassen zu dürfen, und machte sich auf den Weg. Durch eine breite, mit Bäumen besetzte Straße gelangte er zu einem Park, der ihn an den Zentralpark in New York erinnerte. Er durchquerte ihn und bestieg dann einen Wagen der Straßenbahn, der ihn in zwanzig Minuten bis vor das Hauptportal der Ford-Werke brachte. Da stand er nun vor dem mächtigen eisernen Tor und überlegte. Bei allen diesen großen Betrieben – das hatte er inzwischen herausgefunden – kam es immer darauf an, möglichst schnell und gradlinig an die rechte Stelle zu gelangen. Sein Vater, ein Deutscher, hatte aus seiner Heimat das Sprichwort mit über das große Wasser gebracht: »Man soll immer zum Schmied gehen und nicht zum Schmiedchen.« Sollte er sich bei Mr. Ford direkt melden lassen oder bei Mr. Preece. Er wußte nicht einmal genau, ob Mr. Ford augenblicklich in Detroit war oder ob er in diesem Februar nicht eine kurze Erholungsreise nach Florida und den Bahama-Inseln, dem südlichen Erholungsort der reichen Amerikaner, unternommen hatte. Es schien ihm also richtiger, sich bei Mr. Preece melden zu lassen, der die rechte Hand von Ford war. Mit diesem Entschluß trat er durch das Portal und ging in den Anmelderaum beim Pförtner.
    »Ich möchte Mr. Preece sprechen.«
    Der Pförtner sah ihn erstaunt an. Leute, die Mr. Preece zu sprechen wünschten, kamen mindestens in einem eigenen Auto vorgefahren. Auch waren es im allgemeinen ältere, gesetzte Herren, aber keine jungen Menschen von 16 bis 17 Jahren. Trotzdem – man konnte nicht wissen – Mr. Preece war unberechenbar. Er liebte es, den Leuten des Werkes allerlei Aufgaben zu stellen und Fallstricke zu legen. Man konnte nicht wissen, ob das mit dem jungen Menschen da nicht für ihn, den Pförtner, irgendeine verschleierte Prüfung war.
    »Well, Sir, Mr. Preece hat seine Sprechstunde von 10 bis 12. Ich muß Sie aber darauf aufmerksam machen, daß es unwahrscheinlich ist, daß er Sie empfangen wird, wenn Sie nicht von ihm bestellt sind oder nicht eine sehr gute Empfehlung mitbringen.«
    So – das war heraus. Nun mochte der junge Bursche sehen, wie er sich selber mit Mr. Preece abfand. Wenn er bestellt war, würde er ihm schon irgendeine Mitteilung hineinschicken.
    John Workmann hatte inzwischen den Meldeblock ergriffen und füllte ein Formular ganz geschäftsmäßig aus. John Workmann aus New York wünscht zu sprechen… Mr. Preece… Angelegenheit… eigene vorliegende Korrespondenz… keine. John Workmann griff in die Brusttasche, suchte eine Karte hervor und verschloß sie in einem der auf dem Tische liegenden Briefumschläge. »Wollen Sie so gut sein, Mr. Preece nicht nur den Meldezettel, sondern auch diesen Brief zukommen zu lassen?«
    »All right, Sir«, sagte der Pförtner. »Also doch«, dachte er bei sich. »Es ist irgendeine abgekartete Sache, und der junge Mann schickt ein Erkennungszeichen mit. Ich muß sehen, daß diese Meldung unbedingt zuverlässig an Mr. Preece gelangt.«
    Ein Bote führte John Workmann über einen riesigen Fabrikhof, auf dem sich alle Autos der Welt ein Stelldichein gegeben zu haben schienen. In endlosen Reihen standen sie dort aufgefahren. Weiter schritten sie auf ein großes, von kleinen, grünen Vorgärten umgebenes Backsteingebäude zu, über Treppen und Gänge bis zu einem Warteraum. John Workmann hatte Zeit, sich das Zimmer gründlich anzusehen. Da hing ein mächtiger Druck unter Glas, der die Ford-Werke in ihrer Ausdehnung zeigte. Riesige Gebäudekomplexe und Höfe. Aber die Gebäude nicht wirr und regellos, sondern aufgebaut wie… ja wie denn gleich? John Workmann hatte das instinktive Gefühl, daß alle diese Bauten nach einem bestimmten Plan errichtet worden seien, aber über den Plan selbst konnte er sich nicht klarwerden. Schließlich kam er zu der Meinung, daß das Ganze noch am meisten an das Gerippe irgendeines der großen vorsintflutlichen Tiere erinnerte, die er einmal in einem Museum in New

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