Jordan, Penny
nicht allein von ihr ausging. Aber das Böse erwartete sie.
Der Wagen hielt an, und sie wurde hinausgehoben und eine Treppe hinaufgetragen.
Simon hatte sie ankommen sehen. Schweigend öffnete er die Wohnungstür und deutete auf ein Bett, auf dem sich nur ein weißes Laken befand. Es war Miles’ Bett, nicht seines. Er sah zu, wie Richard und Alex Rachel niederlegten, gab ihnen ein Zeichen zu gehen und schloss die Tür hinter den beiden.
Unter seinem Bademantel war Simon nackt, und sein Körper pochte vor wildem Verlangen, diese Frau zu strafen und zu erniedrigen, die für den Tod des einzigen Menschen verantwortlich war, den er geliebt hatte. Der tote Tim konnte ihm nicht mehr nützen. Nein, er hatte den lebenden Tim gewollt – und gebraucht. Er blickte auf Rachel hinab und sah ihr eiskalt in die verängstigten Augen.
Rachel begriff instinktiv, dass dieser Mann sie nicht töten wollte, sondern etwas viel, viel Schlimmeres mit ihr vorhatte. Hingerichtet werden konnte man schließlich nur einmal.
„Du hast Angst, nicht wahr, kleine Hure? Das sollst du auch … Du weißt, weshalb du hier bist?“
Rachel schüttelte den Kopf. Sie spürte, dass der Mann reden wollte, und hoffte inständig auf ein Wunder, das sie retten würde.
„Du bist hier, um den Tod eines Mannes zu sühnen – deshalb. Du hast ihn getötet, du kleine Hure … Du hast ihn – mit deinem Fluch belegt …“
Tim! Er redete von Tim!
„Er wollte dich dem Teufel opfern, hast du das gewusst?“
Rachel hatte das Gefühl, ihr Blut gefröre zu Eis, und sie hörte Simon lachen.
„Er dachte, er könne Luzifer beschwören, wenn er ihm dafür eine Jungfrau opferte. Er hatte alles geplant.“
Die Kapelle in Marchington … Die Anwesenheit des Bösen … Tims Verärgerung, als sein Großvater auftauchte … Ja, jetzt begriff Rachel alles, und noch mehr. Dieser Mann war Tims Liebhaber gewesen, und er hatte ihn selbst umgebracht. Eine Vision entstand vor ihrem inneren Auge – zwei Männer kämpften auf einer Brücke, einer stürzte hinab …
„Sie haben es getan – Sie haben Tim umgebracht.“
„Nein!“ Simon schlug ihr so heftig seitlich an den Kopf, dass sie beinahe das Bewusstsein verlor.
Plötzlich blitzte eine Messerklinge in seiner Hand. Simon packte den Ausschnitt ihres schlichten Oberteils und schlitzte den Stoff mit einem Ruck auf. Das Messer berührte Rachels Haut und hinterließ einen leuchtend roten Streifen.
Ein roter Nebel tanzte vor Simons Augen. Er tat dies für Tim, nicht für sich selbst. Aber dieses blasse weiße Mädchen hatte etwas an sich … Ihre Angst befriedigte ihn tausendmal stärker, als alle sexuellen Begegnungen mit ihren Geschlechtsgenossinnen es bisher vermocht hatten.
In höchster Erregung schlitzte er den Bund ihrer Jeans auf und riss ihr die Kleider vom Körper. Die Wirklichkeit trat zurück, und die Worte seines Vaters dröhnten in seinen Ohren, bis er sie wie in einem dumpfen, rauen Gesang wiederholte: „Du musst bestraft werden … Ich muss es tun … Ich muss dich bestrafen …“
Grob und unbeholfen drang er in sie ein, und Rachel glaubte, sie würde den Schmerz niemals überleben. Vor Angst und Widerwillen machte sie sich ganz steif, denn schon der Anblick seines erregten Körpers erfüllte sie mit Entsetzen.
Simon stieß zu, zerstörte ihr zartes Jungfernhäutchen und wurde von jener ungeheuren Lust am Schmerz anderer getrieben, die tief in den Schreckenserlebnissen seiner Kindheit verwurzelt war.
Rachel fühlte, wie sich sein heißer Samen in sie ergoss, und der Schmerz, als er sich grob von ihr zurückzog, war beinahe ebenso groß wie beim Eindringen.
Ihre Arme, die noch hinter ihrem Rücken gebunden waren, schmerzten entsetzlich. Ihr Kopf dröhnte, und ihr Körper war so zerschunden und besudelt, dass sie es ihr Leben lang nicht vergessen würde. Sie würde sich an diesen Tag erinnern, und eines Tages würde dieser Mann tausendfach dafür bezahlen, was er ihr angetan hatte …
Alle werden sie bezahlen, dachte Rachel benommen und erinnerte sich an die beiden, die sie hergebracht hatten.
Simon stand auf, und einen Augenblick hoffte Rachel, alles wäre vorüber. Dann überlief es sie eiskalt, denn sie merkte, dass sie sich irrte. Simon schwankte ein wenig und rollte sie auf den Bauch.
„Das war für Tim … Für das, was du ihm angetan hast. Und damit du ihn nicht vergisst …“
Der Schrei blieb tief in ihrem Innern stecken, als das Messer in die zarte Haut auf ihrer rechten Gesäßhälfte
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