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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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sie sich sicherer.
    Simon wurde langsam ungeduldig. Er brauchte eine reiche Frau, und sein Stolz verlangte, dass sie aus derselben Gesellschaftsklasse stammte wie er.
    Er wusste, dass Deborah ihn nicht wollte, und das ärgerte ihn. Wer war sie denn? Nichts, wenn man ihre Familie und ihren Reichtum abzog. Sie ist nicht einmal besonders attraktiv, überlegte er spöttisch, während er ihr eines Nachmittags beim Krocketspiel mit ihren Schwestern zusah.
    Simon bevorzugte schmale, athletische, jungenhafte Frauen mit kleinen Brüsten und langen Beinen. Doch er schob diesen Gedanken ebenso beiseite, wie er seine Homosexualität nach Tims Tod verdrängt hatte. Voraussehend war ihm klar geworden, dass so etwas in der klösterlichen Abgeschiedenheit von Oxford hingenommen wurde, nicht jedoch in der Welt draußen. Außerdem musste er sich gut verheiraten. Nachdem das erreicht war …
    Simon war entschlossen, Deborah zu bekommen – umso mehr, als sie sich ihm widersetzte. Noch vor Weihnachten sollten sie in der Kapelle von Marchington getraut werden. Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken daran, was Tim in der Kapelle hatte tun wollen und welch einen tragischen Verlauf die Ereignisse anschließend genommen hatten.
    Aber er hatte die kleine Schlampe, die für den Tod seines Freundes verantwortlich war, dafür zahlen lassen. Simon wusste noch genau, wie sich ihr Körper unter seinen Händen angefühlt hatte. Sie hatte nicht viel geschrien, aber er hatte ihre Angst gespürt, und die hatte seine Erregung zusätzlich geschürt. Er hatte es genossen, sie zu besitzen und zu beherrschen. So konnte er es auch mit Deborah machen …
    Nein, eine Vergewaltigung kam nicht infrage, obwohl er die Kleine gern für ihren Widerstand mit seinem überlegenen Körper bestraft hätte … Aber das hatte noch Zeit.
    Deborah war kein modernes junges Mädchen, im Gegenteil. Die Marchingtons waren eine gutkatholische Familie.
    Simon ging diese Tatsachen in Gedanken durch, und seine Erregung wuchs. Das Schicksal schien ihm zu helfen.
    Die ganze Familie wollte ein Wochenende bei Deborahs Onkel verbringen, doch in letzter Minute bekam Deborah eine heftige Sommererkältung und musste zu Hause bleiben. Zu ihrer Erleichterung erklärte Simon taktvoll, dass er dieses Wochenende nach Hause fahren werde.
    Zwei Stunden vor der Familie reiste er ab, fuhr aber nicht weit. Er bog von der Straße ab, überzeugte sich, dass alle das Haus verließen, wartete eine weitere Stunde und kehrte nach Marchington zurück.
    Es war noch früher Abend, aber der Himmel war bedeckt. Den ganzen Tag über hatte ein Gewitter gedroht. Der Butler ließ ihn ins Haus und glaubte seiner Erklärung, er habe seine Schlüssel vergessen.
    Anstatt direkt in sein Zimmer zu gehen, lief Simon in die Bibliothek und goss zwei Gläser schweren Portwein ein, den der Earl gern trank. In eines schüttete er den Inhalt eines Papierbriefchens, das er von einem Studenten gekauft hatte. Er enthielt ein Pulver mit dem Spitznamen „Angeldust“, ein starkes, amphetaminhaltiges Rauschgift, das einem ein großes Gefühl von Macht und Freiheit verlieh. Außerdem wirkte es sehr schnell.
    Simon wusste, wo sich Deborahs Schlafzimmer befand. Ohne anzuklopfen trat er ein. Sie war schon halb eingeschlafen, doch sobald sie ihn sah, fuhr sie zitternd vor Angst und Empörung auf.
    „Ich hatte meine Schlüssel vergessen“, erklärte Simon lächelnd. Doch sie ließ sich nicht täuschen. „Hier, ich habe dir ein Glas Portwein mitgebracht.“
    Er setzte sich auf den Bettrand, stellte das Glas neben sie und trank langsam sein Glas aus.
    Außer dem Personal war niemand im Haus. Deborah zitterte am ganzen Leib. Nie hätte sie geglaubt, dass Simon zu so etwas fähig wäre. Ihr wurde richtig schlecht, und sie griff blindlings nach dem Glas. Vielleicht fühlte sie sich anschließend besser.
    Natürlich wusste sie, was Simon vorhatte – sie sah es seinen Augen an und hatte keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Er hatte den Zeitpunkt gut gewählt. Sie hatte gerade zu Abend gegessen, und das Hauspersonal saß jetzt in seinem Aufenthaltsraum und sah fern. Niemand würde sie hören, wenn sie schrie.
    Am liebsten hätte sie Simon angefleht, sie in Ruhe zu lassen. Doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Er hatte kein Mitleid mit ihr – empfand überhaupt nichts für sie, das war ihm deutlich anzumerken.
    Simon hatte sein Glas schon ausgetrunken. Sie leerte ihres ebenfalls und wünschte, sie könne sich sinnlos

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