Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
er bang.
Bernhard war in seinen Gedanken versunken und ließ die Daumen in seinen verschränkten Händen kreisen.
Plötzlich krachte es laut! Der Hamsterkäfig war scheppernd zu Boden gefallen und sein Gefangener hatte sich aus dem Staub gemacht! Das darin befindliche Hamsterrad rollte rasselnd aus. Der grüne Vogel war nirgends zu sehen, aber irgendwo da draußen lauerte er, das wussten die drei.
Joshua trat näher ans Fenster hera n und spähte vorsichtig hinaus… und da kam der grüne Widersacher plötzlich wie aus dem Nichts vom Himmel herabgeschossen! Scheppernd prallte er von der Scheibe ab. So schnell ließ er sich aber nicht entmutigen und flog noch zwei weitere Angriffe, die aber beide erfolglos endeten. Die Glasscheibe hielt stand. Nach seinem dritten Versuch schwirrte er wieder davon, aber sein Gekrächze war noch zu hören; er blieb also ganz in der Nähe.
Bernhard hatte die ganze Zeit reglos dagestanden und nachgedacht. Dann zeigte er plötzlich wieder Leben, und seine Augen füllten sich mit neuem Mut. „Großvaters Elefantentöter! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen!“, sagte er frohgemut und drehte sich geschwind um. „Mein Sohnemann, jetzt wird großes Kriegsgerät herbeigerollt… kommt mit, Jungs, ich brauche eure Hilfe!“
Er lief wie von der Tarantel gestochen los. Joshua und Tom folgten ihm. Im oberen Treppenhaus ließ er mit einem Haken die kleine Holzleiter, die auf den Dachboden führte, hinunter. Quietschend schwang die Luke auf, und eine mächtige Staubwolke ergoss sich über den dreien.
Hustend wedelten die beiden Knaben die staubige Luft beiseite, während Bernhard schon die Treppe hinaufging. Unter seiner schweren Last ächzten und stöhnten die alten Holzstufen, und sie bogen sich bedrohlich nach unten, aber sie blieben standhaft. Als er oben angekommen war, machte er mit einer kleinen Taschenlampe Licht.
„Holla, was für ein Durcheinander! Hier oben war ich schon lange nicht mehr. Kommt hoch.“
Joshua und Tom kraxelten die Treppe hinauf und verschafften sich einen ersten Überblick über den rumpeligen Dachboden. Durch vier runde Bullaugenfenster, eines auf jeder Seite des Dachgiebels, fiel schummriges Licht hinein, und in seinen matten Sonnenstrahlen funkelten hunderte kleiner Staubkörner. Überall standen Kisten und Pappkartons herum, teilweise bis zur Decke gestapelt. Einige von ihnen waren geöffnet und zeigten ihre staubigen Schätze aus vergangenen Tagen. In einer Ecke standen zwei Dutzend alter Gemälde und Malereien. Ein mächtiger Kronleuchter hing in der Mitte von einem großen Dachbalken hinunter und schwankte seicht hin und her.
„Mann, was hier alles herumliegt!“, staunte Tom und lugte neugierig in eine Spielzeugkiste.
„Ja, das sind die gesammelten Werke von einer zweihundertfünfzigjährigen Familiengeschichte“, prahlte Bernhard stolz und nahm ein gußeisernes kleines Rennpferd in die Hände. „Großonkel Charlys rennender schwarzer Ganove. Der alte Charly war ein hervorragender Jockey, und das hier war sein erster Preis. Ja, lange ist das her… aber genug geträumt, es gibt schließlich einen Krieg zu gewinnen!“ Er stellte das kleine Rennpferd behutsam auf seinen Platz zurück. „Wir suchen Großvaters Elefantentöter! Er liegt in einer goldenen Truhe. Irgendwo hier liegt das alte Stück. Am besten, wir teilen uns auf! Tom, du suchst hier vorn, ich da hinten und Joshua dort drüben am anderen Ende. Die Schatzsuche kann beginnen, auf geht’s!“
Bernhard fackelte nicht lange und verschwand mit der Taschenlampe zwischen den Kisten.
„Hey Josh, was ist ein Elefantentöter?“, fragte Tom im Flüsterton.
„Keine Ahnung, suche einfach nach einer goldenen Truhe.“
„Okay.“ Er drehte sich um und entdeckte ein paar weiße Kleider, die an einem Balken hingen und im schummrigen Licht gespenstisch hin- und herflatterten. „Josh, meinst du nicht, dass es vielleicht besser ist, wenn wir doch zusammenbleiben. In Horrorfilmen teilen sich die Leute auch immer auf und… einer von ihnen wird dabei immer um die Ecke gebracht.“
„Tom, wir sind hier auf unserem Dachboden. Außer ein paar Mäusen und Spinnen gibt es hier nichts.“
Plötzlich drang ein dumpfes Krächzen durch das Holzdach. .
Joshua und Tom schauten angsterfüllt nach oben und hörten das leise schabende Geräusch von Krallen, die sich irgendwo am Haus zu schaffen machten.
„Fang an zu suchen, Tom , bevor der Papagei einen Weg ins Haus findet!“
Sein
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