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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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Pepper aus der Umgebung seines Sohnes verschwand, in eine derartig peinliche Lage durfte er sie jedoch nicht bringen.
    „Mir scheint, es ist besser, wenn ich ein Zusammentreffen arrangiere“, antwortete er langsam. „Vielleicht bei einem Abendessen … Ich werde Pepper vorher nichts sagen.“
    „Das klingt gut. Auf diese Weise kann ich sie mir in Ruhe ansehen, ohne dass sie sich in Pose setzt.“
    Noch am selben Abend erzählte Alastair Kent seiner Frau von seinem Plan.
    „Vielleicht ist sie einverstanden“, antwortete Dorothea unsicher. „Allerdings scheint er ein schrecklicher Mann zu sein.“
    „Pepper wird schon mit ihm fertig.“
    Dorothea Kent bezweifelte, ob es richtig war, Pepper den wahren Grund für die Einladung zu verschweigen. Deshalb fuhr sie zu ihr und erzählte ihr alles.
    „Es könnte eine einmalige Chance für Sie sein“, erklärte sie.
    Auch für Sie, dachte Pepper spöttisch, behielt ihre Meinung aber für sich.
    Victor Orlando missfiel ihr auf den ersten Blick. Er war ein männlicher Chauvinist schlimmster Sorte. Doch die Stellung in der Werbeagentur war zu verlockend, als dass sie die Chance ausschlagen durfte.
    Schon nach sechs Tagen begann Victor, ihr nachzustellen, doch Pepper brauchte keine sechs Minuten, um ihn davon zu überzeugen, dass er seine Zeit verschwendete und sie außerhalb des Bettes wertvoller für ihn war. Daraufhin schlossen sie einen unsicheren Waffenstillstand.
    Victor flog nach New York zurück, und Pepper kam einige Tage nach Herbstanfang nach. Als Geste guten Willens hatte Isabelles Mutter ihr eine Unterkunft besorgt. Pepper sollte die Wohnung mit der Tochter einer Freundin teilen, die sich in einem Mietshaus ohne Fahrstuhl in Greenwich Village befand.
    Lucy Sanders ähnelte Isabelle sehr, besaß aber mehr Humor und war gewitzter als sie. Sobald sie herausgefunden hatte, dass Pepper nicht von ihrer Mutter geschickt worden war, um sie auszuhorchen, hieß sie sie herzlich willkommen.
    „Mama möchte, dass ich nach Hause zurückkehre und heirate. Aber ich kann mir etwas Besseres vorstellen. New York ist eine verrückte Stadt, und sie gefällt mir – entschieden besser als der Gedanke an eine Ehe. Eine Frau kann hier alles erreichen.“ Lucy verzog das Gesicht. „Vorausgesetzt, sie ist bereit, ohne einen Mann auszukommen. Die sind hier nämlich Mangelware.“
    Victors Büro lag in einem außerordentlich eleganten Gebäude an der Madison Avenue, und Pepper gewöhnte sich bald an das Werbevokabular, das sie rundum in den Bars und Restaurants hörte.
    Lucy stellte sie einigen Freunden vor, eine gesellige Schar, die sich hauptsächlich mit Theater und Design beschäftigte. Die Unterhaltung drehte sich fast immer um die neuesten Off-Broadway-Shows. In New York gab Pepper ihrer neuen Persönlichkeit den endgültigen Schliff.
    Victor Orlando war ein anspruchsvoller Chef, und Pepper musste noch eine Menge lernen. Trotzdem blieb ihr genügend Zeit für Lucys Freunde und Bekannte, die sie geschäftlich durch Victor kennengelernt hatte. Bei diesen Treffen wandte sie dieselbe Taktik an wie zu Hause und ging ausschließlich mit Männern aus, die niemals zugegeben hätten, nicht mit ihr geschlafen zu haben. Das war ein kluger Schachzug und schuf ihr einen sicheren Schutz, hinter dem sie die Wahrheit verbergen konnte.
    In den sechs Monaten, die sie in New York verbrachte, lernte sie die typisch amerikanischen Bezeichnungen für manche Dinge, pflegte weiterhin ihre Sprechweise der englischen Oberschicht, kaufte bei „Bergdorfs“ und in zahlreichen kleinen Delikatessenläden in SoHo, erfuhr, wo man die preiswerteste Designermode erhielt und wo sie den besten Haarschnitt bekam.
    Doch so hübsch der Central Park im frühen Frühling auch war, es tat ihr nicht leid, die Stadt wieder zu verlassen.
    Victor Orlando staunte, wie geschickt Pepper in geschäftlichen Dingen war. Deshalb sandte er sie bald nach London zurück, wo sie die Vorbereitungen für die Eröffnung einer Filiale seiner Werbeagentur treffen sollte.
    Neil war inzwischen verheiratet und lebte in Schottland. Isabelle hieß Pepper herzlich willkommen, und sie wurde rasch wieder in den kleinen ausgewählten Kreis der Oberklasse aufgenommen, zu dem sie schon vor ihrer Abreise gehört hatte. Sie besaß jetzt eine ganz besondere Ausstrahlung, einen zusätzlichen Anstrich zu ihrer Sprache und ihrem kühlen Verhalten, der sie aus der Menge heraushob.
    Eine ganze Reihe von Männern stellte ihr nach, manche verliebten sich

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