Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
gewusst “, dachte er, und sein Herz klopfte so laut, dass er es hören konnte. „Sie existieren und sie haben immer existiert, die Magie und die Zauberer…“
Joshua wusste im Moment überhaupt nicht wohin mit all seinen bunten Gedanken, und er hatte noch so viele Fragen an den magischen Piratenkapitän. Er stand wie versteinert auf dem Markt und seine Augen waren noch immer starr auf den Losbudenbesitzer gerichtet, der vorsichtig jedes einzelne Kuscheltier antippte und nachschaute, ob es noch lebte.
Die Gäste des Jahrmarkts hatten von dem magischen Ereignis nichts mitbekommen und diejenigen, die es gesehen hatten, hielten es scheinbar für einen Trick, denn sie gingen achtlos weiter.
Joshua brauchte eine ganze Weile, bis er alles zumindest ein wenig verdaut hatte.
„Wir sehen uns bald wieder , mein Junge…“, wiederholte er die letzten Worte des magischen Piratenkapitäns, und über sein Gesicht legte sich ein glücklicher Schimmer.
Rasch packte er seine Sachen zusammen und machte sich auf den kurzen Nachhauseweg.
Aber er ging nicht allein , denn unbemerkt folgte ihm ein kleiner, grüner, fliegender Schatten…
Kapitel 4
Der grüne Papagei
A m nächsten Morgen wachte Joshua schon in aller Frühe auf. Irgendetwas hatte ihn aus seinem Schlaf geholt. Mit müden, verklebten Augen starrte er auf den Wecker.
„Sieben Uhr. Es sind Ferien und ich wache zwei Stunden vor dem Weckerklingeln auf ...“
Plötzlich hörte er ein Krächzen, das von draußen kam. , machte es zweimal, dann trat wieder Stille ein.
Joshua drehte sich auf den Bauch und schob seinen Kopf unter das Kissen, aber sofort rückte ihm wieder der alte Pirat vom Jahrmarkt ins Gedächtnis.
Am gestrigen Abend , als er nach Hause gekommen war, hatte er die magischen Ereignisse sofort seinen Eltern erzählt. Gebannt hatten seine Zieheltern zugehört, bis er zu der Stelle kam, wo die Kuscheltiere rote Augen bekamen und wild hin und her schunkelten. Da fiel Mathilda das erste Mal in Ohnmacht. Danach hatte Bernhard sie zu Bett gebracht und ihr einen Eisbeutel auf die Stirn gelegt. Bernhard hatte sich noch den Rest von Joshuas Geschichte angehört, und auch wenn er manchmal einen etwas befangenen Eindruck gemacht hatte, so hatte er Joshua gesagt, dass er ihm alles glauben würde, aber es wohl besser wäre, mit Mathilda darüber vorerst nicht mehr zu sprechen. Joshua hatte gehofft, dass Bernhard der Name Kalito, den seine richtige Mutter ihm offenbar gegeben hatte, irgendetwas sagen würde, aber auch er hatte den Namen zum ersten Mal gehört. Joshua war aber nicht enttäuscht darüber, denn er würde den magischen Piratenkapitän bald wieder sehen, zumindest hatte er das ja gesagt, und dann würde er bestimmt mehr über sich erfahren.
P lötzlich krächzte es erneut: „Kwaaak, Kwaak…. Kwaak, Kwaaak!“
Das Gekrächze riss Joshua aus seinen Gedanken. Obwohl er den Gesängen von Vögeln bisher wenig Beachtung geschenkt hatte, erkannte er, dass das Krächzen von keinem heimischen Vogel kam, sondern eher von einem Paradiesvogel. Obgleich er sich darüber wunderte, kümmerte es ihn im Moment wenig. Er wollte am ersten Ferientag eigentlich nur gerne ausschlafen, und so stapelte er noch ein weiteres Kissen auf seinen Kopf.
Es blieb fünf Minuten still , und beinahe wäre er wieder eingeschlafen, doch dann quakte es erneut und jählings war er wieder hellwach. Obwohl mehrere Kissen über ihm lagen und das Fenster fest verschlossen war, drangen die Vogelrufe laut durch sein Zimmer, und jedes noch so dicke Mauerwerk schienen sie nicht aufhalten zu können.
Stöhnend schob er das Bettzeug beiseite und klappte schlaftrunken das Rollo nach oben. Er öffnete das Fenster und schaute in die Morgendämmerung.
„KWAAAK! KWAAAK! KWAAK!“
Das Geschrei schien von irgendwo über ihm zu kommen. Joshua verdrehte sich den Hals, aber er konnte nichts erkennen. In seinem Pyjama schlurfte er nach unten und ging in den Hintergarten. Gähnend schaute er um sich; kurz darauf erblickte er den Störenfried. Auf dem Schornstein des Hauses saß ein grüner Papagei! Der kleine Federvogel gluckste ein paar Mal vor sich hin, und dann fing er wieder an zu krächzen und riss dabei seinen gelben Schnabel weit auf.
„KWAAK!“
„Das ist der Piratenpapagei…“, sagte Joshua zu sich selbst.
Plötzlich kam Bernhard in Badelatschen und im blauen Morgenmantel aus dem Haus gelaufen. Sein lockiges Haar war von der Nacht noch ganz
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