Judassohn
Marat, dessen Name er sich zumindest leicht entlehnt hatte, schrieb eine Hassrede nach der anderen und verbreitete sie mit seiner Zeitschrift unter dem Volk; dazu gab es jeden Tag körbeweise anonyme und persönliche Pamphlete und Karikaturen über die Geschehnisse. Mit ihnen wurden die Gedanken des Volkes beeinflusst und in die Richtung der Revolutionsbefürworter gelenkt.
Dominic sah auf die Zeichnung. Darauf wurde der König gezeigt, wie er aus einem fetten Arsch auf die Bücher mit den Einbänden
Freiheit
und
Gleichheit
schiss. Ein ungeheuerliches Motiv! Eine Majestätsbeleidigung, das gekrönte Haupt mit entblößtem Hintern und beim Kacken zu zeigen wie einen Hund. Dazu kam die unmissverständliche Aussage, wie der Herrscher zu den Werten stand, die man einforderte.
Dominic legte den
Ami
zur Seite und schaute in die Flammen.
Das wird böse enden. Sehr böse für alle, die mit der Revolution zu tun haben.
Alles war möglich, von der Erstarkung der reaktionären Kräfte bis hin zur Herrschaft des Volkes – obwohl Dominic daran am wenigsten glaubte. Die Menschen waren aufrecht gehende Tiere, das hatte er gelernt, gerade in den Wirren der Revolutionstage. Jeder wollte das meiste für sich, darin lag die Schwierigkeit. Wie im Tierreich. Zugeständnisse gab es höchstens, um sich selbst zu retten.
»Wie gut, dass ich nicht anders bin«, sagte er zum Feuer.
Und gut, dass ich stärker als alle anderen bin.
Dominic nahm die Taschenuhr heraus, die ihm Marie geschenkt hatte. Es war kurz nach acht am Abend. In zwei Stunde würde er das Haus verlassen und die Männer holen, sie in den verschwenderisch eingerichteten Palast lassen und den Besitz mit zwei Karren aus der Stadt schaffen. Theater gehörte auch zum Plan: so zu tun, als würde er sich den Räubern in den Weg stellen und dabei umkommen.
Damit bin ich für die Schwestern gestorben. Es wird sie nicht glücklich machen, ist jedoch besser so.
Dominic spürte leichten Durst und fleischliche Begierde. Beides ließe sich miteinander vereinen. Eine Schwester wollte er zum Abschied ficken. Oder beide. Gleichzeitig. Isabeaux hatte sich jedoch seinen Andeutungen gegenüber zurückhaltend gegeben.
Sehr schade.
Er liebte es, Frauenblut zu trinken, das mit Glück und Geilheit gesättigt war, und bedauerte es, nicht früher auf den Geschmack gekommen zu sein. Auf diese Weise spielte die Haarfarbe oder die Jungfräulichkeit keine Rolle.
Die Verdorbenheit schmeckt besser als die Keuschheit, wenn sie frisch und heiß ist!
Dominics Hals wurde trocken. Er verließ eilends den Salon, ging die Treppe hinauf und näherte sich nach kurzem Nachdenken Isabelles Gemächern. Ihm war nach ein wenig Qual für andere. Dominic hätte niemals geglaubt, dass de Sade mit seinen Schriften recht hatte. Zumindest bei manchen.
Leise klopfte er gegen die Tür und öffnete sie.
Durch den Spalt hörte er das bekannte lustvolle Stöhnen und roch ihren Saft.
Und den von Isabeaux.
Und Männerschweiß. Den Schweiß von …
Was, zum Teufel …
Er öffnete erbost und verwirrt zugleich den Eingang, die Blicke richteten sich aufs Bett.
Isabelle saß auf Frèderic und ritt mit verbundenen Augen auf ihm, Schweißtropfen rannen über den schlanken Rücken, die festen, kleinen Brüste wippten kaum.
Isabeaux trug eine ihrer Masken, in Gold und Rot gehalten. Sie kniete breitbeinig über seinem Gesicht und ließ sich lecken, während Frèderic gleichzeitig zwei Finger in ihrer Weiblichkeit hatte und sie rieb; die Zunge spielte an ihrer Perle.
Glaube ich das?
Isabeaux beugte sich nach vorne und küsste Isabelles Brüste, dann quetschte sie deren Brustwarzen mit einem Grinsen, was ihre Schwester zum lauten Aufstöhnen brachte.
Dieses Arschloch!
Dominic stand ungläubig im Eingang.
Ich fasse es nicht! Ich bearbeite sie wochenlang, um mit ihnen gemeinsam zu schlafen, und er erntet die Früchte?
»Runter mit dir, Sklavin«, befahl er Isabeaux rauh und mit verstellter Stimme. Sie stieß ihre Schwester von Frèderics Steifem und umfasste ihn mit einer Hand, streifte einmal drüber und saugte dann daran.
Frèderic stöhnte auf und befahl die blinde Isabelle zu sich, die auf dem Bett umhertastete. »Los, leck die Muschi vor dir!« Er versetzte ihr einen harten Schlag auf den Po.
»Ja, Herr«, hauchte sie ergeben. Sie fand die Weiblichkeit ihrer Schwester, beugte sich nach vorn, und ihre Zunge tauchte sanft in die Spalte ein.
Isabeaux ächzte lustvoll und beschleunigte ihre Bewegungen, rieb
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