Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
habe ich auch immer versucht. Das Böse ist nun verbannt… es wird vielleicht neues kommen, aber bis dahin bist du bestimmt ein großer Zauberer. - Es sieht zumindest danach aus, als ob du auf einem guten Weg dahin bist, ho…“ Frodol lächelte milde. „Und mein Bruder Toimgil ist ja auch noch da, der auf dich aufpasst. Grüße ihn von mir - und die anderen beiden Knaben auch, und natürlich den guten Alfons, den darfst du auch nicht vergessen, ho.“
In Joshua stieg ein solch bedrückendes Gefühl auf, dass sich ein Kloß in seinem Hals bildete , der ihm sämtliche Worte verwehrte.
Frodol, der bemerkte, dass Joshuas Augen feucht wurden und voller Sorgen und Kummer waren , legte behutsam eine Hand auf seine Schulter. „Sorge dich nicht, Joshua. Das Leben wird weitergehen, auch dort, wo ich jetzt hingehen werde, ho. Der Blaukristall wäre sowieso verloren gewesen, und ich glaube, es ist auch besser so - vielleicht hat mein Schicksal es auch so gewollt.“ Frodol drückte Joshua ganz fest an sich. „Ich werde dich vermissen, kleiner Kalito. - Hier im tiefen Rundmeer werde ich endlich in Ruhe schlafen können und niemand wird mich mehr aufwecken.“
Frodol nahm den schwarzen Zeitmesser aus Joshuas Hand und musterte ihn einen kleinen Moment mit mannigfaltigem Gesicht. Dann warf er ihn in den noch immer geöffneten Krakenschlund , und die Krake verschluckte ihn.
„ Dort ist er besser aufgehoben“, sagte er lächelnd. „…damit ihn niemand mehr finden wird - oh..“
Frodol wurde kurz schwarz vor Augen und er kippte nach hinten, bis ihn ein weicher Krakenarm auffing und wieder aufrichtete. Auch die Krake wirkte schon ganz erschöpft und ihr gelbes Auge klappte vor Müdigkeit häufiger zu.
Langsam öffnete der Zwerg seine verklebten Augenlider. „…ho, ich denke, es wird nun Zeit zu gehen.“
Frodol nickte der Krake zu , und bevor er erneut den Halt verlor, umschlang die Krake ihn sanft mit einem ihrer acht Arme und hob ihn in die Lüfte.
Das Schiff ächzte und stöhnte derweil und bekam eine besorgniserregende Schlagseite. Das gesamte Mitteldeck war voll Wasser gelaufen und zog das Schiff langsam und unwiderruflich nach unten.
Kurz darauf griff sich die Krake auch Joshua und rettete ihn vom sinkenden Schiff. Während das riesige Meerestier Frodol zurück auf ihren Kopf setzte, fing es mit einem anderen Arm den gekenterten Rennschlitten ein und richtete ihn wieder auf. Dort setzte sie Joshua behutsam ab.
Der Zauberschüler hielt sich mit beiden Händen an dem anfangs stark schwankenden Schlitten fest. Das Wassergefährt war im Großen und Ganzen unbeschädigt geblieben, einzig allein das Wandelgnomei fehlte. Der Wandgelgnom musste sich irgendwie befreit und sich dann davon gemacht haben.
„Nach Süden… “, rief Frodol mit schwacher Stimme vom riesenhaften Krakenkopf hinunter und zeigte dabei mit einem Arm auf den Horizont, der genau vor ihm lag. „Du musst südwärts fahren…“
Plötzlich knarrte das Krakenschiff bedrohlich laut; die Spitze des Hauptmastes knickte ein, brach kurz darauf ganz ab und landete platschend im Meer. Durch die arge Schräglage rollten die schweren K anonen und alles Sonstige auf eine Seite und beschleunigte dadurch den zweiten Untergang des berühmten Krakenschiffs. Einen Moment später rutschte der steinerne Sarg mit den Überresten Zauberer Zerzogs über das Deck, brach durch die Holzreling und landete ebenfalls im Meer. Er ging dahin zurück, wo er hergekommen war und vermutlich schon etliche Jahre gelegen hatte.
Dann versank das Krakenschiff in wenigen Sekunden. Eine der Mastspitzen war noch etwas länger zu sehen, dann ging auch sie blubbernd in den hellblauen Wellen des Rundmeeres unter. Es blieben ein paar Holzbretter und anderes Schiffszeug übrig, das nun ziellos auf dem Wasser umhertrieb. Nun waren nur noch Joshua, Frodol und die Krake da.
„Nach Süden, Joshua - und vergiss nicht, die anderen von mir zu grüßen…“, wiederholte der Zwerg seine Worte.
„Das werde ich. Mach’s gut Frodol“, antwortete Joshua sc hnell, bevor ihm die Trauer seine Kehle zuschnüren und er nicht mehr imstande sein würde, etwas zu sagen.
Frodol hob zum Abschied eine Hand. Seine kleine, gedrungene Zwergengestalt auf dem riesigen Krakenkopf war grau und wirkte trostlos, aber das beherzte Lächeln in seinem Gesicht verriet, dass er glücklich war.
Auch Joshua rang sich zu einem Lächeln durch, obwohl die Trauer in ihm groß war. Er fing an zu weinen und winkte dem Zwerg
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