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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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entschlossen den Vogel. „Ach, ich habe mich doch nur kurz ausgeruht! Ist gar nichts los hier oben!“
    „Aber du hast das Schmetterlings netz fallen gelassen…!“
    „Ich habe Hände! Damit werde ich ihn einfangen…“
    „KWAAAK!“
    „… oder erwürgen “, dachte Bernhard und robbte weiter.
    „Ach , mein Joshi“, sagte Mathilda ängstlich. „Warum ist er nur immer so dickköpfig und unvernünftig?“
    Joshua zuckte mit den Schultern . Er hätte jetzt sowieso nichts mehr machen können.
    Bernhard war nur noch knapp zwei Meter von dem Paradiesvogel entfernt, aber dieser machte keine Anstalten davonzufliegen. Der dicke Mann, der langsam auf ihn zukroch, schien für ihn keinerlei Gefahr zu bedeuten. „POLLY MÖCHTE EINEN KEKS! KWAAK!“
    Bernhard hob seinen Kopf und warf dem Federviech einen bösen Blick zu. „Polly bekommt keine Kekse mehr! Polly kann gleich was erleben, wenn er nicht wegfliegt!“
    „POLLY MÖCHTE EINEN KEKS!“, wiederholte der Papagei unbeeindruckt. Er plusterte sein Federkleid auf und fing an, sich gemächlich zu putzen.
    „ Ja, putz dich ruhig. Dein Spürsinn für Gefahr ist genauso begrenzt wie dein Wortschatz!“, spottete er und schnappte erschöpft nach Luft. „Aber das kann ich dir nicht einmal übel nehmen, schließlich ist dein kleines Gehirn ja nicht einmal so groß wie eine Haselnuss. Damit kann man nur dummes Zeug nachplappern. Du bist eben nur ein kleiner und blöder Piepmatz…“
    Plötzlich brach der Papagei in seiner Bewegung ab und verharrte, als ob er ihn ganz genau verstanden hätte. Langsam, geradezu bedächtig hob er seinen Kopf, wobei sich sein kleiner Federkamm bedrohlich aufstellte. Er schien auf einmal pechschwarze Augen bekommen zu haben, die starr auf seinen großen Widersacher geheftet waren. Dann ging er mit ausgebreiteten Flügeln auf ihn zu und krähte laut. Er griff an!
    Bernhard brauchte einen Moment der Besinnung. Zunächst freute er sich, dass der grüne Papagei nun auf ihn zukam, aber als er nur noch einen Katzensprung entfernt war, wurde ihm der aufgebrachte Vogel ziemlich unheimlich. Erst aus der Nähe erkannte er, dass der Paradiesvogel uralt zu sein schien. Die lederne Haut um die Augen wirkte halb verfault, sein Federkleid war dreckig und zerrupft, und die Krallen waren lang wie kleine Dolche.
    In Bernhards Kopf machte sich ein leichtes Gefühl der Panik breit , und er versuchte zurückzukriechen, aber der Vogel war schneller! Mathilda gab einen gellenden Schrei von sich, als der wildgewordene Vogel fauchend auf ihren Bernhard zuschritt. Max hingegen hörte schlagartig auf zu bellen und versteckte sich ängstlich unter dem Gartentisch.
    „Lauf weg , Bernilein!“, schrie Mathilda entsetzt.
    Joshua hielt den Kommentar zwar für vollkommen überflüssig, aber im Moment wusste er auch nicht, wie er seinem Vater helfen oder beistehen konnte. Jegliche Hilfe würde jetzt zu spät sein, er musste sich da irgendwie selbst herausboxen.
    Mit einem eleganten Sprung landete der Papagei auf dem Kopf des alten Hausherrn. Quäkend zog er ihm mit seinen langen Krallen am lockigen Schopf und biss ihm dabei in die Ohren. Bernhard versuchte, mit seinen Händen den Federvogel wegzuscheuchen, aber dabei verlor er das Gleichgewicht und rutschte mit seinem massigen Körper über die Dachspitze. Mit beiden Händen klammerte er sich nun eisern an der obersten Dachpfannenreihe fest. Der Papagei sprang zurück auf den Dachfirst und beäugte sein hilfloses Opfer einen Moment mitleidlos.
    „ Möchte Polly vielleicht einen Keks?“, ächzte Bernhard kleinlaut. „Oder Kartoffelchips? Die magst du doch sicher, oder?“
    Polly ignorierte das Gewinsel seines Gegenübers. Dann fiel der Blick des grünen Vogels auf Bernhards schwielige, dicke Finger, die sich krampfhaft um das Dach gewickelt hatten. Obwohl sein gelber Schnabel sich nicht bewegte, glaubte Bernhard erkennen zu können, dass er dabei innerlich höllisch grinste.
    „POLLY MAG BERNHARD NICHT! KWAAAK!“
    Bernhard wusste nicht, ob er sich mehr Gedanken darüber machen sollte, was der Vogel gerade gesagt hatte, oder darüber, dass er gerade sechs Meter über dem Erdboden hing und sich höchstwahrscheinlich gleich mehrere Knochen brechen würde, wenn ihm nicht gleich eine gute Idee kam.
    Kurz darauf beugte sich der Papagei langsam hinunter und fing an , auf seinen Fingern herumzuhacken. Während Mathilda laut herumschrie, wimmerte ihr Mann leise vor sich hin und versuchte, den größer werdenden, pochenden

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