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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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oder andere Weise dazu beigetragen, dass ich vergewaltigt wurde.“ Sie hielt inne, denn sie sah, dass sich ihre Gesichter veränderten, und fuhr spöttisch fort: „Aha, ich merke, Sie erinnern sich zumindest.“
    „Weshalb haben Sie uns kommen lassen – was haben Sie vor?“
    Alex Barnett konnte es einfach nicht glauben. Natürlich erinnerte er sich an den Vorfall, er hatte ihn nie vergessen. Allerdings hatte er angenommen, die Sache sei zusammen mit seinen Schuldgefühlen und all den anderen unangenehmen Dingen, an die er nicht mehr denken wollte, für immer tief in der Vergangenheit begraben.
    Er sah Pepper an, bemerkte deren gepflegte Eleganz und wunderte sich über die Verwandlung des jungen Mädchens. Die Kleine, an die er sich erinnerte, war spindeldünn gewesen, hatte schäbige Kleider getragen und einen starken Dialekt gesprochen, der kaum verständlich war. Wie ein wildes Tier hatte sie mit ihnen gekämpft und mit den Fingernägeln ihre Gesichter zerkratzt …
    Er erschauderte zutiefst und schloss die Augen. „Was haben Sie vor?“, murmelte er.
    Erstaunlicherweise lächelte Pepper noch immer. „Nichts. Es sei denn, Sie zwingen mich dazu.“
    Hinter ihrer ruhigen Fassade war sie hellwach und beobachtete die Männer scharf.
    Vergewaltigung. Für sie war es das übelste Wort der Welt. Die Schrecken jener Nacht würde sie nie vergessen. Sie durfte es gar nicht. Viel zu lange waren sie ihre einzige Antriebskraft gewesen und hatten sie von Armut und Entbehrung dahin gebracht, wo sie heute stand.
    „Sie haben mir etwas genommen, was unersetzbar war. Deshalb finde ich es nur gerecht, wenn jeder von Ihnen nun etwas ebenso Kostbares verliert.“
    Die Männer warteten schweigend.
    „Sie, Mr Herries“, fuhr Pepper fort, während sie Simon mit stahlhartem Blick beobachtete, „werden sich aus der Konservativen Partei zurückziehen. Ich hörte, Sie gelten als möglicher Anwärter für den Posten des Parteivorsitzenden. Allerdings nehme ich an, Ihre Partei würde Ihren Rücktritt nicht als großen Verlust betrachten, wenn sie von dem Inhalt Ihres Ordners erführe. Meinen Sie nicht auch?“, fragte sie provozierend und sah ihn einen Moment durchdringend an.
    Sie bemerkte seine Wut und wandte sich schließlich an Richard Howell.
    „Die Bank bedeutet Ihnen eine Menge, nicht wahr, Mr Howell? Ich fürchte, Sie werden sie aufgeben müssen.“
    „Ich soll zurücktreten?“ Richard starrte sie ungläubig an.
    Sie lächelte freundlich, aber unerbittlich. „Es bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig. Ich bin sicher, Ihr Vetter wird nur allzu gern in Ihre Fußstapfen treten.“
    Alex Barnett wusste schon vorher, was Pepper von ihm verlangen würde. Seit seinem Studienabschluss in Oxford hatte er darum gekämpft, sein Unternehmen zu festigen. Seine gesamten Ersparnisse hatte er in die Firma gesteckt und all seine Kraft und beinahe seine ganze Zeit ihr geopfert. Plötzlich empfand er das heftige Bedürfnis, seine Hände um Peppers glatten weißen Hals zu legen und ihn zusammenzudrücken, bis sie für immer schweigen musste. Er starrte sie wütend an.
    Ein Blick in sein Gesicht bewies Pepper, dass er ihre Bedingungen bereits kannte, deshalb wandte sie sich an Miles French.
    „Ich weiß schon“, sagte er trocken, „aber Sie haben etwas vergessen, Pepper …“
    Pepper runzelte die Stirn, denn ihr missfiel, dass er ihren Vornamen benutzte. Im Gegensatz zu den anderen wirkte Miles eher belustigt.
    „Mein ist die Rache, spricht der Herr“, spottete er leise. „Sie treiben ein sehr gefährliches Spiel, meine Liebe.“
    Pepper wandte sich von ihm ab. „Ich lasse Ihnen einen Monat Zeit, um meine – Vorschläge zu überdenken. Falls ich bis dahin nichts von Ihnen gehört habe, übergebe ich diese Unterlagen der Presse. Ich brauche Ihnen wohl kaum zu sagen, dass es sich nur um Kopien handelt.“
    „Und dass Sie einen Brief bei Ihrer Bank hinterlegt haben, den Ihr Anwalt öffnen soll, falls Sie verschwinden oder ums Leben kommen“, zog Miles sie auf.
    Es ärgerte Pepper, dass er immer noch so tat, als mache ihm das Ganze nur Spaß. Miles hatte mehr zu verlieren als die anderen. Sie sah ihm in die Augen und erschauerte bei der Erinnerung. In seinem Zimmer war sie an jenem Morgen aufgewacht, in sein Hemd war ihr zerschundener Körper gehüllt gewesen, und er hatte dagestanden und auf sie hinabgesehen.
    „Damit kommen Sie niemals durch“, fuhr Richard Howell auf.
    Miles berührte seinen Arm und schüttelte den

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