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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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ein wenig mit der Angs t. Irgendetwas schien der Detektiv zu verbergen, denn Walkie-Talkies bewegten sich üblicherweise nicht, zumindest kannte er bis jetzt keine, aber das musste ja eigentlich nichts heißen, denn in dieser Welt schien ja vieles andersartig zu sein. Noch beunruhigender fand er allerdings die Worte, die die leise Stimme gesagt hatte. Was er damit wohl gemeint hatte, fragte er sich, und während seine Gedanken hin- und hersausten, musterte ihn der schlaksige Mann mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.
    „Das ist ja geradezu ungl aublich!“, kam es aus ihm herausgesprudelt und breitete überschwänglich die Arme aus. Als er allerdings die Ängstlichkeit in Joshuas Augen sah, nahm er sie wieder herunter und legte eine Hand vorsichtig auf die seines Gegenübers. „Joshua, du bist hier in guten Händen, fürchte dich nicht. Du müsstest jede Menge Fragen haben. Wenn das nicht so ist, würde es mich zumindest sehr wundern. Ich habe auch eine Frage an dich, aber zunächst sollten wir uns ein Plätzchen suchen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können. Hier im Reiseviertel gibt es ein schönes Kaffeehaus. Es ist nicht weit von hier.“ Er tippte sich mehrmals mit den Fingern nachdenklich gegen den Mund und schaute suchend um sich. „Aber bevor wir dort hingehen, muss ich die frohe Botschaft noch dem Zauberrat mitteilen.“ Schließlich fand sein Blick, wonach er getrachtet hatte. „Ah, da ist es ja. Ich bin gleich wieder da.“
    E r ging mit strammen Schritten auf einen merkwürdigen gelben Automaten zwischen zwei Geschäften zu. Der Apparat hatte unten eine kleine braune Klappe, in seiner Mitte ein breites, blaues Display und oben neun rote runde Öffnungen, die mit Zahlen und Symbolen beschriftet waren. Die gelbe Farbe, die den Automaten ummantelte, war an einigen Ecken schon abgebröckelt und rostig angelaufen, und die roten faustdicken Löcher sahen abgenutzt und abgewetzt aus. Der Automat erweckte den Anschein, als würde er schon mehr als ein halbes Jahrhundert dort stehen. Über der Maschine leuchtete ein mattes braunes Schild mit der Aufschrift: < Rohrpoststation >.
    Der Detektiv tippte hektisch ein paar Zeilen auf der Tastatur vor dem blauen Display ein. Kurz darauf kam eine durchsichtige Röhre aus einer versteckten Öffnung gefahren. Er machte sie auf, stopfte einen Zettel hinein, auf welchen er ein paar Zeilen gekritzelt hatte, und schob sie dann in ein rotes Loch hinein. Anschließend drückte er auf einen Knopf und sah zu, wie die Röhre eingesogen wurde und in der Station verschwand. Im Stechschritt eilte er zurück und war sichtlich gut gelaunt.
    Joshua war die ganze Zeit mit dem geöffneten Buch vor der Brust stehen geblieben und hatte sich kaum gerührt. Die vielen Fragen hatten seinen halben Bewegungsapparat lahm gelegt. Wie sollte es auch anders sein, nach diesem turbulenten Tag, dachte er sich. Er konnte im Moment kaum einen klaren Gedanken fassen und wusste nicht so recht, ob er dem Detektiv trauen konnte oder nicht. Mathilda hatte ihm kurz vor dem Schulweg oft gesagt, dass er von fremden Leuten nie Geschenke annehmen und erst recht nicht mit ihnen mitgehen sollte, und obwohl Joshua Gerrod Gumshoe selbst ein wenig sonderbar fand, so hatte sein Verstand unbewusst schon längst eingewilligt.
    Als der dünne Detektiv wieder vor ihm stand, zog er lächelnd die Brauen hoch und beugte sich wie eine Luftballonpuppe nach vorn.
    „Bereit für große Abenteuer?“, fragte er und sein Grinsen wurde noch breiter. „In Bethanys Kaffeehaus gibt es den leckersten Pflaumenkuchen in ganz Skryyfall! Den sollten wir uns nicht entgehen lassen…“
    Joshuas Mut hatte den inneren Kampf gegen seine Hasenherzigkeit schon längst gewonne n und er fing an zu schmunzeln. Manchmal musste man sich auf Abenteuer auch einfach einlassen, dachte er sich und klappte das alte Tagebuch zu.
     
     
     
     
    Kapitel 8
     
    Gerrod Gumshoe, Roger
    und die Legende von Kalito
     
     
    B ethanys Kaffeehaus hatte die Form einer überdimensionalen Teekanne. Ihre Erbauer hatten den feinen Stein in blauer Farbe angemalt und glatt geschliffen, so dass irgendwann das formvollendete Abbild eines Teekännchens entstanden war. Um die hübschen Rundungen befanden sich mehrere Rundfenster, die von roten Gardinen mit weißen und gelben Pünktchen umrahmt waren. Aus den Gucklöchern schien gemütliches gelbes Licht. Sie erstreckten sich über drei Stockwerke hinweg und über ihnen, vom Henkel bis zum Teekannendeckel, zog sich eine

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