Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
holte die Passagiere und die anderen umherfliegenden Dinge sanft zurück auf den Boden, aber dann war sie plötzlich mit einem Paukenschlag wieder da, so dass Joshua und Tom in ihre Sessel plumpsten und die anderen Dinge auf den Boden krachten. Schimpfend und knatschend richtete sich die Zaubertruhe wieder auf und versteckte sich anschließend unter einem der Tischchen.
Die Erde un d sein kleiner grauer Begleiter rückten hinter ihnen immer weiter in die Ferne. Der blaue Planet war noch lange zu sehen, aber dann wurde auch er irgendwann eins mit dem Himmelszelt und verwandelte sich zu einem der vielen funkelnden Lichtpunkte am Himmel.
Die Erde verlassen zu haben, ja sie nicht einmal mehr zu sehen, entfachte in Joshua ein äußerst merkwürdiges Gefühl. Aber es würde ja nicht für immer sein, dachte er sich schließlich.
Die Sterne umkreisten die Bautilus von allen Seiten. Hier im Weltall leuchteten sie mindestens zehnmal so hell und sie schienen plötzlich auch viel zahlreicher zu sein. Der weiße glitzernde Schleier der Milchstraße war deutlich zu sehen und sollte ihr ständiger Begleiter auf der langen Reise nach Zomana sein.
Joshua konnte es noch nicht so recht glauben, dass er in einer unsichtbaren Rakete zu einer fremden Zauberwelt flog. Vor ein paar Tagen war die Welt noch in seinem alten Trott gewesen und nun war wirklich alles auf den Kopf gestellt. Während er den gemächlich vorbeiziehenden Sternen zuschaute, frag te er Peter, ob er schon einmal auf Zomana gewesen sei.
„Ja, schon zweim al“, antwortete der blonde Junge. „Ich war aber beide Male nur eine kurze Zeit dort gewesen, immer in den Schulferien. Meine Eltern haben auf Zomana öfters Urlaub gemacht und als ich elf Jahre alt wurde, durfte ich zum ersten Mal mitkommen, zusammen mit meinen älteren Brüdern. Das ist wirklich ein unglaublicher Planet, das kann ich dir sagen! Er ist genauso, wie er in den vielen Bücher beschrieben wird. Und jetzt ist es endlich soweit, dass ich in die Zauberschule darf!“
„Wie heißt denn deine Zauberschule?“, fragte Joshua.
„ Wahanubusschule. Das ist eine der größten und ältesten Schulen auf Zomana. Meine Geschwister gehen dort auch alle zur Schule.“
Joshuas Augen leuchteten auf. „Spitze, ich bin auf der gleichen Schule!“
„Das ist ja allererste Sahne, vielleicht kommen wir ja sogar in die gleiche Klasse.“
„Kann man sich das denn nicht aussuchen?“, hinterfragte Joshua.
„Nein, dass entscheiden doch die Schrumpfköpfe …“
„Die Schrumpfköpfe?!“ Joshua verschluckte sich beinahe.
„Ja, die alten Schrumpfköpfe.“ Peter schaute seinen Gegenüber einen Moment abwartend an, aber als er merkte, dass sich das Fragezeichen auf Joshuas Stirn nicht auflöste, sagte er: „Du kennst dich in der Zauberwelt wohl noch nicht so gut aus, was?“
„Das kann man so sagen . Ich bin noch nie auf Zomana gewesen und das Wenige, was ich über diese fremde Welt und die Zauberei weiß, das habe ich nur aus Büchern.“
„Das hätte ich mir eigentlich auch selber zusammenreimen können. Im alten Kino, wo ich dich das erste Mal gesehen hatte, hast du wirklich sehr verloren ausgesehen. Macht aber nichts, meine Eltern haben mich auch erst mit der magischen Welt und der Zauberei vertraut gemacht, als ich schon zehn Jahre alt war. Meine älteren Brüder haben sie schon viel früher in die Zauberei eingewiesen, aber die haben daraufhin schon im Kindergarten so viel Quatsch und Blödsinn angestellt, dass meine Eltern den gleichen Fehler mit mir nicht noch einmal machen wollten, und so haben sie mir die große Welt der Magie erst sehr viel später gezeigt. Ich bin ihnen aber nicht böse drum. Wann haben dir deine Eltern denn das erste Mal von der Zauberwelt erzählt?“
„Das ist eine etwas längere Geschichte“, sagte Joshua. „Aber wir haben ja genügend Zeit auf unserer Reise, ich erzähle sie dir.“
Dann fing er an zu erzählen, und obwohl er nicht gerade sehr ausschmückend und ausschweifend erzählte, verstrich die nächste Stunde im wahrsten Sinne des Worte wie im Flug.
Während der langen Geschichte machte Peter einige Male ein verdutztes Gesicht, und als Joshua zu Ende erzählt hatte, war der Blondschopf völlig aus dem Häuschen.
„Das ist ja allererste Sahne ! Dann bist du also Kalito! Und ich dachte schon, dass die Gerüchte in Skryyfall nur Quatsch wären. Ist ja bärenstark. Und du hast die ganze Zeit nicht gewusst, wer du wirklich bist?!“ Joshua schüttelte den Kopf.
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