Jordan, Penny
Miles’ Wohnung waren.
„Möchte jemand etwas zu trinken?“, fragte Miles seine Gäste und trat an die Bar.
„Sie darf auf keinen Fall damit durchkommen.“ Simon Herries trank seinen Whisky in einem Zug aus und stellte das Glas heftig auf den Tisch. „Ich werde mich hüten, mir von solch einer emporgekommenen Zigeunerschlampe vorschreiben zu lassen, was ich zu tun habe.“
„Ihre weiblichen Bewunderer würden Ihnen jetzt sehr aufmerksam zuhören, Simon“, bemerkte Miles kühl. „Sie scheinen jedoch zu vergessen, dass wir es diesmal nicht mit einer ungebildeten Siebzehnjährigen zu tun haben.“
„Sie will uns vernichten!“ Alex Barnetts Hand zitterte, während er sein Glas abstellte. „Und daran müssen wir sie hindern.“
„Meine Güte, das wissen wir doch alle. Aber wie zum Teufel sollen wir es anstellen?“, fragte Richard ungeduldig.
Miles wartete einen Augenblick und meinte dann ruhig: „Ich hätte einen Vorschlag.“ Alle sahen ihn gespannt an. „Wenn ich es richtig sehe, müssen wir Miss Minesse so weit bringen, dass sie uns nicht nur die sämtlichen Unterlagen aushändigt, sondern auch von jeder künftigen – äh – , sagen wir einmal Vergeltung Abstand nimmt.“
„Sie meinen, wir sollten ihr drohen?“ Alex Barnett blickte unbehaglich drein. Miles beachtete ihn nicht.
„Soweit mir bekannt ist, liegt der Erfolg von Minesse Management allein in den Händen der Gründerin des Unternehmens. Würde Miss Minesse für eine Weile verschwinden, ginge es mit ihrer Firma bald bergab.“
„Falls Sie vorhaben, Sie zu entführen, vergessen Sie etwas Wesentliches“, unterbrach Richard ihn. „Sie haben ja gehört, was sie dazu sagte …“
„Richtig, darin stimme ich Ihnen zu. Sie darf nicht verschwinden. Sie könnte jedoch mit ihrem Liebhaber verreisen – und so lange fortbleiben, dass ihre Klienten langsam das Vertrauen in ihre Agentur verlieren. Superstars sind äußerst egoistisch und verlangen ständige Aufmerksamkeit. Ist Miss Minesse nicht da, um ihnen diese Aufmerksamkeit zu gewähren …“ Miles zog eine Augenbraue in die Höhe und wartete auf die Reaktion der anderen.
„Großartiger Einfall“, höhnte Simon Herries. „Und wie in aller Welt wollen wir sicherstellen, dass ihr Liebhaber sie außer Reichweite hält oder sie überhaupt mit ihm fortfährt?“
„Nun, indem wir dafür sorgen, dass dieser Liebhaber einer von uns ist“, meinte Miles seidenweich.
Verblüfftes Schweigen folgte seinen Worten.
Richard Howell sprach als Erster und rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. „Du liebe Güte, Miles, es ist jetzt keine Zeit für Scherze! Sie wissen genau, dass diese Frau niemals einen von uns als Liebhaber akzeptieren würde …“
„Sie braucht ihn ja nicht zu akzeptieren.“ Alle starrten ihn an.
„Natürlich wäre sie nicht bereit, mit einem von uns zu verreisen – vermutlich mit keinem Mann, wenn dadurch ihr Unternehmen ohne Führung bliebe. Könnten wir jedoch ihr Personal und alle, die ihr nahestehen, davon überzeugen, dass sie freiwillig mit ihrem Liebhaber verreist ist, würde ihre Abwesenheit nicht als Verschwinden ausgelegt. Die Anweisungen, die sie ihrer Bank und ihrem Anwalt gegeben hat, träten nicht in Kraft, und uns bliebe ausreichend Zeit und Gelegenheit, sie zur Rücknahme ihrer heutigen Drohungen zu veranlassen.“
„Da ist nur ein Problem“, gab Richard Howell spöttisch zu bedenken. „Wer von uns soll den Part dieses angeblichen Liebhabers spielen?“
„Diese Rolle wollte ich eigentlich selbst übernehmen“, antwortete Miles lächelnd. „Ich bin unverheiratet und kann so lange vom Gericht fernbleiben, wie ich möchte, ohne dass sich jemand über meine Abwesenheit Gedanken macht.“ Wieder lächelte er und zog die Augenbrauen in die Höhe. „Oder möchte jemand von Ihnen …“
Sie schwiegen, während er einen nach dem anderen ansah.
„Sehr edel. Und weshalb sollten Sie dies für uns tun wollen?“, fragte Simon Herries misstrauisch.
„Ich tue es für mich“, antwortete Miles ruhig. „Ehrlich gesagt, ich verlasse mich lieber auf mich selbst als auf andere. Sollte allerdings jemand von Ihnen eine bessere Idee haben …“
„Da Mord ausscheidet, fällt mir nichts ein“, gab Richard verbittert zu. „Sie hat uns alle an der Angel und weiß es genau.“
„Dann ist es also abgemacht.“ Miles stand auf. „Ich schlage vor, dass wir erst wieder Kontakt miteinander aufnehmen, nachdem Pepper verschwunden ist. Offensichtlich hat
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