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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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in Goa gehabt hatte, und sie begann zu zittern. Naomi hatte sie gewarnt, dass Oliver und sie in Gefahr wären.
    Pepper bekam eine richtige Gänsehaut. Sicher lag es nur an ihrem erregten Gemütszustand, dass sie sich Naomi so nahe fühlte. Und trotzdem … Sie hatte sich noch nicht so weit von ihren Wurzeln gelöst, um sie restlos zu verleugnen.
    Mary erwartete sie schon. Es waren Ferien, und Oliver spielte im Garten. Je älter er wurde, desto stärker ähnelte er Pepper. Er war ein hübscher Junge, mit dichtem dunklen Haar und einer weichen, etwas olivfarbenen Haut. Seine Augen waren hell und blickten sehr ernst. Aber wenn er lachte, leuchtete sein ganzes Gesicht. Jeder, der ihn kennenlernte, mochte ihn. Er war gewandt und intelligent und gleichzeitig so einfühlsam und gutmütig, dass alle ihn gernhaben mussten. Mary liebte ihn heiß und innig, versuchte jedoch ebenso wie Philip, ihn nicht zu verwöhnen und ihn nicht spüren zu lassen, dass er etwas ganz Besonderes für sie war.
    Zehn Jahre war Oliver jetzt bei ihnen, aber bald … Der Schmerz in ihrem Körper saß tief, und sie wehrte sich dagegen.
    Ihr Tod würde langsam und schleichend kommen, das hatte sie dem Doktor angesehen. Sie hatte immer Angst vor Schmerzen gehabt, und diese Angst wurde nicht weniger, nachdem sie sie selbst kennengelernt hatte.
    Eine Operation kam nicht mehr infrage, der Krebs war schon zu fortgeschritten. Wenn sie wollte, konnte sie später in ein Hospiz gehen, wo man Menschen pflegte, die so nahe dem Tod waren wie sie.
    Noch hatte sie Oliver nichts davon gesagt, aber jetzt musste sie es tun. Pepper kam, und das war der richtige Zeitpunkt. Beide waren aufeinander angewiesen. Philip besaß ein schwaches Herz, es war nicht auszuschließen, dass Oliver bald Vollwaise sein würde. Und dieser Gedanke belastete Mary.
    Sie blickte auf die Uhr. Wenn sie nur mehr Zeit hätte … Wenn sie sicher sein könnte, dass Pepper … Wieder kamen die Schmerzen und löschten alles andere aus.
    Als sie sich endlich gelegt hatten, ging Mary zur Tür und rief Oliver herein. Er kam sofort, denn als einfühlsames Kind hatte er längst gemerkt, dass seine Mutter Kummer hatte. Sie bat ihn, sich zu ihr ins Wohnzimmer zu setzen, wo er als Baby auf dem Boden gekrabbelt war und später laufen gelernt hatte. So viele Erinnerungen barg dieser Raum, so viel Glück …
    Behutsam erklärte Mary Oliver, dass sie sehr krank sei und nicht wieder gesund werden könne. Er hörte ihr ernsthaft zu, und Tränen traten in seine Augen, die er nicht verbarg.
    „Sollte etwas mit Daddy passieren, wenn ich nicht mehr da bin, möchte ich, dass du zu Pepper ziehst und bei ihr lebst, Oliver.“
    Inständig hoffte sie, dass sie das Richtige tat. Zwar war sie sicher, dass Pepper ihren Sohn zu sich nehmen würde, aber konnte sie ihn glücklich machen? Würde sie erkennen, welch ein wunderbares Geschenk ihr Kind war?
    Mary bemerkte Olivers verblüfftes Gesicht und fuhr fort: „Pepper ist deine Patentante. Sie wird sich um dich kümmern und dich sehr gernhaben …“
    Ihre Stimme erstarb, und sie unterdrückte ihre Tränen. Sie musste jetzt stark sein, um Olivers willen. Er war ihr geschenkt worden, aber sie hatte ihn immer nur als Leihgabe betrachtet. Die Wahrheit durfte sie ihm nicht sagen, das hatte sie Pepper versprochen. Außerdem … Sie sah Oliver an und wusste, dass Pepper klug gehandelt hatte.
    „Ich werde mit Pepper darüber reden, wenn sie kommt“, versicherte sie ihm. „Sie wird es verstehen.“
    „Ich soll von hier wegziehen und mit ihr in London leben?“
    „Ja“, erklärte Mary entschlossen. „Versprich mir nur eines: Rede erst mit Pepper darüber, nachdem ich mit ihr gesprochen habe.“
    Eine innere Stimme sagte ihr, dass Pepper die Nachricht von ihrem baldigen Tod viel schwerer treffen würde als Oliver … Sie würde sich gegen dieses Schicksal auflehnen, denn Pepper liebte sie sehr.
    Simon fuhr auf direktem Weg nach Oxford und mietete sich in ein kleines Hotel ein. Morgen war noch Zeit genug, sich nach Pepper umzusehen. Er würde sie schon finden. Zunächst musste er etwas anderes erledigen.
    Er fuhr weiter nach Marchington. Das Haus war seit einiger Zeit unbewohnt, und die einst makellosen Tore waren ein wenig verrostet. Er benutzte nicht die Hauptauffahrt, sondern wählte den schmalen holprigen Weg um das Haus herum.
    Tims Vater war vor zwei Jahren gestorben. Der einzige Erbe, ein Vetter, lebte ebenfalls nicht mehr. Da kein direkter männlicher Nachkomme vorhanden

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