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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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ruhelos im Wasser, das langsam abkühlte, und fragte sich, weshalb sie sich nicht euphorischer fühlte. Neben der Badewanne stand eine Flasche Champagner, die sie vorhin aus dem Kühlschrank geholt hatte. Sie hatte sie schon morgens kalt gestellt, um ihren Sieg zu feiern. Aber jetzt war ihr nicht danach zumute.
    Es ärgerte sie, dass sie so wenig Befriedigung empfand. Was war los mit ihr? Sie wollte ihren Triumph genießen. Vielleicht hätte sie mehr Freude daran, wenn sie ihn mit jemandem teilen könnte … Der Gedanke erschreckte sie, und sie dachte misstrauisch darüber nach. Schließlich verdrängte sie ihn und stieg aus der Wanne.
    Die Wohltätigkeitsveranstaltung fand im Ballsaal des Hotel Grosvenor statt, und Peppers Begleiter war einer ihrer ältesten Freunde. Geoffrey Pitt war seit vielen Jahren ihr Finanzberater.
    Sie hatte ihn kennengelernt, als Minesse Management von einem Kleinbetrieb zu einem größeren Unternehmen expandierte, und Geoffrey hatte ihre ersten vorsichtigen Schritte dahin gelenkt. Er hatte ihr geraten, die Büroräume lieber zu kaufen und nicht zu mieten, und ihr geholfen, ihre Gewinne so anzulegen, dass sie auch daran noch verdiente.
    Inzwischen wusste sie beinahe genauso viel über die Hochfinanz wie er, behielt ihn aber offiziell weiterhin als ihren Finanzberater.
    Als Pepper Geoffrey zum ersten Mal begegnete, hatte er gerade eine traumatische Scheidung hinter sich. Unausweichlich waren sie sich sehr nahegekommen, obwohl Geoffrey wie alle Männer vor und nach ihm den Eindruck hatte, dass sie ihm absichtlich den wichtigsten Teil von sich vorenthielt.
    Aber wie konnte Pepper sich nach dem, was ihr angetan worden war, noch einem Mann hingeben? Sie hatte ein tief verwurzeltes Misstrauen gegenüber dem ganzen männlichen Geschlecht davon zurückbehalten. Schon der Gedanke, ein zweites Mal jene Demütigungen und Erniedrigungen erdulden zu müssen, ließ sie bis ins Mark gefrieren.
    Natürlich wusste sie, dass sie ihre Ängste mithilfe einer behutsamen Behandlung vermutlich überwinden konnte. Aber sie wollte es gar nicht. Als gute Beobachterin hatte sie gesehen, welche Auswirkungen die Beziehung zu Männern auf das Leben anderer Frauen hatte, und sie verabscheute eine derartige Abhängigkeit. Ihr Leben lang war sie auf unterschiedlichste Weise allein gewesen und hatte begonnen, dieses Alleinsein zu schätzen – es in der Tat als einzig möglichen Weg für sich zu betrachten. Deshalb hatte sie gelernt, die Männer geschickt und diskret in Schach zu halten.
    Bei Geoffrey war dies beinahe zu einfach gewesen. Inzwischen verband sie eine Art bequeme Freundschaft, wie sie nur zwischen zwei Menschen bestehen kann, die sich kennen und mögen und sexuell nicht aufeinander neugierig sind. Es gab immer noch Augenblicke, in denen Geoffrey sie ansah und sie gern zu sich ins Bett geholt hätte, aber er wusste, dass Pepper kein solches Bedürfnis verspürte. Und seit Nick Howarth in ihr Leben getreten war …
    Punkt acht Uhr holte er Pepper ab.
    Geoffrey gehört zu jenen Männern, die am besten im Abendanzug aussehen, überlegte Pepper, während er ihr in den Rolls half. Er war groß und besaß freundliche haselnussbraune Augen – und war genau der Mann, den sich Mütter als Schwiegersohn wünschten.
    Sie fuhren die Park Lane hinab und reihten sich in die Schlange der Autos, die ihre Fahrgäste vor dem Eingang zum Ballsaal des „Grosvenor“ absetzten. Die Wohltätigkeitsveranstaltung sollte zugunsten geistig behinderter Kinder stattfinden, und Prinzessin Diana hatte die Schirmherrschaft dafür übernommen. Sie und der Prince of Wales wurden dort erwartet.
    Während Geoffrey ihr in den Ballsaal folgte, musste er an Peppers Beziehung zu Nick Howarth denken. Howarth war einer ihrer bedeutendsten Klienten. Es gab sogar Gerüchte, die beide hätten ein Verhältnis. Tatsächlich waren sie bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen gemeinsam aufgetreten – meistens bei Veranstaltungen für Sportarten, die Howarth sponserte.
    Waren die beiden ein Liebespaar? Geoffrey empfand eine alte vertraute Eifersucht bei dem Gedanken, dass jemand Peppers Bett teilte, und verdrängte dieses Gefühl tapfer. Im Herzen war er ein netter, freundlicher Mann. Ein Mann wie er, das gestand er sich kläglich ein, durfte niemals hoffen, die Aufmerksamkeit einer so vibrierend femininen Frau wie Pepper zu erregen, die sicher keinen Mann unbeeindruckt ließ.
    Pepper wäre nicht überrascht gewesen, hätte sie seine Gedanken lesen

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