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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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Kopf.
    „Einen Monat, sagten Sie?“ Nachdenklich blickte er Pepper an, dann meinte er zu seinen ehemaligen Kameraden: „Ein Monat ist nicht lang, meine Herren. Ich schlage daher vor, wir verlieren keine einzige Minute.“
    Pepper sah nicht zu, wie sie davongingen. Sie läutete Miranda und bat sie, die Männer hinauszubegleiten.
    „Sie können Ihre Ordner behalten“, erklärte sie spöttisch, drehte ihnen den Rücken zu und ging zum Fenster.
    Alles war vorüber, und sie fühlte sich seltsam erschöpft und leer – und in einer Weise unzufrieden, wie sie es nicht vermutet hatte.
    Fünf Minuten später kehrte Miranda zurück und brachte den nicht getrunkenen Tee wieder hinaus. Obwohl sie den ganzen Nachmittag wartete, rief Pepper sie nicht herein, um ihr eine Gesprächsnotiz zu diktieren.
    Draußen auf der Straße sahen die vier Männer sich an.
    „Wir müssen unbedingt etwas unternehmen.“
    „Ja“, stimmte Miles ihnen zu, „setzen wir uns irgendwohin, wo wir ungestört reden können.“
    „Und wo diese Hexe uns nicht belauschen kann“, schimpfte Simon Herries wild.
    „Ich schlage vor, wir gehen zu mir und sprechen die Angelegenheit sofort durch.“
    Miles schob seine weiße Manschette zurück und blickte auf die Armbanduhr. „Es ist halb fünf. Heute Abend habe ich etwas vor. Hat jemand keine Zeit?“
    Alle schüttelten den Kopf. Sie waren auf ihre Weise sehr mächtige und autoritäre Männer, aber jetzt reagierten sie beinahe verwirrt und hilflos wie Kinder. Miles sah sie an und vermutete, dass keiner von ihnen bisher innerlich wirklich begriffen hatte, was ihm geschehen war. Bei ihm war es etwas anderes. Er hatte Pepper sofort erkannt und angesichts des gewaltigen gesellschaftlichen Sprungs, den sie gemacht hatte, bereits mehr oder weniger eingesehen, welch eine Macht sie besaß.
    „Ich kann es einfach nicht glauben.“ Alex Barnett schüttelte den Kopf und bestätigte Miles’ heimliche Vermutung. „All die Jahre hat sie gewartet …“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, denn er kehrte in die Wirklichkeit zurück.
    Was in aller Welt sollte er zu Julia sagen? Wenn er den Adoptionsantrag jetzt zurückzog, würde das ihr Ende bedeuten.
    „Wir müssen sie aufhalten.“
    Dumpf hörte er Simon Herries sprechen, verstand seine Worte jedoch nicht, bis Miles sagte:
    „Woran denken Sie, Herries? Doch nicht an Mord, will ich hoffen.“
    „Keinesfalls.“ Das war Richard Howell.
    „Sie muss aber aufgehalten werden.“ Simon Herries starrte die anderen an. Sein Herz pochte wie wild. Diese Hexe von einer Frau … Geradezu genossen hatte sie es, sie niederzumachen und in der Hand zu haben. Allein dafür hätte er sie schon umbringen können, vom Rest ganz zu schweigen.
    „Wenn Sie einverstanden sind, schlage ich vor, dass wir das Ganze in Ruhe beratschlagen. Da ich allein lebe, ist meine Wohnung wohl am besten dafür geeignet.“
    Wie konnte French so gelassen bleiben! Ihm schien die Sache beinahe Spaß zu machen. Simon starrte ihn an und erinnerte sich, wie wenig er Miles früher vertraut hatte und wie viel Vergnügen es ihm bereitet hatte …
    Plötzlich merkte er, dass Miles ihn beobachtete, und er unterdrückte seine feindseligen Gefühle sofort. Im Augenblick war es ihm recht, mit den anderen gemeinsame Sache zu machen.
    Miles entdeckte ein freies Taxi, winkte es heran und nannte mit seiner beherrschten Stimme seine Adresse. Als Rechtsanwalt hatte er es sich längst angewöhnt, die eigenen Gefühle und Reaktionen zu unterdrücken und eine Sachlage logisch zu betrachten. Das tat er auch jetzt.
    Von Pepper Minesses Standpunkt betrachtet – wo in aller Welt hatte sie diesen Namen her –, war es wohl ganz natürlich, dass sie die Männer für das bestrafen wollte, was sie ihr angetan hatten. Und es zeugte von einer erheblichen Willenskraft, dass sie so lange gewartet und ihre Rache so sorgfältig vorbereitet hatte.
    Er spürte die nervöse Spannung seiner Gefährten. Bei Simon Herries war es am schlimmsten; der war nahe daran, gewalttätig zu werden. Herries war immer gefährlich und unbeständig gewesen. In Oxford hatte er zu den wohlhabenden Jugendlichen gehört, deren Freundschaft man schätzte. Doch unter dieser goldenen Schale hatte sich etwas Bösartiges, ja Zersetzendes befunden.
    Und die beiden anderen? Alex Barnett blickte immer noch verständnislos drein, und Richard Howell saß vorn auf der Sitzkante und war vor Nervosität aufs Höchste gespannt.
    Keiner sprach ein Wort, bevor sie in

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