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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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ein geübter Marktschreier herumzubrüllen. „BREZELN! FRISCHE BREZELN! BEI LOUIS GIBT’S DIE KNUSPRIGSTEN BREZELN!“
    Benjamin lief immer weiter und schenkte den meisten Geschäften keinerlei Beachtung. Joshua und Grimbi versuchten , Anschluss zu halten, aber einmal blieb Benjamin dann doch stehen. Er hielt vor einer bunt geschmückten Süßigkeitenhütte und kaufte Joshua eine kleine blaue Box, die Ähnlichkeit mit einer Schultüte hatte. Joshua freute sich riesig darüber und wollte sie gleich aufmachen, aber Benjamin bat ihn, sie erst im Flieger aufzumachen, da er sonst noch den Flug verpassen würde, und so steckte Joshua sie erst einmal in seine Tasche.
    Nach ein paar Minuten hatten sie sich durch die Menschenmasse gezwängt und standen nun direkt vor einem der riesigen Raketenfüße. Die Ordner in den rotweiß karierten Anzügen und den spitzen Hüten hatten alle Hände voll zu tun. Sie standen für Frage und Antwort parat und achteten darauf, dass der Einstieg reibungslos ablief.
    Unter dem riesigen Triebwerk der Rakete standen ein paar Zwergentechniker und werkelten an irgendetwas herum. Sie trugen riesige Schraubenschlüssel mit sich und auf ihren Köpfen ruhten weiße Bauhelme, an dessen Stirnseiten kleine, gelbe Lämpchen glühten.
    Unter einem anderem Flügel standen zwei weitere Zwergenarbeiter mit gelben Overalls. Sie waren gerade dabei, einen riesigen Schlauch an den Flieger anzuschließen. Dabei tranken sie Bier aus kleinen Reisebierfässern und torkelten lallend hin und her.
    Als Benjamin, Joshua und Grimbi vor de m gewaltigen Raketenfuß standen, lief Joshua ein Schauer über den Rücken. Ihm schwindelte es ein wenig, als er an dem mächtigen Leib der Rakete emporsah. So groß wie ein Hochhaus war sie und ihr mattweißer Bauch glänzte majestätisch…
    Auch Grimbi schaute verliebt nach oben. „Als hätten die Götter sie geformt, nicht wahr, ho?“, sagte er verträumt. Er sortierte dabei die drei Zöpfe seines blonden Bartes und kämmte die goldigen Strähnen grobflächig mit einer Hand durch. „Aber sie wurde von kleinen Händen Stück für Stück zusammengesetzt. Ein Meisterstück der Zwerge ist das, ho.“
    „So , ihr beiden, es wird Zeit“, sagte Benjamin.
    „Ja, es wird Zeit “, sagte Grimbi traurig und rüttelte sich wieder wach. Dann fiel er Joshua um den Hals und drückte ihn fest an sich. Ihm kullerte dabei eine kleine Träne über die Wange. „Mach’s gut, kleiner Mensch. Ich werde dich vermissen, hoho.“
    Grimbi hatte so fest zugedrückt, dass Joshua für einen Moment die Luft weg geblieben war. Dann beugte sich Benjamin zu ihm herab.
    „ Ich und Grimbi werden hier bleiben. Es gibt noch viel zu tun, aber wir sehen uns wieder. Mach’s gut und bis bald, Joshua. Ich wünsche dir eine gute Reise und einen schönen ersten Schultag.“
    Er nahm ihn kurz in die Arme und ließ ihn dann wieder los. Jetzt holte auch Joshua das bedrückende Gefühl des Abschieds ein und seine Augen wurden feucht. Er hatte die beiden sehr lieb gewonnen, und auch wenn der Abschied nicht für immer war, so machte es ihn traurig, dass er die beiden wohl eine kleine Zeit lang nicht mehr sehen würde.
    Schließlich überreichte Grimbi Joshua seufzend den Zauberkoffer und machte dabei ein untröstliches Gesicht. Joshua bedankte sich noch einmal für alles und machte sich dann auf den Weg.
    Seine Beine kamen ihm auf einmal ein wenig schwerer vor, als er die kleine Treppe am Raketenfuß hinaufging. Es lag wohl an dem Heimweh, dachte er sich, und sein trautes Heim am Brookmanns Park schwebte ihm durch den Kopf. Er erinnerte sich an die gute alte Zeit, wo er morgens von Max geweckt wurde und Mathilda ihm gelegentlich ein üppiges Frühstück ans Bett gebracht hatte, aber vor allem konnte er sich damals sicher sein, dass er morgens noch an dem Ort aufwachte, an dem er auch eingeschlafen war. Das schien nun vorbei zu sein.
    Ei nen kleinen Moment wurde das Heimweh in seinem Kopf so groß, dass er daran dachte, ihr einfach nachzugeben und umzukehren; dann würde er seinen guten alten Alltag am Brookmanns Park wiederhaben und er würde Mathilda, Bernhard und Max wiedersehen. Die Gedanken rangen miteinander, aber da fiel ihm ein weiser Spruch aus einem seiner vielen Bücher ein.
    „All die großen Abenteurer und Helden, was auch immer sie taten und wohin sie auch immer gingen, hatten stets die Möglichkeit umzudrehen, aber sie taten es nicht. Sie sind immer weitergegangen. Sie hatten dafür wohl vielerlei Gründe,

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