Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
schaute er um sich und freute sich.
Joshua war froh, als die Fahrt endlich vorbei war und sich die Fahrstuhltüren mit einem leisen Pling öffneten. Grelles Licht schien herein. Joshua war zwar nicht einmal eine Stunde in der dunklen Höhlenwelt gewesen, aber er musste sich trotzdem erst wieder an das helle Licht gewöhnen. Er wurde von der Masse aus dem Fahrstuhl geschoben und fand sich bald darauf in einem kleinen Tal wieder, umgeben von grünen Hängen und einem weißen wolkigen Himmel. Der Fahrstuhl hatte sie direkt unter freiem Himmel in einem grünen Tal abgesetzt, und es schien so, als wären die vier Fahrstühle hier einfach so wie Pilze aus dem Boden gewachsen.
„Die Zwerge haben sie gebaut , diese tollen Raketenstühle!“, sagte Grimbi stolz und klopfte Joshua auf die Schulter. „Sie wurden so konzipiert, dass ein mittelkräftiger Zwerg darin eine gemütliche Fahrt genießen kann, ohne dabei abzuheben oder umzufallen. Es wurde nur schlichtweg vergessen, dass Menschen und Halblinge nicht so kräftig gebaut sind wie Zwerge, hoho“, fügte er ein wenig überheblich hinzu und rieb sich dabei über seinen dicken Bauch.
K urz darauf verschwanden die vier Aufzüge mit einem lauten Flup wieder im Boden, und über die schwarzen klaffenden Löcher, die sie im Erdboden hinterließen, schoben sich grasbewachsene Platten. Einen Moment später hatte sich das Grün wieder zu einer narbenfreien Wiese zusammengefügt und glich einem gut gepflegten Stück englischen Rasens.
Joshua fühlte sich wie in einem richtigen Science-Fiction-Film. All die Geheimnistuereien und Verheimlichungen, die sich um die Zauberwelt rankten, brachten ihn immer wieder ins Staunen. Benjamin hatte ihm einmal erzählt, dass sie das alles taten, damit die Zauberwelt im Verborgenen bleiben würde, und sie müsse im Verborgenen bleiben, denn sonst würde das Gleichgewicht seine Bahnen verlassen, hatte er gesagt.
„Kommt, gehen wir weiter“, sagte der großgewachsene Zauberbote. „Es ist kurz vor halb acht. Der Schulflieger fliegt pünktlich um acht Uhr und er wartet nicht!“
Benjamin ging voran und knüpfte sich an die kleine Karawan e aus Schülern und Zauberern an, die ihrerseits einem kleinen und schwach erkennbaren Trampelpfad folgten.
Von ihrem Standpunkt aus konnten sie nicht das ganze Tal überblicken. Ein kleiner Bergausläufer versperrte ihnen die Sicht auf die andere Hälfte des Tals. Bäume gab es hier keine, nur ein paar Sträucher, Wildblumen und garstige Disteln sprossen hier und da aus dem Boden. Das Gras war überall kurz gewachsen, als ob jeden Tag dutzende von Gärtnern kommen und jeden überstehenden Grashalm mit kleinen güldenen Sicheln abtrennen würden.
Einen Moment später sah Joshua aber den eigentlichen Grund für den guten englisc hen Rasen, als eine große Schafherde ihren Weg kreuzte. Die kleinen niedlichen Wolltiere waren alle wohl genährt und ihre flauschigen Körper machten sie noch dicker, als sie so oder so schon waren. Sie liefen alle ein wenig unbeholfen umher, aber sie schienen sich hier pudelwohl zu fühlen und empfingen die Karawane mit ihren typischen Mäh-Rufen, als ob sie es begrüßen würden, dass in ihrem Tal endlich mal wieder etwas los war.
Benjamin, Joshua und Grimbi folgten dem grünen Pfad auf der Talsohle und bogen nach einem kurzen Stück um den Fuß des kleinen Bergausläufers. Während die Karawane um die Ecke bog, hoben die Schüler ihre Köpfe und bekamen vor Erstaunen strahlende Augen. Von hier konnten sie das ganze Tal überblicken und auch Joshua war völlig aus dem Häuschen, sogar Grimbi breitete beim Gehen anhimmelnd beide Arme aus…
„Halleluja hoho! Bei diesem Anblick geht mir immer wieder das Herz auf, ho!“, sagte er völlig hingerissen und verliebt.
Joshuas Augen weiteten sich, als er den Kopf in den Nacken hob. Er wäre beinahe vom Weg abgekommen, wenn Benjamin ihn nicht festgehalten hätte. Obwohl er schon vieles in der Zauberwelt gesehen hatte, verschlug ihm auch dieser Anblick wieder einmal die Sprache!
Vor ihm in der Ebene stand eine riesengroße Rakete und auf ihrer stählernen Hülle prangte ein leuchtender Schriftzug: < BAUTILUS >!
Kapitel 12
Der Schulflieger
„ D ie Zwerge haben sie gebaut, die Bautilus“, flüsterte Grimbi ehrfürchtig zu Joshua hinüber und ließ dabei jede Menge Stolz in seiner Stimme mitschwingen. „Sie gehört zu den größten Schulfliegern, die die Zwerge je erbaut haben. Einhundertfünfzig Jahre
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