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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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die Braut gab, sondern ausschließlich an dem Treuhandfonds interessiert war.
    Die Sache wäre so schlimm nicht gewesen, wenn Dan Lieberman seinen Schwiegersohn mit nach New York genommen hätte, aber das tat er nicht. Richards Platz sei bei den Howells, erklärte er entschlossen.
    Richard empfand für Jessica höchstens eine leichte Verachtung. Sie war bei Weitem nicht das erste Mädchen, mit dem er geschlafen hatte, und es belustigte ihn, dass sie ihn so verzweifelt begehrt hatte. Außerdem war sie viel zu unerfahren, um ihn zu befriedigen.
    Aber er brauchte keine sexuelle Erfüllung in der Ehe – die konnte er anderswo finden. Seine augenblickliche Freundin war groß, langbeinig und blond und kannte sexuelle Praktiken, die selbst ihn manchmal noch erstaunten.
    Jessica würde ihm zu gegebener Zeit Kinder schenken – hoffentlich einen Sohn. Und wenn dieser Junge Dan Liebermans einziger Enkel blieb … Nein, er durfte das Schicksal nicht allzu sehr herausfordern.
    Die Flitterwochen verbrachte das Paar in der Karibik – ein Hochzeitsgeschenk von Onkel David.
    Richard hatte sich keine besonderen Gedanken darüber gemacht, wie Jessica auf die Eheschließung reagieren würde. Sie war Jüdin und musste dazu erzogen worden sein, eines Tages Ehefrau und Mutter zu werden. Dass sie so wütend auf ihn war und sich eigensinnig weigerte, mit ihm zu schlafen, hatte er nicht erwartet. Er versuchte, sie zu umschmeicheln, und als das nicht half, erklärte er kühl, sie sei seine Frau, und er habe die Absicht, die Ehe zu vollziehen.
    Es war keine Vergewaltigung, aber es hatte auch nichts mit seinen früheren sexuellen Erlebnissen zu tun. Jessicas kalte Zurückweisung ärgerte ihn, und als sie nach London zurückkehrten, sprachen sie kaum noch ein Wort miteinander.
    Jessicas Vater stellte ihnen eine luxuriöse Wohnung zur Verfügung. Als Jessica darüber spottete, dass ihr Vater für die Kosten ihres Heims aufkommen müsse, zuckte Richard nur die Schultern. Sollte sie sagen, was sie wollte, ihm machte es nichts aus. Er hatte bekommen, was er wollte: eine Frau, die ihn reich machte.
    Bevor sie ein halbes Jahr verheiratet waren, schliefen sie in getrennten Zimmern. Richard verkehrte nicht mehr mit der Blondine, er hatte sie durch eine Rothaarige ersetzt. Was seine Frau in seiner Abwesenheit tat, wusste er nicht, und es kümmerte ihn auch nicht. Er verbrachte so wenig Zeit wie möglich in seiner Wohnung und machte nur Pflichtbesuche in Windsor.
    Morris arbeitete inzwischen in der Bank, und Richards Verbitterung und sein Zorn, der eine Weile durch seine Heirat mit Jessica verdrängt worden war, flammten erneut auf. Er wollte nicht nur Geld, gab er zu, er wollte die ganze Bank.
    Den ersten Hinweis auf finanzielle Schwierigkeiten erhielt Richard, als er eines Tages zufällig ein Telefongespräch seines Onkels mit anhörte. Er ließ sich nichts anmerken, begann aber heimlich, sich eingehend mit den Geldgeschäften der Bank zu befassen.
    Fehlgeschlagene Spekulationen im Warentermingeschäft hatten einen Großteil des Privatvermögens seines Onkels verschlungen. Die Bank hatte zahlreiche wichtige Kunden verloren, und es ging das Gerücht, dass es nicht gut um sie stand.
    Als hätte sich das Schicksal zu seinen Gunsten gewendet, wurde Richard zu diesem Zeitpunkt in die Schließfachabteilung versetzt, um einen Angestellten zu vertreten, der für längere Zeit erkrankt war.
    Als er und Jessica vier Jahre verheiratet waren, war er auf dem besten Weg, seine erste Million Pfund zu verdienen, und die Howell-Bank lief ernsthaft Gefahr, Konkurs zu gehen. Im Vorstand munkelte man davon, die Finanzpresse sprach es offen aus. Gleichzeitig gestand Morris ihm, dass er sich Sorgen um die Gesundheit seines Vaters mache. Da wusste Richard, dass er handeln musste, und zwar schnell.
    Noch am selben Tag gab er der Presse einen Hinweis auf die fehlgeschlagenen Finanzgeschäfte seines Onkels und ließ durchblicken, einige Vorstandsmitglieder wären an ihn – den Sohn von David Howells Zwillingsbruder – herangetreten und hätten ihn gebeten, den Vorsitz zu übernehmen.
    Die Aktienkurse stürzten in der allgemeinen Erregung, und Richard kaufte die Anteile heimlich auf. Als sein Onkel ihn mit der Presseveröffentlichung konfrontierte, erklärte er ungerührt, damit habe er nichts zu tun.
    David Howell wusste es besser, konnte ihm aber nichts nachweisen. Er hatte die große Tradition seiner Familie nicht fortgesetzt, sondern schwer gefehlt. Der Schmerz, den er

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