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Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zu
meinem
Reich!«
    »Bleib stehen,
Ubervampyr«
, sagte Smyle furchtlos. »Höre, was ich dir zu sagen habe.«
    »Entschuldigungen oder Drohungen interessieren mich nicht.«
    »Es ist eine Verkündung.« Smyle reckte sich und sah stolz aus.
    »Auch das geht mir am …« Harm sah, dass aus den Schatten Menschen und Vampire traten. Sie hielten Amulette mit Keltenkreuzen in der Hand, die für ihn leuchteten und loderten.
    Fuck! Woher wissen sie das?
    »Du magst der
Ubervampyr
sein, aber ein Teil von dir ist ein Viesczy, wie ich zu sehen glaube«, sprach Smyle, der sich bewusst weit von den Vampiren entfernt hielt. »Ich spüre die abschreckende Kraft der Symbole ebenso. Damit werden wir dich vertreiben, denn auf einen Kampf werden wir uns nicht mit dir einlassen. Dafür bist du zu stark.«
    Harms Hass und seine Hilflosigkeit wuchsen gleichermaßen. Gegen die Träger der flammenden Keltenkreuze konnte er nicht angehen. Nicht physisch. Ohne Waffen war er machtlos gegen sie. Er fletschte die langen Zähne, drehte sich kampfbereit auf der Stelle – und kam sich dabei lächerlich vor. Wirkungslose Drohgebärden, die ihn seine Natur vollführen ließ.
    »Hiermit verkünde ich«, rief Smyle getragen, »dass deine Herrschaft in Irland und in Nordirland beendet ist. Die Nachtkelten sind zurück an der Macht und fordern ein, was ihr angestammtes Recht ist.«
    Rebellion. Und noch eine Niederlage.
    Harm starrte ihn an. »Das sagt mir ausgerechnet ein dahergelaufener Viesczy, der keiner von ihnen ist?«
    Smyle lachte. »Geh,
Ubervampyr
. Du hast hier nichts mehr verloren. Auch wenn wir dich heute nicht angreifen, werden wir nicht zögern, es morgen zu tun. Wir waren in den letzten Jahren nicht untätig und kennen deine Spione, deine Rückzugsorte und Stützpunkte. Lass es nicht zu einem Krieg kommen, den du verlieren würdest. Geh nach England und herrsche da.«
    Harm brüllte sie an, sein abgründiger Hass auf sie wurde hörbar. Einige der Menschen wichen vor seinen einschüchternden Fangzähnen zurück.
    »Hunde, die bellen, beißen nicht«, bekam er den Spott von Smyle zu spüren. »Auch wenn sie große Fänge haben.« Die Nachtkelten formten eine Gasse, durch die er schreiten sollte.
    Harm grollte wie ein gereiztes Raubtier, dann ging er rückwärts durch die künstliche Schlucht, deren Wände mit Kreuzen versehen waren.
    Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Sobald ich das Schwert habe, sehen wir uns wieder.
    Harm blickte in die Gesichter der Nachtkelten.
    Ihr werdet alle sterben. ALLE!
    Ohne eine weitere Erwiderung verließ er das Museum und stieg in den Mustang.
    Harm drehte den Schlüssel und ließ den Motor aufheulen.
    Smyle begeht den Fehler, den ich vor ihm begangen habe: Er fühlt sich zu sicher.
    Er hatte beschlossen, die Vorgänge im Museum anders zu bewerten. Es war keine Niederlage, sagte er sich, sondern ein taktischer Rückzug, der in einem grandiosen Triumph enden sollte.
     
    * * *

KAPITEL V
     
19. November 2008, Frankreich,
drei Kilometer westlich von Bitche
    Dieses Mal bekomme ich mein Schwert!
    Harm fuhr mit über dreihundert Stundenkilometern über die
autoroute
und scherte sich um kein Verbot oder Gebot. Kein Flic würde ihn zum Stehen bringen. Eher würde er töten.
    Seine Laune war gut, eine Mischung aus vielfacher Vorfreude: auf das Schwert, auf seine Rache, die steigende Mordlust und die Aussicht, sich von der Hölle zu befreien.
    Die Dämonendiener hatten in den letzten Tagen mehrere Diebstähle begangen und Katastrophen ausgelöst, von Hamburg bis nach Ulan-Bator: Erdbeben, zusammenstürzende Gebäude, eine riesige Flutwelle, die Rückkehr der Pest in die Hansestadt – Harm wusste die Zeichen zu deuten, die im Fernsehen zu sehen waren. Zudem schien es mehrere Parteien unter den Götzenanbetern zu geben, was ihn jedoch nicht interessierte. Ihm ging es einzig um die Waffe.
    Das Gute ist: Je mehr von diesen Verblendeten herumlaufen, desto einfacher kann man sie verfolgen lassen.
    Und genau das hatte er als Harm Byrne glücklicherweise rechtzeitig angeordnet, dessen Geld nach wie vor Tore und Türen öffnete. Seit Ende Oktober hatte er eine kleine Armee von Spionen und Hackern in Bewegung gesetzt, die für ihn die winzigsten Spuren der Dämonenanhänger aufnahmen und über deren Schritte wachten.
    Harm bog in Richtung Deutschland und Zweibrücken ab; vonda waren es wenige Kilometer bis zu seinem Zielort. Genau dort würde er sich sein Schwert zurückerobern und unter den Dieben wüten.
    Sein

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