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Joli Rouge (German Edition)

Joli Rouge (German Edition)

Titel: Joli Rouge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fischer
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Ihre
fluyts
laufen unseren Hafen stets gut
gefüllt an, und wie ich hörte, endete die Mission von
Kapitän Edward Mansfield zu Beginn dieses Jahres nicht
gerade ruhmreich.«
    »Aye«, stimmte Jan Willems zu, ein junger holländischer
Kapitän, der einst mit Tête-de-Mort gesegelt war, wie
Bigford vernommen hatte. »Modyford wollte Curaçao einnehmen
und beauftragte Mansfield mit dieser Aufgabe. Die
ausgesandten Schiffe ließen Curaçao jedoch links liegen und
brachen eigenmächtig in Richtung Providence auf. Sie nahmen
die Insel ein und machten sie zum Stützpunkt für weitere
Angriffe auf das spanische Festland. Zum Glück für Modyford
genehmigte das Council in England die Besetzung der Insel
Providence im Nachhinein.« Willems grinste. »Was Modyford
nicht weiß, ist, dass Edwards Nachname nicht Mansfield ist,
sondern Mansvelt. Er ist Holländer. Er würde niemals seine
Landsleute angreifen.«
    Die Männer lachten und D’Ogeron schlug sich gut gelaunt
auf den Oberschenkel.
    »Modyford ist dumm und voller Angst. Er fürchtet Englands
Politik auf der einen Seite und die Freibeuter auf der
anderen Seite. Dabei sollte er sich bewusst machen, der
einzige Gewinn, der ihm auf lange Sicht zum Vorteil
gereichen wird, ist die Unterstützung der Küstenbrüder! Sie
verstehen diese Welt viel besser, als er es je tun wird.
Spaniens Stern sinkt. Er sollte diese Tatsache ausnutzen,
anstatt sich von den Vorgaben seines Königs leiten zu
lassen. Aber was rede ich? Seine Schwäche hat sich zu
unserer Stärke gekehrt. Lasst sie uns nutzen, Männer!« Er
sah sich interessiert um. »Was sind eure Pläne?«
    François L’Olonnais knurrte kurz, bevor er das Wort
ergriff: »Wir planen seit langer Zeit den Angriff auf
Maracaibo.« Er starrte Picard an, der den Blick frostig
erwiderte.
    Den meisten Anwesenden war klar, dass es niemand anderem
außer L’Olonnais selbst zuzuschreiben war, dass diese
Mission ins Hintertreffen geraten war. Sein nicht zu
zügelnder Hass trieb ihn kontinuierlich abseits der
geplanten Routen, und er gefährdete das Vorankommen der
Mission einzig durch seine impulsiven Alleingänge. Dabei
erinnerte er Bigford einmal mehr an eine Katze mit
sprichwörtlich sieben Leben, denn er schien unverwüstlich.
Zuerst war sein Schiff vor der Küste von Campeche in einem
Sturm gesunken, bei dem er sich jedoch mit einem Teil der
Mannschaft an Land retten konnte. Als wäre das nicht genug,
lauerten ihnen spanische Soldaten am Strand auf, die den
Großteil der erschöpften Männer erschlugen, denen es gelang,
das Ufer zu erreichen. L’Olonnais beschmierte sich mit Blut
und Sand, um sich unter seinen toten Kameraden zu
verstecken, bis die Spanier abzogen. Daraufhin schlug er
sich mit den wenigen Überlebenden in die nächste Stadt
durch, stahl ein Kanu und setzte damit nach Cayone über.
Dort besorgte er sich mithilfe von Michel Le Basque ein
Schiff, heuerte Männer an und segelte nach Kuba. Doch der
Bevölkerung war er schon längst kein Unbekannter mehr, und
als man ihn vor der Küste erblickte, informierte man den
Gouverneur von La Habana. Dieser schickte ein Kriegsschiff,
um die Geißel der Spanier ein für alle Mal zu vernichten.
Darauf hatte L’Olonnais gewartet. Er passte die Galeone ab,
wartete, bis sie die Mündung des Flusses Estera erreichte,
und begann in den Morgenstunden das Bombardement. Der
Überraschungsangriff ging auf. Nach der Kapitulation des
Schiffes brachte er den Tag damit zu, einen Spanier nach dem
anderen zu foltern und schließlich zu enthaupten. Bigford
hatte gehört, die Haie wären bis in die flacheren Teile des
Strands geschwommen, um sich die umhertreibenden Köpfe zu
holen. Nach diesem Vergnügen verschonte L’Olonnais den
letzten Mann und schickte ihn mit einem Brief zum Gouverneur
von La Habana, um ihm und allen anderen Einwohnern denselben
grausamen Tod anzudrohen, wie den Soldaten widerfahren war.
Anschließend kehrte er auf der eingenommenen Galeone zurück
nach Cayone.
    Bigford war dieses Verhalten unverständlich. Es kam so gut
wie nie vor, dass L’Olonnais mit einer Prise zurückkehrte.
Einzig spanisches Blut war es, wonach er sich sehnte. Dass
er den Angriff auf Maracaibo erwähnte, war albern. Glaubte
doch kaum jemand an das Gelingen dieser Mission. Auch
D’Ogeron zog die Augenbrauen nach oben, als er die Worte des
Olonnaisen vernahm.
    »Ich hörte von Eurem Plan«, sagte er vorsichtig. »Und ich
heiße ihn

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