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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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Kommilitone gefasst wurde. Simon war sehr gut im „Arrangieren“ gewisser Dinge. Seitdem waren sie sehr vorsichtig in der Auswahl ihrer Anhänger.
    Damit der Zirkel voll arbeiten konnte, benötigten sie dreizehn Mitglieder. Außerdem gab es zahlreiche Probemitglieder, unter ihnen Richard Howell und Alex Barnett.
    Beide waren beinahe zufällig zu dem Klub gestoßen. Alex war mit Tim in der Collegebibliothek zusammengetroffen und hatte eine Unterhaltung mit ihm begonnen. Als Kind hatten ihn die Bemühungen der Alchemisten fasziniert, eine Formel zu finden, mit der sich gewöhnliches Metall in Gold verwandeln ließ. Als er sah, dass Tim ein Buch über dieses Thema las, war er zu einem Treffen mit ihm und seinen Freunden bereit gewesen, ohne recht zu wissen, worum es sich handelte.
    Insgeheim hatte er sich wegen der Einladung geschmeichelt gefühlt. Er war von einer staatlichen Oberschule nach Oxford gekommen und bewunderte im ersten Semester Tim und dessen Freunde sowie deren aristokratische Überlegenheit noch sehr.
    Richard Howell war auf andere Weise zu dem Zirkel gestoßen. Er besaß einen ausgesprochen, heftigen Sexualtrieb. Als er gerüchteweise erfuhr, ein gewisser Klub ließe die sexuellen Orgien des ehemaligen Höllenfeuerklubs wieder aufleben, hatte er durchblicken lassen, er sei sehr daran interessiert, einem solchen Zirkel beizutreten, falls es ihn gäbe.
    Beide waren jetzt Novizen, und keiner von ihnen nahm den Satanskult des Klubs allzu ernst. Für sie war es eher ein ziemlich riskanter, aufregender Geheimbund, dem sie angehören durften. Beide hätten laut aufgelacht, hätte Tim ihnen gestanden, dass er tatsächlich an den Teufel glaubte. Sie waren überzeugt, er betrachte das Ganze ebenso wie sie nur als Spiel. Als sie ihren Irrtum erkannten, war es beinahe zu spät.
    Als Novizen hatten sie bisher nur an den Einführungsriten der Schwarzen Messe teilnehmen dürfen, denn Simon wählte seinen inneren Kreis sorgfältig aus. Bevor er ein neues Mitglied einführte, hatte er bereits genügend Material gesammelt, um sicherzustellen, dass der Mann schwieg, falls er den Zirkel je wieder verließ.
    Für Simon bedeutete der Klub nicht mehr als ein weiterer Schritt auf dem Weg, den er sich selbst gesteckt hatte. Er wusste noch nicht genau, welch eine Form seine Laufbahn nehmen würde – je mehr Menschen er dabei in seiner Gewalt hatte, desto besser.
    Die neuen Mitglieder wären überrascht gewesen, wie viel Simon über sie wusste.
    Richard Howell hatte Verbindungen zur Bankwelt – geringe zwar, aber wer konnte heute schon sagen, wie sie sich entwickeln und wie wertvoll solche Beziehungen in Zukunft einmal sein mochten?
    Alex Barnett gehörte einer Gesellschaftsschicht an, die Simon aufrichtig langweilte. Er stammte aus der Mittelklasse, und die besaß wenig Geld. Aber er hatte etwas an sich, von dem Simon mit seinem sechsten Sinn spürte, dass es sich weiterentwickeln ließ.
    Richard und Alex sollten während des nächsten offiziellen Treffens der Klubmitglieder aufgenommen werden. Eines Nachmittags sprachen sie darüber in der Bibliothek, wo sie sich zufällig getroffen hatten.
    Alex war der nervösere, unsichere der beiden. Er war sich darüber klar, was seine Eltern von all dem halten würden, und er beneidete Richard um seine Ruhe. Schamlos redete er von den sexuellen Orgien, auf die er sich schon freute.
    Wäre der unbekümmerte Richard nicht gewesen, hätte Alex vielleicht sogar einen Rückzieher gemacht, denn er hatte sich während seiner ersten Schwarzen Messe ausgesprochen unwohl gefühlt.
    „Ich möchte wissen, was sie während der Einführungszeremonie mit uns vorhaben“, sagte Richard lächelnd.
    Alex merkte, dass sich seine Muskeln im Leib unwillkürlich zusammenzogen. In Oxford erzählte man sich eine Menge schreckliche Geschichten über gewalttätige, sadistische Zeremonien, die man ja auch von einigen berühmten Schulen des Landes kannte.
    „Vielleicht geben Sie jedem von uns eine Jungfrau?“, meinte Richard und lächelte erneut.
    Im Gegensatz zu Alex fürchtete er die Zeremonie nicht. Er hatte nie eine besonders ausgeprägte Fantasie besessen.
    Sein Vater war ein äußerst verbitterter Mann gewesen. Er hatte nicht verwinden können, dass er der Jüngere war und sein älterer Bruder die Familienbank geerbt hatte. Am Morgen von Richards dreizehntem Geburtstag nahm er die Pistole aus seiner rechten Schreibtischschublade und erschoss sich.
    Als Richard nach Abschluss des Schuljahres nach Hause

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