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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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folgen wollen …“
    Pepper stand mit dem Rücken zur Tür und tat, als blicke sie aus dem Fenster. Sie wartete, bis Miranda den Tee gebracht und die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann drehte sie sich herum.
    Alle vier Männer reagierten, doch nur einer zeigte seine deutlich seine Überraschung: Miles French.
    Miles betrachtete Pepper neugierig. Er erkannte ihr Gesicht sofort, aber es dauerte einige Sekunden, bis er es unterbringen konnte. Neugierig sah er seine früheren Kameraden an und merkte, dass sie nicht die geringste Ahnung hatten, wer vor ihnen stand. Alle drei waren nervös. Oxford lag inzwischen sehr weit hinter ihnen.
    Simon Herries sprach als Erster. Er schüttelte Pepper die Hand und lächelte sie mit einer wohlüberlegten Mischung aus männlicher Anerkennung, Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit an. Er war stattlicher geworden, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, und es stand ihm gut. Er wirkte wie ein wohlhabender, erfolgreicher Mann, und das war er.
    Die anderen folgten seinem Beispiel. Miles French blickte ihr als Einziger gerade in die Augen und versuchte, sie aus dem Konzept zu bringen, wie Pepper feststellte. Ihr Herz begann bedenklich schnell zu schlagen, sobald sie merkte, dass er sie erkannt hatte. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen.
    „Ich nehme an, Sie fragen sich, weshalb ich Sie zu mir gebeten habe.“ Ihr Lächeln war professionell und verführerisch. Es deutete an, dass sie die Erwartungen ihrer Gesprächspartner nicht enttäuschen würde. Die Schreibtischschublade hatte sie bereits aufgeschlossen. Nun griff sie hinein und zog geschickt die Aktenordner heraus.
    „Es vereinfacht vielleicht einiges, wenn Sie dies hier erst einmal lesen.“ Natürlich enthielten die Ordner nur Kopien. Die Originale waren sicher in der Bank verwahrt.
    Pepper schenkte den Tee ein und überlegte, wie lange es dauern würde, bis das selbstsichere, zufriedene Lächeln von den Gesichtern der Männer verschwand.
    Richard Howell reagierte als Erster. Pepper merkte, dass seine Augen schmal wurden. Er hob den Kopf und sah sie an.
    „Milch, Mr Howell?“, fragte sie ihn freundlich.
    Jede der vier Akten enthielt ein Geheimnis, das die Karriere der Männer für immer zerstören konnte, falls es veröffentlicht wurde. Natürlich hatten die vier geglaubt, es für immer in der Vergangenheit begraben zu haben, sodass es nie aufgedeckt wurde. Aber sie hatten sich geirrt.
    Richard Howell war ein hoch angesehener und ehrbarer Bankkaufmann. Doch ursprünglich war er nur ein jüngerer, ziemlich armer Verwandter innerhalb des Bankimperiums gewesen, das sein Onkel David leitete.
    Es hatte einer Menge Nachforschungen bedurft, um herauszufinden, wie er zu dem Geld gekommen war, um genügend Anteile aufzukaufen, sodass er seinem Onkel die Stirn bieten und ihm schließlich die Kontrolle über das Familienunternehmen abnehmen konnte. Nach monatelanger Kleinarbeit hatte Pepper entdeckt, dass Richard die ersten Papiere gekauft hatte, während er in der Schließfachabteilung der Bank arbeitete.
    Für viele Menschen sind Schließfächer nichts anderes als Kästen, in denen sie ihre Wertsachen aufbewahren, damit sie nicht gestohlen werden. Es gibt jedoch Leute, die in derartigen Schließfächern Wertpapiere – oder andere Dinge – verbergen, die sie auf nicht ganz legalem Weg erworben haben: durch Steuerhinterziehung, Betrug und manchmal sogar durch Diebstahl.
    Während Richard Howell für die Schließfachabteilung die Verantwortung gehabt hatte, war er auf einen Mann gestoßen, der dieser zweiten Kategorie angehörte. Da die Bank einen Zweitschlüssel für die Schließfächer besaß, konnte er zu einem sorgfältig gewählten Zeitpunkt das Schließfach öffnen und feststellen, was sich genau darin befand. Aber das war erst später, nach dem tödlichen Herzinfarkt des Mannes, der sich William Law nannte.
    „William Law“ hatte diesen Herzinfarkt auf der Straße, eine halbe Meile von der Bank entfernt erlitten. Die Abendzeitungen brachten einen kurzen Artikel mit einem Foto über seinen Tod. Nur lautete der Name des Mannes nicht William Law, sondern Franz Prentiss, und er hatte einmal einer Verbrecherbande angehört, die mehrmals des Lohnraubs verdächtigt worden war. Um mehrere Hunderttausend Pfund war es dabei gegangen.
    Die Polizei hatte nie genügend Beweise gefunden, um Frank Prentiss und die anderen Mitglieder der Bande vor Gericht zu bringen. Nachdem drei Monate vergangen waren, ohne dass die Polizei oder die

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