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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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zurück in seine Gurke, dessen kleinen Innenraum er fast gänzlich ausfüllte. Joshua kümmerte sich nicht weiter drum und stellte seinen großen braunen Koffer ab. Sein Blick schweifte langsam über den bunten Jahrmarkt und blieb schließlich bei seinen zwei dicken Nachbarkindern hängen. Bei all den bunten Lichtern und dem fröhlichen Treiben hatte er sie fast schon wieder vergessen. Sie setzten sich vor ihm auf den Boden, warfen ihre Köpfe in den Nacken und starrten ihn schweigend an.
    „ Solange die da unten brav sitzen bleiben, soll’s mir recht sein “, dachte er sich und zog seinen Zauberhut etwas tiefer ins Gesicht. Er warf ihnen noch einen warnenden Blick zu, ehe er sich an den Aufbau machte.
    Nach kurzer Zeit hatte er seinen kleinen Klapptisch aufgestellt und einen roten Vorhang mit gold ummantelten Rändern um ihn herumgezogen. Darunter hatte er einige Zauberutensilien versteckt, die vor den Augen der Zuschauer verborgen bleiben sollten. Auf dem Tisch hatte er seinen großen, schwarzen Zylinderhut und seinen Zauberstab abgelegt und davor lag ein bunter Perserteppich. Joshua blickte um sich und überlegte, ob er noch irgendetwas vergessen hatte.
    „Es ist angerichtet“, sagte er schließlich zufrieden und rieb sich die Hände. Vor ihm saßen noch immer die beiden Nachbarlümmel. „Nun fehlt nur noch ein Publikum, welches einem großen Zauberer würdig ist.“
    Kurz darauf kam ein älterer Herr mit weißem Bart auf ihn zugehumpelt.
    „ Na, es füllt sich langsam “, dachte Joshua optimistisch.
    Der weißhaarige Opa blieb direkt vor dem Klapptisch stehen, drückte sich mit seinem Gehstock nach oben und blinzelte ihn durch seine dicken, milchigen Brillengläser an. „Drei Schmalzkuchen bitte!“, krächzte er und schaute etwas verwirrt um sich.
    Ein kleines bisschen Enttäuschtheit machte sich in Joshuas Gesicht breit ; hatte er doch gehofft, dass er sein erster Zuschauer sein würde, sein erster richtiger Zuschauer, mal abgesehen von den beiden Nachbarjungen, die er aus Prinzip nicht dazuzählte.
    „Hier gibt es kein en Schmalzkuchen“, antwortete er schließlich höflich.
    „Jaja , genau: Schmalzkuchen, bitte“, erwiderte der alte Mann und spielte mit einem Finger in seinem Ohr herum.
    „Hier gibt es keinen Schmalzkuchen, sie müssen woanders suchen.“
    „WIE BITTE?“, schrie er zurück und beugte sich weit über den Tisch.
    „Sie müssen woanders SUCHEN!“
    „KUCHEN?“
    „NEIN, ES GIBT HIER KEINEN KUCHEN!“, brüllte Joshua zurück.
    Der alte Herr schaute ihn verwirrt an und drückte seine dicken Brillengläser fester auf die Nase. „WAS?!“
    Joshua gab es auf und zeigte dem schwerhörigen Mann den Gebäckstand, der sich direkt hinter dem Gurkenwagen befand. Daraufhin verabschiedete sich der Opa höflich, der auch noch halb blind zu sein schien, denn er lief in die völlig falsche Richtung.
    Joshuas Blick schweifte über den Jahrmarkt. Er musste wenigstens ein paar Zuschauer auf sich aufmerksam machen, um mit der Zauberaufführung beginnen zu können, aber bei dem tosenden Lärm um ihn herum wäre es sinnlos gewesen, wie ein Marktschreier umherzulaufen, niemand hätte ihn gehört. Die dicken Nachbarkinder fingen derweil an, sich lustig über ihn zu machen, aber Joshua versuchte, sie einfach auszublenden. Dann erblickte er den großen Stelzenmann, der ihm vor ein paar Tagen noch im Traum erschienen war, und ihm kam eine Idee…
    Er eilte zu ihm und klopfte an eines seiner langen Holzbeine. Der Stelzenmann beugte sich weit zu ihm hinunter. Er blinzelte Joshua durch seine goldene Brille an, und für einen Moment glaubte er, dass der Stelzenmann ihm die gleichen Worte wie in seinem Traum sagen würde. Aber der Stelzenmann sagte gar nichts und erwartete mit einem freundlichen Lächeln die Frage des Jungen.
    Schli eßlich flüsterte Joshua ihm etwas ins Ohr. Der riesige Mann nickte herzlich und erhob sich wieder. Langsam ging Joshua zurück zu seinem Stand und beobachtete dabei mit Spannung den Stelzenmann, der aus seiner Manteltasche ein goldenes Sprachrohr hervorholte und es dicht vor seinen Mund hielt.
    „ HALLO LIEBE SPECTATORS! GLEICH BEGINNT DIE GRÖSSTE ZAUBERSHOW ALLER ZEITEN! SEIEN SIE DABEI, WENN UNGLAUBLICHE DINGE GESCHEHEN! GLEICH HIER VORN! ZAUBERER SIND UNGEDULDIGE LEUTE, ALSO BEEILT EUCH UND SICHERT EUCH DIE BESTEN PLÄTZE! JOSHUAS ZAUBERSHOW BEGINNT JEDEN MOMENT!“
    Ein kleiner Junge, der sich gerade eine saure Gurke kaufen wollte, war nicht mehr zu halten, als er die

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