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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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prächtige Dachterrasse mit kleinen Holztischen, ledernen Ohrenbackensesseln und rotweiß gestreiften Sonnenschirmen. Aus dem Ausgießer des riesenhaften Teekannenhäuschens stieg weißer Rauch auf und vor dem kleinen Treppenaufgang war ein lilafarbener Teppich ausgerollt. Darüber strahlten die leuchtend gelben Buchstaben „ Bethanys Kaffeehaus “.
    Bei seinem Anblick leuchteten Joshuas Augen verzückt auf. Solch ein hübsches und einladendes Häuschen hatte er noch nie zuvor gesehen. Skryyfalls Überraschungen schienen für ihn noch lange kein Ende nehmen zu wollen. Er und Gerrod Gumshoe hatten Bethanys Kaffeehaus schon nach einem kurzen Fußweg erreicht und nach weiteren fünf Minuten saßen die beiden in einer gemütlichen Nische des zweiten Stockwerks bei einer Tasse Holundertee, einem Glas Limonade und zwei leckeren Stückchen Pflaumenkuchen, die mit weißen Sahnehäubchen und kleinen Schokoladenkeksen dekoriert waren.
    Obwohl Joshua sich in einer für ihn gänzlich fremden Welt befand, fühlte er sich in dem gemütlichen Kaffeehaus rundum wohl. Es war wie ein Stück der vertrauten Umgebung am alten Brookmanns Park. An so einem Ort konnte einem einfach nichts Schlimmes widerfahren, dachte er und ließ sich mit dem Glas Limonade unbesorgt in die weich gepolsterte Sitzbank fallen. Die Bänke waren ähnlich wie in Reisezügen angeordnet. Die Rückenlehnen ragten fast bis zur niedrigen Decke hinauf und waren mit butterweichen dunkelgrünen Lederpolstern bezogen. In der Mitte des Tisches und vor dem runden Fensterchen standen zwei kleine Kerzenständer mit rosafarbenen Lampenschirmen. Überall duftete es nach Kuchen, Kaffee, Marzipan und anderen Leckereien.
    Nachdem sich Gerrod Gumshoe einen Schluck des heißen Holundertees gegönnt hatte, nahm er seinen Hut vom Kopf und legte ihn auf den Tisch. Der braune Hut erinnerte Joshua an den von Indiana Jones, aber das war auch schon das einzige, was diese beiden Personen miteinander verbanden, denn Gerrod war alles andere als ein tollkühner Abenteurer, zumindest sah er ganz und gar nicht danach aus. Unter seiner ledernen Kopfbedeckung kam schwarzes lichtes Haar zum Vorschein, welches er über seine Glatze gekämmt hatte, damit es ein wenig fülliger wirkte. Seine langen wuscheligen Koteletten standen strubbelig von seinen Wangen ab, und obwohl der Detektiv sehr groß und dünn war, hatte er ein recht rundliches Gesicht mit warmen Zügen.
    Er stützte sich auf de r Tischkante ab und schaute Joshua spannungsgeladen an. „Ist es nicht herrlich hier?“, fragte er und ließ seinen Blick verträumt durch das Kaffeehaus schweifen. Bevor Joshua überhaupt den Mund öffnen konnte, um zu antworten, plapperte die leise Stimme unter Gerrods Mantel dazwischen.
    „ Keine Ahnung, wo sind wir hier, Gerrod? “, fragte die näselnde Stimme etwas garstig. „ Ich kann hier drunter überhaupt nichts sehen! “
    „Bist du wohl ruhig“, fauchte Gerrod und schielte dabei nach unten.
    Joshua hob gespannt die Augenbrauen, aber er hatte eigenartigerweise keine Angst mehr. Ein leises unverständliches Brabbeln folgte von der unbekannten Stimme und auf Gerrods Brusthöhe zerknitterte der Mantel. Der Detektiv gab einen kleinen Seufzer von sich.
    „Ach, es hat ja doch keinen Sinn. Die Katze ist aus dem Sack !“, sagte er und hob sein Kinn.  „Joshua, ich möchte dir jemanden vorstellen.“ Er warf einen prüfenden Blick durch den Raum. „Ich habe hier drunter gar kein Walkie-Talkie“, sagte er geheimnisvoll und zeigte mit dem Daumen auf seine obere Kleiderhälfte. „Ich habe gelogen. Weißt du, Detektive haben ihre Geheimnisse, und die müssen sie auch haben und gut bewahren, sonst fliegen sie irgendwann auf, aber dir gebe ich es trotzdem preis. Meinen Talisman bekommt nicht jeder zu Gesicht, er ist nämlich mein größtes Geheimnis. Wenn er nur nicht immer so geschwätzig wäre, dann könnte ich ihn auch besser geheimhalten.“
    Langsam kn öpfte Gerrod seinen Umhang auf, während Joshua die Neugier bis zum Hals stieg. Was sich auch immer darunter verbarg, es würde bestimmt nichts Gefährliches sein, dachte er sich. Gerrod löste die oberen drei Knöpfe und zog eine Seite des braunen Mantels vorsichtig auf. Ein ledernes Halsband kam zum Vorschein, an welchem ein kleiner brauner Schrumpfkopf baumelte, der kaum größer als eine Kokosnuss war. Seine braune Haut war verschrumpelt, unbehaart und seine ledrigen Augen funkelten gräulich. Der kleine schrumpelige Kopf grinste unverhohlen,

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