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Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Mund.
    »Meinst du, dass die Erklärung so trivial ist?«
    »Ja. Es ist die einzige, die für mich in Frage kommt«, erwiderte Octavius überzeugt. »Ich muss nur herausfinden,
wie
es vonstatten gegangen ist.«
    »Was ist mit diesem … Mündel von Illicz?«
    »Ihr meint Dominic de Marat. Er kam hier an und hatte das Hornschwert dabei, das ich an meiner Seite trage.« Das klopfende und gleichzeitig metallisch klirrende Geräusch verriet, dass er die Waffe getätschelt hatte. »Metunova hat mir vieles darüber erzählt.« Octavius erhob sich und lief im Raum auf und ab, wie sie an den schweren Schritten vernahmen. »Er hat zwei Artefakte zu mir gebracht. Aber richtig nützlich war er nicht.«
    »War?«
    »Unter der Folter sprach er nur wenig und brabbelte unverständliches Zeugs, das ich nicht verstanden habe. Danach habe ich Illicz wissen lassen, dass ich seinen Eleven in meiner Gewalt habe und er ihn mit seinen Unterlagen zur Unsterblichkeit auslösen kann. Aber Illicz ließ sich nicht blicken, er hat nicht mal eine Botschaft geschrieben. Mir hätte es gefallen, seine bisherigen Forschungsergebnisse zu lesen.«
    »Du wolltest Illicz erpressen? Ich hätte dir gleich sagen können, dass du das vergessen kannst. Er wird in der Cognatio über dich sprechen, nehme ich an, und verlangen, dass wir dich töten, Octavius.« Der Baron lachte. »Und wo ist er jetzt, dieser Franzose?«
    »Weg«, lautete die einfache Antwort. »Er hat sich … aufgelöst. Ich kam eines Nachts in den Keller, und er war verschwunden. Aber wir haben ja noch Sandrine.«
    »Die Vampirin ohne Mal.« Der Baron lachte erneut auf. Er schien sich bestens zu amüsieren. »Stimmt es, dass du sagtest, Scylla selbst würde erscheinen, wenn sie hört, dass ihr Sohn ihre beste Freundin umgebracht hat?«
    »So hätte ich sie eingeschätzt. Und ich habe gehofft, dass Marat mir die Lüge abkauft. Leider hat er es nicht getan.«
    Wieder lachte der Judassohn. »Scylla hätte es sofort als Falle erkannt.«
    Octavius blieb stehen. »Ich habe lediglich viele Möglichkeiten in Betracht gezogen, um meine Ziele zu erreichen.« Er klang verschnupft. Es schmeckte ihm nicht, dass er als dumm oder naiv angesehen wurde.
    »Und keine funktionierte«, stichelte der Baron. »Ich schlage vor, ich komme mit in deinen Keller und besehe mir die Kleine. Wie hast du es geschafft, dass sie nicht entkommt?«
    »Zauber und Hunger. Ich habe ihr Lebensenergie entzogen und ihr so gut wie nichts zu trinken gegeben. Das hindert sie an der Flucht. Sie ist schwächer als ein Neugeborenes.«
    Ihr werdet sterben! STERBEN!
    Sandrine wäre ihnen am liebsten entgegengestürmt, hätte das Schwert durch sie gerammt und die Hälse durchtrennt.
    »Ihr werdet die Cognatio doch davon abhalten, einen Angriff auf mich zu führen?«
    »Sicher«, antwortete der Baron und hätte ebenso gut
Mir ist es vollkommen gleich, was mit dir geschieht
sagen können. Schritte näherten sich dem Ausgang. »Welche Sorte Vampir ist sie? Hast du wenigstens das herausgefunden?«
    »Nein. Auch das unterstützt meine These, dass sie keinem Dämon mehr dient«, sagte Octavius rechthaberisch. »Sie greift auf Kräfte zurück, ohne dass sie Einschränkungen unterliegt.«
    »Bei Judas!«, stieß der Baron hervor. »Stell dir vor, welche Möglichkeiten sich bieten würden! Wir wären nicht mehr beschränkt auf das, was uns die Dämonen gewähren, sondern könnten das Potenzial in uns vollständig erschließen und uns neue Dinge aneignen!«
    Sandrine gestikulierte, damit sich Anjanka einige Schritte von der Tür entfernte. Damit würde sie ihr beim Kampf nicht im Weg stehen.
    Die Klinke bewegte sich nach unten.
    Kommt zu mir.
    Sandrine hob das Schwert auf Schulterhöhe und holte mit beiden Armen zu einem mächtigen Schlag aus.
    »Wenn das stimmt, Octavius, sind wir dabei, mächtiger als jedes andere Wesen auf der Welt zu werden«, schwelgte der Baron. »Wir könnten die Menschen offen beherrschen, wenn uns danach wäre. Ein Imperium der Judaskinder!«
    Das wirst du nicht mehr erleben.
    Als der Eingang aufschwang, schlug sie zu, ohne zu wissen, wem sie als Erstes gegenüberstand.
    Die Klinge traf den überrumpelten Octavius unterhalb des Halses in die Brust. Er keuchte pfeifend auf, starrte sie mit seinenstechenden Augen an. Blitzschnell hob er den rechten Arm und versuchte, sie zu berühren.
    Sandrine trat ihm noch schneller in den Magen, so dass er nach hinten geschleudert wurde und sich dabei das Schwert selbst aus der Brust zog. Er

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