Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
nur erst einmal in Fahrt kommen.“
Nach einer kurzen Weile beugte sich Hurley nach vorn.
„Nennen wir es Batman-Schwein?“, fragte er während der gemütlichen Fahrt.
Tom grübelte. „ Ich bin mir nicht sicher, ob das Schwein würdig ist, einen solchen Namen zu tragen. Es muss sich erst noch auszeichnen.“
Während die vier Zauberschüler einsam über die Rennstrecke fuhren, hörten sie gelegentlich den Sprecher Gloty Bardinix. Die anderen Rennteilnehmer waren schon lange außer Sichtweite und überfuhren gerade die Ziellinie, wie der Ballonsprecher berichtete.
Als die v ier die nördliche Boje umkurvten, war das Schloss nur noch winzig klein und die Zuschauer kaum noch zu hören. Nach drei Minuten erreichten auch sie endlich den Zieleinlauf. Die Menelniusschüler auf den Rängen der Tribüne spornten sie mit lauten Rufen und wedelnden Fahnen an.
„DIE RENNFAHRER AUS DEM HAUSE MENELNIUS SCHEINE N ES NICHT ALLZU EILIG ZU HABEN. WENN SIE IN DIESEM SCHNECKENTEMPO WEITERFAHREN, MÜSSEN SIE AUFPASSEN, DASS SIE NICHT ÜBERRUNDET WERDEN, HIHIHI…“, rief Gloty Bardinix in seine trichterförmige Sprechmuschel und amüsierte sich dabei köstlich; sein Gelächter schallte noch ein paar Sekunden durch die Lautsprecherboxen, ehe er sie abstellte.
„Der Stadionsprecher geht mir so langsam auf die Nerven“, meinte Peter.
Kurz darauf meldete sich noch einmal der Halbling aus dem Ballon und brüllte mit seiner fiepsigen Stimme in sein Sprachrohr: „KOLLISION AN DER OSTBOJE, HIHIHI! DAS ZWEITE TEAM HANBANTULA HAT DIE BOJE GERAMMT, BESSER GESAGT IHR FLIEGENDER FISCH! DAS SCHLITTENGESCHIRR SIEHT ZIEMLICH VERBOGEN AUS… UND IN JENEM MOMENT HAT SICH DER FLIEGENDE FISCH BEFREIT UND FLIEGT DAVON! VIELLEICHT KÖNNEN SIE DAS ERSATZEI BENUTZEN, ABER DER GANZE SCHLITTEN SIEHT ZIEMLICH HINÜBER AUS! ICH GLAUBE, DAMIT IST TEAM SECHS AUSGESCHIEDEN, WAS FÜR EIN JAMMER, HIHIHI!“
„W er zuletzt lacht, lacht am besten“, sagte Tom. „Vielleicht schaffen wir es ja doch noch aufs Podium, wenn das so weiter geht.“
Die vier Schüler überholten auch das zweite Hanbantula-Team und fuhren gemütlich weiter ihrer Wege.
Nach einer weiteren halben Runde, als sie sich auf dem Weg zur Westboje befanden, waren die Rennschlitten der anderen Mannschaft en hintern ihnen schon zu sehen, an der Spitze der schwarze Wasserdrache vom ersten Piditoho-Team. Dann rückten auch der Wasserschlitten mit dem Schwertfisch und der blaue Delphin von den Menelniusschülerinnen in ihr Blickfeld. Der zweite Mondfisch von den Halblingsrennfahrern war allerdings noch nicht zu sehen.
„Gleich haben sie uns eingeholt …“, sagte Hurley gelangweilt, der sich weit zurückgelehnt hatte und kopfüber über die Rückenlehne nach hinten schaute.
Plötzlich entdeckte Hurley ein rotes eiförmiges Objekt, welches nicht weit von ihnen entfernt aus dem Wasser aufgetaucht und mindestens so groß wie ihr ganzer Schlitten war.
„Sieh mal, Peter. Da ist noch eine von diesen roten Bojen, und die schwimmt genau auf uns zu.“
Peter drehte langsam seinen Hals nach hinten und nahm das rote Objekt etwas näher in Augenschein. Unter der Wasseroberfläche erblickte er ein gelbes Schimmern; es war das Schimmern eines wagenradgroßen, gelben Auges!
„A-ach d-du Schreck, d-d-da…!“, begann Peter stotternd und bekam sich vor Aufregung gar nicht mehr ein.
„Was ist denn los?“, fragte Joshua.
„D-da hinter uns! D-das ist kein B-boje!“
„Ich versteh kein Wort. Was meinst du damit?“
Peter atmete einmal tief durch. „Die ei-einäugige Krake ist hinter uns!“
Joshua und Tom schauten überrascht nach hinten, aber sie konnten nichts erkennen.
„Ich sehe sie nicht. Wo ist sie?“, fragte Joshua und spürte dabei , wie sein Herz immer schneller klopfte.
„Sie ist gerade wieder abgetaucht“, antwortete der dicke Hurley.
Für einen Moment wogte eine unheimliche Stille über dem Eulensee, aber dann brach plötzlich die blaue Wasseroberfläche ein paar Meter neben ihrem Rennschlitten auf! Der riesige Krakenkopf mit dem einzelnen, gelben Auge und ein halbes Dutzend glitschiger Tentakel erhoben sich aus dem See!
Den vier Zauberschülern stiegen die Haare zu Berge und ihre Gesichter färbten sich kalkweiß. Sie wussten zwar, dass die Krake nun nicht mehr unter der Geißel der Krakenmarionette stand und somit aus freiem Willen heraus ihre Entscheidungen traf, aber das beruhigte die Schüler nur wenig, denn es war immer noch ein unberechenbares Seemonster und
Weitere Kostenlose Bücher