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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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sogar in sie, doch sie hielt sie geschickt auf Abstand, ohne jemanden zu verärgern. Dem einen erzählte sie, sie sei mit einem anderen zusammen, und jenem machte sie klar, sie sei gefühlsmäßig immer noch stark an einen Dritten gebunden. Sie allein wusste, dass keiner mit ihr schlief. Niemand ahnte, wie heftig sie innerlich erstarrte, sobald ein unbekannter Mann sie auch nur berührte.
    Natürlich war Pepper klar, weshalb sie so empfand, und sie wusste auch, dass sie vermutlich etwas dagegen tun konnte. Ein teurer Psychoanalytiker hätte ihr Image aufgewertet. Doch kein noch so berühmter Analytiker würde den Schaden wiedergutmachen, den Simon Herries bei ihr angerichtet hatte. Daran würde sie ein Leben lang leiden. Und tief im Innern hatte sie das Gefühl, es vielleicht sogar verdient zu haben, obwohl sie nicht hätte sagen können, warum.
    Mary berichtete ihr weiterhin regelmäßig über Oliver; sie schickte Fotos und lange inhaltsreiche Briefe. Sie ließ nicht zu, dass Pepper einfach aus ihrem Leben verschwand. Einerseits ärgerte es Pepper, andererseits freute sie sich darüber.
    Sie war seit sechs Wochen wieder in London und arbeitete intensiv an dem Netz von Verbindungen, die Victor benötigte, als sie eine erste Vorstellung davon bekam, wo ihre Zukunft liegen konnte.
    Tennis und Baseball waren Victors Hauptsportarten, und Pepper bereitete sich auf eine Besprechung mit einem aufstrebenden Fabrikanten vor, der eine neue, teure Tennisgarderobe auf den Markt bringen wollte und dafür einen ebenso teuren, bekannten Tennisstar suchte.
    Während sie zu ihrem letzten Termin an diesem Morgen fuhr, ging sie in Gedanken noch einmal durch, was sie über den Chef der Firma wusste.
    Nick Howarth, der neue, äußerst dynamische Kopf des Unternehmens, war dreißig Jahre alt. Mit achtzehn hatte er ein kleines Altmetallgeschäft geerbt und innerhalb von zwölf Jahren zu einem Multimillionen-Unternehmen ausgeweitet. Die Sportbekleidungsfirma hatte er als Teil eines größeren Geschäftes dazubekommen. Derzeit frischte er deren Image gründlich auf. Pepper wollte ihn davon überzeugen, dass ein noch ziemlich junger, aber äußerst vielversprechender Tennisspieler für das neue Bild der Firma genau richtig wäre.
    Alastair Kent hatte Pepper auf Nick Howarth aufmerksam gemacht. Sie war mit dem Bankier in Verbindung geblieben, und er versorgte sie aus Dankbarkeit für ihr verständnisvolles Verhalten in der Sache mit Neil mit allen möglichen Informationen, die seiner Meinung nach für sie nützlich sein konnten.
    Zu seiner eigenen Überraschung begann Alastair Pepper zu bewundern. Er spürte, dass sie in New York nichts von ihrer moralischen Rechtschaffenheit verloren hatte, die so sehr ein Teil ihrer Persönlichkeit war. Sie war immer noch die kühle, beherrschte junge Frau, die ihn damals so verunsichert hatte.
    Pepper merkte sofort, dass sie und Nick Howarth sich ähnlich waren. Nick sah unwahrscheinlich gut aus. Er hatte beinahe weizenblondes Haar und kühle grüne Augen, war groß und geschmeidig und besaß eine sexuelle Ausstrahlung wie nur wenige Männer. Selbst Pepper erkannte diese Sexualität, die von seinem makellosen gestreiften Anzug und seinem weißen Hemd gleichzeitig gedämpft und unterstrichen wurde.
    Was wünschte sich dieser Mann vom Leben, das er noch nicht besaß? In New York hatte Pepper gelernt, dass nur der Wunsch nach noch mehr und nach neuen Dingen die Wirtschaft in Gang hielt. Gab es ein derartiges Bedürfnis nicht – nun, dann musste man es eben bei den Kunden künstlich erzeugen.
    Der Vorschlag, den Pepper für die Firma ausgearbeitet hatte, lag auf dem Tisch.
    „Ich muss gestehen, Sie holen mit Ihren Plänen zu einem kräftigen Schlag aus – einem ziemlich kräftigen sogar“, begann Nick und sah sie an. „Sind Sie sicher, dass solch ein junger Tennisspieler für unsere Werbung geeignet ist? Wäre ein bekannterer Sportler nicht zugkräftiger?“
    Er versuchte sie zu verwirren und die Oberhand zu bekommen, das merkte Pepper sofort.
    „Einer mit einem festgelegten Image?“, fragte sie nachdenklich. Nick hatte erklärt, dass er ein dynamisches Image für seine Firma wünsche. Sie unterdrückte ihr Lächeln, während er überlegte und die Stirn krauszog. Die erste Runde war an sie gegangen.
    Nick zuckte die Schultern, als stimme er ihr zu. „Vielleicht haben Sie recht. Aber dieser junge Mann …“ Er blickte auf seine Unterlagen. „Tony Richmond. Er sieht vielversprechend aus, doch er ist

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