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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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hatte.
    Naomi hatte Rafe angefleht, mit der Hochzeit zu warten, bis Layla sechzehn war. Ihr Geburtstag fiel in den Frühling, und Rafe hatte widerstrebend eingewilligt. Doch der Stamm sah, wie er das Mädchen mit düsteren Blicken eifersüchtig beobachtete.
    Layla war widerspenstig und schwierig wie immer, und Naomi verzweifelte beinahe … Jedes andere Mädchen wäre stolz auf einen Ehemann wie Rafe gewesen. Doch sobald er sie ansah, warf Layla keck das Haar zurück, wandte sich ab und machte nicht ihm, sondern den Jungen, mit denen sie aufgewachsen war, schöne Augen.
    Da Rafe das erste Jahr bei dem Stamm verbrachte, war er noch nicht in diesem Tal gewesen. Misstrauisch betrachtete er den Landrover, der langsam auf das Lager zufuhr.
    „Wer kommt dort?“, fragte er Naomi in seinem Romadialekt.
    „Das ist der Neffe von MacGregor“, erklärte Naomi und legte ihm die Hand auf den Arm, weil er losgehen wollte. „Er ist ein guter Freund von uns, Rafe.“
    „Er ist ein ‚Gorgio‘“, wandte Rafe bitter ein.
    „Ja, aber wir sind hier seit vielen Generationen willkommen. Sieh mal, er hat Futter für unsere Tiere gebracht“, fuhr sie fort. Duncan hatte den Landrover inzwischen angehalten und war nach hinten geklettert, um die Heuballen zu entladen.
    Die Kinder liefen zu ihm, um ihm zu helfen. Layla ist auch dabei, stellte Naomi fest und beobachtete stirnrunzelnd, wie ihre Tochter beim Laufen die Röcke hob.
    Bei den Roma gilt es als unsittlich, einem anderen als dem Ehemann die Beine zu zeigen. Obwohl sie es genau wusste, schien Layla sich manchmal absichtlich über diese Sitte hinwegzusetzen.
    Layla wollte Rafe nicht heiraten, das ahnte Naomi längst. Aber sie hatte keine Wahl. Man heiratete nur seinesgleichen, und Layla stammte wie Rafe von einem ihrer größten Führer ab. In ihren Adern floss sein Blut, und Layla hätte ein ungeschriebenes Gesetz der Roma gebrochen, wenn sie außerhalb ihrer Sippe geheiratet hätte. Trotzdem schmerzte Naomi das Herz, wenn sie an ihre widerspenstige Tochter dachte.
    Die Heuballen waren schwer, und das Abladen war harte Arbeit. Aber ein Jahr Tätigkeit im Freien hatte Duncans Körper gestählt, sodass er das Gewicht ziemlich leicht heben konnte. Auf der anderen Seite der Lichtung mit den Feuerstellen entdeckte er eine alte Frau und einen Mann, die ihn beobachteten. Er spürte den Unwillen und die Ablehnung des Mannes und fühlte sich unbehaglich. Arme Teufel, kein Wunder, dass sie ihn nicht mochten und Misstrauen ihm gegenüber zeigten. Er hätte auch nicht gern wie sie gelebt, überlegte er sich mitfühlend, beinahe am Rande des Hungertods und immer unterwegs von einem Ort zum anderen.
    Duncan löste den Blick von dem finster herüberschauenden Mann und bemerkte die Kinder, die zu ihm hinaufsahen. Viele von ihnen hatten eiternde Wunden im Gesicht, und alle wirkten dünn und hungrig. Sein Onkel hatte auch einen Sack Hafer und Kartoffeln für die Leute hinuntergeschickt.
    Als er in den Landrover reichte, um beides herauszuholen, sah er sie zum ersten Mal. Sie stand ein wenig abseits von den anderen und beobachtete ihn ebenfalls. Aber ihre Augen blickten stolz, und sie hielt ihren Körper in einer Weise, die es ihm schwer machte, Mitleid für sie zu empfinden. Während die Kinder dünn waren, war sie schlank und geschmeidig und erinnerte ihn an das Schilf, das sich an den Rändern der Seen im Wind bog. Ihr Haar war lang und schwarz und glänzte im harten Sonnenschein, ihre Haut war glatt und golden. Ihre Augen blitzten hochmütig und verärgert, als sie seinen Blick bemerkte. Sie waren ebenso golden wie ihre Haut. Sie war das hübscheste junge Mädchen, das er je gesehen hatte. Der Sack, den er gerade hielt, entglitt seinen Fingern. Errötend hob er ihn auf und spürte plötzlich ein heftiges Verlangen.
    Layla wusste genau über die Männer Bescheid, um sein Begehren zu erkennen. Obwohl sie sich nichts anmerken ließ, erregte es sie. In ihrem Stamm gab es nur wenige junge Männer ihres Alters und gewiss keinen so hübschen wie diesen dunkelhaarigen hellhäutigen „Gorgio“-Jungen, der so viel größer und breitschultriger war als die Männer ihres Stammes und dessen Augen ihr verrieten, dass er sie begehrte.
    Sie warf ihr Haar zurück, lief an ihm vorüber und wurde plötzlich von einer ungeheuren Heiterkeit erfasst. Sie wollte Rafe nicht heiraten. Er machte ihr Angst, obwohl sie dies nie zugeben würde. Er hatte etwas Grausames an sich.
    Ihre Mutter rief sie scharf zurück, und

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