Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Zitronenscheibchen können Sie auch gern weglassen, wenn Sie die nicht haben, denn Sie sind ja eigentlich ein Teehaus.“
„In der Tat“, seufzte der Halbling leise und ging mit seiner neuen Bestellung fort.
Nach zwanzig Minuten eilte der Kellner mit einem großen Tablett zurück. Darauf standen tatsächlich drei Brausesirupcocktails mit bunten Schirmchen und Zitronenscheiben, und zwei dunkle Bierkrüge. Wie er die für ein Teehaus ungewöhnlichen Getränke aufgetrieben hatte, blieb allerdings sein Geheimnis.
In der Zwischenzeit hatten Zalantimo, Toimgil und Joshua begonnen, Frodol davon zu erzählen, was er in den letzten elf Jahre n so alles verpasst hatte, denn Frodol hatte vor lauter Fragen schon Löcher im Bauch, wie er meinte.
„ …wie ich sehe, trägst du den goldenen Zeitmesser deiner Mutter, den mir Qworl abgenommen hatte“, sagte Frodol irgendwann. „Wie du in seinen Besitz gekommen bist, ist nur eine von meinen über hundert Fragen.“
Drei Stunden und etliche Biere und Brausesirupcocktails später, hatte Frodol im Großen und Ganzen seine über ein Jahrzehnt große Geschichtslücke wieder halbwegs geschlossen, zumindest mit den wichtigsten Ereignissen.
„…also habt ihr Qworl (hicks) besiegt“, lallte Frodol fröhlich. „Und die einäugige Krake ist also auch befreit! Sie ist an das gleiche Schicksal (hicks) gebunden wie ich. Auch sie wurde mit dem schwarzen Zeitmesser zum Leben erweckt, und somit ist auch ihr Leben an ihn gebunden. Wenn er zerstört wird (hicks), ist der ganze Spuk wieder vorbei. Die Krake, die Piraten und ich finden dann endlich ihre (hicks) Ruhe.“
„(Hick)“, machte Toimgil und schaute Frodol mit kugelrunden Augen an. „Frodol, was (hick) redest du denn da für ein dummes Zeug, ho?“
„Irgendwann wandern wir Zwerge ja doch alle in die heiligen Hallen der Berge (hick s). Und als untoter Zwerg ist alles irgendwie anders. Die Welt sieht irgendwie immer ein wenig grau aus, und das Bier schmeckt auch nicht mehr (hicks) so wie früher.“
„Frodol, mein Bruder, du wirst nicht sterben (hick ). Dafür werde ich schon sorgen!“, sagte Toimgil und schlug mit seiner Faust auf den Tisch, dass es krachte und der Halblingswirt erneut vor Empörung aufsah.
„Noch will ich das auch gar nicht (hicks)“, antwortete Frodol. „Ich habe schließlich noch etwas zu erledigen (hicks).“
„Das will ich wohl (hicks) meinen“, sagte Toimgil und st ieß mit ihm an. „Auf die Helme! Und mach dir wegen dem Geschmack des Bieres keine Sorgen. Zwergenbier ist das jedenfalls nicht (hick), und dass die Halblinge kein Bier brauen können, ist jawohl im (hick) …ganzen (hick) Zauberland bekannt.“
Bis in die späten Abendstunden saßen die sechs noch zusammen und erzählten sich allerlei Geschichten. Der Kellner hatte in der Zwischenzeit eine Schüssel mit Brausesirupbowle auf den Tisch gestellt, und auf einem kleinen Beitisch hatte er ein kleines Bierfass herangefahren, damit die Gäste sich allein bedienen konnten, denn das Teehaus hatte eigentlich schon seit geraumer Zeit geschlossen. Bevor der Kellner mit der goldenen Teekanne auf dem Kopf aber Feierabend machte, erfüllte er Toimgil auch noch seinen letzten Wunsch: Ein paar saftige Schweinehaxen! Zähneknirschend war er fortgegangen und kam eine ganze Weile später tatsächlich mit ein paar dampfenden Schweinehaxen wieder.
Da Joshua, Tom und Peter mittlerweile schon im Sitzen eingeschlafen waren und Zalantimo keinen Hunger hatte, aßen die beiden Zwerge die Haxen alleine auf. Obwohl Frodol als untoter Zwerg eigentlich nicht zu essen und trinken brauchte, genoss er den kleinen Gaumenschmaus sichtlich und ließ ihn sich auf der Zunge zergehen. Lange war es her, sehr lange, wo er so etwas Herzhaftes gegessen hatte.
W ährend die Schüler leise vor sich hinschnarchten, unterhielten sich die beiden Zwerge und der alte Zauberer noch bis spät in die Nacht hinein. Sie hatten sich eine Menge zu erzählen und die würzigen Biere und die blubbernde Brausesirupbowle verwandelten die Atmosphäre bald in eine heitere Festtagsstimmung. Es war, als ob Frodol nie wirklich fort gewesen wäre.
Die rote Aben dsonne verschwand schließlich irgendwann hinter den weißen Schaumkronen des Himmelmeeres und machte bald darauf einem glitzernden Sternenhimmel Platz. Die Reisenden von Schloss Wahanubus und der zurückgekehrte Frodol torkelten irgendwann zu ihren Zimmern und verbrachten die Nacht im Ratsturm.
Am nächsten Tag fuhr Zalantimo mit den
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