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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 04 Die Krone von Dalemark
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Stirn. Sie war fest davon überzeugt, dass Navis über kurz oder lang einiges davon besitzen würde. In ihren Tagen gehörte dem Herzog von Karnsburg die große Brauerei auf Oreths Schild. Durfte sie wagen, die Geschichte einschneidend zu ändern, indem sie Navis daraus entfernte? Konnte sie das überhaupt? Nein, natürlich nicht. Was war sie erleichtert. Leider erstreckte sich dieses Gefühl nicht auf Moril oder Mitt, die in der Geschichtsschreibung eigentlich nicht auftraten.
    Sie blickte Mitt von der Seite an. Er drehte gerade den Kopf zu einem leicht höheren Steinhaufen, den ein alter Apfelbaum überragte. Ich könnte das Land hier bewirtschaften, dachte er. Es wäre viel harte Arbeit, aber ich denke, hier könnte ich in Frieden leben.
    Der Regen verzog sich ins Gebirge und hinterließ einen schmerzlich blauen Himmel. Jeder dampfte in der Wärme. Der Wagen fuhr in seiner eigenen Wolke, Dampfkringel aushauchend. Fliegen stiegen von dem Heidekraut auf und umschwirrten die Pferde. Gräfin machten sie unruhig, doch Mitt ritt mit gesenktem Kinn weiter und bemerkte sie kaum. Sein Traum ließ ihm keine Ruhe. Landwirtschaft war darin nicht vorgekommen. Irgendetwas stimmte nicht.
    Mittlerweile sahen sie das ein oder andere kleine Bauernhaus aus grauen Steinen, umgeben von quadratischen Feldern, die dem wuchernden Heidekraut abgetrotzt waren. Der Schild war doch nicht so verlassen, wie Maewen geglaubt hatte. Je weiter sie kamen, desto größer und zahlreicher wurden die Höfe. Gegen Mittag, als sie eine Rast einlegten, umgab sie Ackerland, und von Mauern begrenzte Wege führten auf beiden Seiten der Grünen Straße zu den Bauernhäusern. Sie sahen sogar einige Bäume. Unter einer mächtigen alten Esche an einer Wegbiegung hielten sie an.
    Navis genoss die Wärme in vollen Zügen. Während sich die Pferde mit Maewen und Hestefan in den Schatten drängten, setzte sich Navis auf die Trockensteinmauer in die Sonne und breitete die Arme aus. »So gefällt es mir schon besser!«, sagte er zu Mitt.
    »Mir auch«, stimmte Mitt ihm zu. »Zum ersten Mal, seit ich in den Norden gekommen bin, ist mir warm. Ich bin sofort wieder da.« Er nahm sich ein paar eingelegte Zwiebeln – sie schmeckten ihm besser als die Kirschen – und eine Hand voll von dem außen verschimmelten Käse und folgte dem Weg. In seinen Gedanken vermischte sich der Traum mit dem, was er am Morgen gehört hatte, und er wollte allein sein, um nachzudenken. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    Er fragte sich beinah, ob er nicht einfach davongehen sollte. Er kam an einen anderen Weg und schlug ihn ein, weil er schmal war und keine Mauern hatte und er sich dort freier fühlte. Der Weg stieg an, bis Mitt zwischen niedrigen Hecken durch warmen Wind ging und zu beiden Seiten Kornfelder sah. Beide Äcker waren graugrün, wie die See über dem Sand tückischer Untiefen. Die Gerste auf der rechten Seite wiegte sich im Wind, grüne Wellen liefen über seidiges Weiß, als blickte er tatsächlich auf ein Meer. Der Weizen links stand steifer, und der Wind schabte darin, als blase er über Dachschindeln. Doch der Landgeruch passte nicht zum Meer, er war staubig und saftig.
    Mitt befiel ein großes Heimweh. »Lodernder Ammet!«, rief er. »Warum habe ich je die Küste verlassen?«
    »Du weißt doch, dass du keine andere Wahl hattest«, antwortete ihm jemand.
     

16.
    Mitt riss den Kopf herum. Ein hochgewachsener goldener Mann kam den Weg entlang auf ihn zu und beugte mit einem ernsten, grüßenden Nicken den Kopf. Zu dieser Jahreszeit war das Gesicht des Alten Ammet weder alt noch jung. Er hätte im gleichen Alter wie Navis sein können, nur das lange goldene Haar, das ihm um Kopf und Schultern flatterte, ließ ihn jünger erscheinen.
    »Jetzt also kommst du«, sagte Mitt. »Warum müsst ihr Unvergänglichen mich ständig herumkommandieren?«
    »Es liegt nicht an uns, Alhammitt«, antwortete der Alte Ammet. »Die Zeiten kommandieren uns herum. Und ich sollte dich daran erinnern, dass du, als du dich für die Straße des Windes entschieden hast, gleichzeitig zugestimmt hast, der Grünen Straße zu folgen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Mitt. »Seit ich mich darauf eingelassen habe, gab es noch keine Gelegenheit zum Aussteigen. Trotzdem muss ich ständig Entscheidungen treffen! Und jedes Mal, wenn ich mich entscheide und versuche, das Richtige zu tun, wendet sich alles gegen mich und will mich zum genauen Gegenteil zwingen. Der Eine riet Noreth heute Morgen, mich

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