Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
Vom Netzwerk:
hervorragend als Ehefrau für Neil geeignet. Außerdem war sie die einzige Erbin ihres Vaters. Die verfallene Burg und dazugehörigen Jagdgebiete besaßen vielleicht keinen hohen Marktwert, hatten jedoch eine historische Bedeutung, deren Wert Alastair wesentlich höher einschätzte. Und nun passierte so etwas!
    Neil war ein vernünftiger junger Mann – zumindest meistens. Andererseits neigte er zu einer Sentimentalität, die er von der Familie seiner Mutter geerbt haben musste. Dann nützte es nichts, an seinen gesunden Menschenverstand zu appellieren.
    Pepper war anders. Diese kühle, gelassene Zurückweisung seines Sohnes erleichterte und schockierte Alastair gleichermaßen. Zum ersten Mal erlebte er, dass eine Frau zugunsten ihres Berufes auf die Ehe verzichtete, und er war sich nicht sicher, wie er darauf reagieren sollte. Unbehaglich rutschte er hin und her.
    „Sie werden verstehen, dass meine Frau und ich gewisse – Pläne für Neil haben“, begann er und sah Pepper nicht an, denn sie verunsicherte ihn mit ihrem klaren, geraden Blick mehr und mehr. Und das war geradezu lächerlich. Schließlich war er Teilhaber einer angesehenen Handelsbank und sie nur die Freundin seiner Tochter.
    „Ich soll ihm also sagen, dass er bei mir seine Zeit verschwendet. Das habe ich bereits“, erklärte Pepper treffend.
    „Nun ja … Tut mir leid, aber ich fürchte, das wird nicht reichen. Sowohl meine Frau als auch ich haben den Eindruck, es wäre besser, wenn – wenn Sie beide sich eine Weile nicht sehen würden.“
    Pepper antwortete nicht. Sie hatte längst gelernt, es ihren eventuellen Gegnern nicht zu leicht zu machen.
    Ihr Schweigen machte Alastair nervös. Ursprünglich hatten Dorothea und er daran gedacht, Neil für eine Weile ins Ausland zu schicken. Sie hatten einen Vetter in Amerika. Allerdings konnten sie sich beide nicht vorstellen, was Neil auf einer Rinderfarm zu suchen hatte. Es war beschlossene Sache, dass er in die Bank seines Vaters eintrat, und Alastair wünschte, dass es bald geschah.
    Heute Abend hatte er eigentlich vor allem herausfinden wollen, wie es zwischen Pepper und Neil stand. Nachdem er nun wusste, dass Pepper nicht die Absicht hatte, seinen Sohn in dieser Hinsicht zu ermutigen, musste er das Ganze noch einmal mit seiner Frau besprechen. Sie war in solchen Dingen viel geschickter.
    Das sagte er zu Dorothea, als er wieder zu Hause war. Sie spitzte die Lippen und schüttelte den Kopf, denn sie war ebenso beunruhigt wie ihr Mann. Einen Moment überlegte sie, ob sie nicht mit Pepper reden und sie bitten sollte, sich ganz von der Familie zurückzuziehen. Aber das ging nicht.
    Ein derartiger Vorschlag enthielt zu viele Fallstricke und Probleme.
    „Schade, dass Pepper keine Karriere in der Viehzucht machen möchte“, sagte sie mit einem seltenen Anflug von Humor. „Dann hätten wir sie statt Neil zu unserem Vetter schicken können.“
    Wie durch eine gute Fügung des Schicksals hatte Alastair am nächsten Tag ein Geschäftsessen mit einem eventuellen amerikanischen Kunden in seinem Klub. Bei dieser Gelegenheit erzählte ihm der Mann, dass er eine junge Frau für seine Werbeagentur suche.
    „Sie wissen schon, was ich meine … Eine Ihrer englischen Klassefrauen mit dem Akzent der Oberklasse und den richtigen Beziehungen. Die kommen zurzeit in New York großartig an.“
    Alastair verbarg seinen Widerwillen und hörte höflich zu. Sein Kunde war einer jener neuen, erstaunlich reichen Unternehmer, die gern damit prahlten, wie sie zu ihrem Vermögen gekommen waren. Dieser junge Mann hatte es zu etwas gebracht, indem er amerikanische Sportstars unter Vertrag nahm und sie mit eventuellen Sponsoren in Verbindung brachte. Während des Essens beschrieb er ausführlich, wie er einen Auftrag nach dem anderen erhalten hatte.
    Alastair hörte gar nicht mehr richtig zu. Dies konnte die Lösung seines Problems sein. Die kluge, ehrgeizige Pepper war genau die Frau, nach der dieser draufgängerische Amerikaner suchte. Er räusperte sich und unterbrach den Redefluss seines Gastes.
    „Ich glaube, ich kenne eine Frau, die Ihren Vorstellungen entspricht. Sie ist eine Freundin meiner Tochter …“
    „Hat sie wirklich Klasse?“, fragte Victor Orlando. „Ein gut gewachsener Typ mit viel Sex-Appeal?“
    „Pepper müsste Ihren Ansprüchen mehr als genügen“, antwortete Alastair.
    „In Ordnung, geben Sie mir ihre Telefonnummer. Ich rufe sie an.“
    Alastair runzelte die Stirn. Es war ihm zwar sehr recht, wenn

Weitere Kostenlose Bücher